2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Bingens Axel Neumann (links), hier im Spiel gegen Pfeddersheim, musste in Trier mit Gelb-Rot vom Platz.	Archivfoto: Edgar Daudistel
Bingens Axel Neumann (links), hier im Spiel gegen Pfeddersheim, musste in Trier mit Gelb-Rot vom Platz. Archivfoto: Edgar Daudistel

Auf Fehlstart folgt Niederlage

Oberligist Hassia Bingen zieht bei Eintracht Trier 0:2 den Kürzeren +++ Rund 50 Minuten in Unterzahl

TRIER/BINGEN. Immer, wenn Hassia Bingen in dieser Oberliga-Saison in der ersten Viertelstunde ein Gegentor einstecken musste, ging die Partie am Ende verloren. Siebenmal war das bislang so. Im Trierer Moselstadion kam nun Nummer acht dazu. Nach nicht einmal 60 Sekunden stand es durch Hendrik Thul 1:0 für die Eintracht, am Ende hieß es 2:0. „Das war extrem ärgerlich“, sagte Co-Trainer Sandro Schlitz nach der Partie und sah wegen der Anfangsviertelstunde Gesprächsbedarf.

Während die Hassiaten nur körperlich auf dem Platz waren, wurde Philipp Schrimb im Mittelfeld überspielt, kam der lange Ball zwischen Sascha Kraft und Serdal Günes durch, legte Eintracht-Goalgetter Jan Brandscheid zurück auf den am Elfmeterpunkt lauernde A-Jugendlichen Thul, und der 18-Jährige schob unhaltbar für Kay Schotte ein, erzielte in seinem sechsten Auftritt den ersten Treffer im Trikot der Eintracht. Ein Kopfball von Kapitän Enes Sovtic nach einer Kraft-Ecke, der knapp am Gehäuse von Denis Wieszolek vorbeizischte (9.), war die einzige Szene der Binger in der Anfangsphase.

Auch wenn die Moselstädter den Aufsteiger nicht gerade an die Wand spielten, hatte die Hassia zwar viel Ballbesitz, fand aber nie richtig in die Begegnung hinein. Lange Zeit fehlte die Aggressivität im Mittelfeld, die Außen Schrimb und Dennis De Sousa Oelsner konnten nie in Szene gesetzt werden. Defensiv standen Sovtic und Co. nun aber sicher, ließen ihrerseits keine Aktionen der Gastgeber mehr zu. Dann kamen allerdings drei Minuten, die Schlitz zwar akzeptieren musste, bei denen er vom Schiedsrichter aber „mehr Fingerspitzengefühl“ erwartet hätte. Axel Neumann sah für ein Foul im Mittelfeld an Jason Kaluanga erst Gelb, nur drei Minuten später dann sogar die Ampelkarte, als er Maurice Roth leicht ins Straucheln brachte (38.). „Das war schon ziemlich hart“, empfanden neben Schlitz selbst die Eintracht-Fans. Bitter für die Hassia, dass Neumann als „Staubsauger“ vor der Abwehr gegen Spitzenreiter RW Koblenz pausieren muss.

Mit zwei Wechseln (Fabian Liesenfeld und Mükerrem Serdar kamen für Yakut und De Sousa Oelsner) startete die Hassia in den zweiten Abschnitt, in dem beide Mannschaften offensiver ausgerichtet waren. Bezeichnend für das Spiel der Binger: Erst in der 58. Minute kam die Eintracht zu ihrer ersten Ecke. Nach gut einer Stunde danndie beste Binger Gelegenheit. Von Denis Darcan über die rechte Seite angespielt, versetzte Serdar seinen Gegenspieler Kevin Kling und zog ab. Wieszolek drehte das Leder mit den Fingerspitzen aber noch um den Pfosten.

Der hohe Aufwand, den die Hassia betrieb, wurde nicht belohnt. Stattdessen schaffte Brandscheid nach Flanke von Kevin Heinz per Kopf mit seinem 16. Saisontor die Entscheidung (74.) und den sechsten Eintracht-Heimsieg in Folge. Die Binger bleiben auf Rang 14, der im Extremfall den Abstieg bedeuten kann. Am kommenden Samstag steht das Heimspiel gegen den Klassenprimus an. „Vor Rot-Weiß ist mir nicht bange“, sagte Schlitz und wusste, „dass die Mannschaft richtig heiß ist, weil wir dort beim 1:2 um mindestens einen Punkt verpfiffen worden sind.“ Dann allerdings darf die Hassia nicht wieder einem Gegentor aus der ersten Viertelstunde hinterherlaufen.

Hassia Bingen: Schotte – Kraft, Günes, Sovtic, Iten – Darcan, Yakut (46. Liesenfeld), Neumann – Schrimb, de Sousa Oelsner (46. Serdar) – Dautaj (78. Serratore).



Aufrufe: 07.4.2019, 15:30 Uhr
Jochen WernerAutor