2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielbericht
Sechsmal durften die Eurener jubeln.
Sechsmal durften die Eurener jubeln. – Foto: Sebastian J. Schwarz/Archiv

Auch ohne Heimspiele auf Titelkurs

Kreisliga B Trier/Saar: TuS Trier-Euren startet mit einem 6:0 über den SV Ayl. VIDEOINTERVIEW mit Chris Jahn

Leicht und Locker ist der TuS Trier-Euren aus der Winterpause heraus gestartet: Der Spitzenreiter der Fußball-Kreisliga B Trier/Saar baute dank des klaren 6:0 (4:0) über harmlose Gäste vom SV Ayl seinen Vorsprung auf fünf Punkte aus. Erneut konnte das Team des Trainergespanns Chris Jahn/Volker Wagner nicht zuhause antreten, scheint aber mit dem Handicap weiter gut klarzukommen.
„Ey, beim nächsten Mal aber bitte besser.“ Als René Jahn in der 72. Minute den Platz für seinen Cousin Dominik vorzeitig verließ, durfte er sich nach seinem überaus erfolgreichen Auftritt, bei dem er vier von sechs Treffern selbst erzielt hatte, noch einen kessen Spruch von einem Teamkollegen anhören. Ernstgemeint war das Ganze natürlich nicht. Schließlich hatte der 31-Jährige großen Anteil am deutlichen 6:0 über einen SV Ayl, der von Anfang an auf verlorenem Posten stand und Glück hatte, dass sich die Eurener immer mal wieder Auszeiten gönnten – sonst hätte es leicht auch zweistellig ausgehen können.

Die mitunter zu lasche Chancenverwertung war denn auch das Einzige, was Chris Jahn, der das Team gemeinsam mit Volker Wagner trainiert, hinterher kritisieren musste. Andererseits wusste er aber auch um die spielerische Stärke, die der TuS auf dem Ausweichplatz in Feyen an den Tag gelegt hatte – seit über fünf Monaten kann man wegen der anhaltenden Bauarbeiten auf der Bezirkssportanlage im Westen der Stadt kein Heimspiel austragen. „Auf solch einem Platz lässt sich doch gut spielen. Hier läuft der Ball super“, sah Goalgetter Jahn sogar einen Vorteil, auf dem Feyener Kunstrasen, statt ein paar hundert Meter Luftlinie entfernt auf dem eigenen Hartplatz spielen zu müssen (der Rasenplatz ist aktuell noch nicht bespielbar).

Eurens Coach Chris Jahn:

An den beiden ersten Eurener Chancen, die Winterneuzugang Mike Weich (rutschte an einer scharf nach innen gezogenen Hereingabe vorbei, 2.) und Max Kues (schoss nach einem Rückpass vorbei, 7.) hatten, war Jahn noch als Vorlagengeber beteiligt. In der achten Minute war es dann aber so weit. Den von außen mit viel Effet nach vorne geschlagenen Ball von Felix Majerus nahm der TuS-Angreifer gekonnt auf und machte das 1:0 (8.). Immer wieder angetrieben von Regisseur Kevin Dres, der mal die Bälle gut auf die Außenbahnen verteilte, aber auch oft steil nach vorne spielte und so die überforderte Ayler Hintermannschaft von einer Verlegenheit in die nächste stürzte, hatte Euren alles im Griff.

Beim 2:0 ließ René Jahn zudem seine individuelle Klasse aufblitzen, als er einen Alleingang cool an SV-Schlussmann Jan Schneider vorbei zum 2:0 abschloss (28.).

„Die Vorbereitung war schwierig. Wir waren weit weg davon, um Euren ärgern zu können“, gestand Gästetrainer Ralf Reger ein. Vier Verletzte und drei Akteure, die gerade erst wieder genesen waren (darunter Toptorschütze Andreas Geltz) kamen erschwerend hinzu. Die Ayler Unsortiertheit im Defensivverbund nutzte der Tabellenführer kurz vor dem Seitenwechsel zwei weitere Male aus. Einen langen Schlag des agilen Außenverteidigers Daniel Ries nahm Jahn auf und vollendete zum 3:0 (42.). Einer gelungenen Kombination ließ man in Minute 45 das 4:0 folgen. Diesmal gefiel Jahn als Vorbereiter über links; Weich markierte in seinem ersten Einsatz für Euren so auch gleich seinen ersten Treffer.

„Nicht nachlassen. Wir geben weiter Gas“, forderte Eurens Coach Wagner sein Team zu Beginn des zweiten Durchgangs an. Dennoch konnte Ayl die Partie anfangs etwas offener gestalten, weil es nun mehr Biss in den Zweikämpfen zeigte und der TuS nicht mehr so konzentriert wirkte. Immerhin traf Euren noch zweimal: Zunächst machte Jahn auf Zuspiel von Dres und Weich sein viertes Tor an diesem Nachmittag und gleichzeitig seinen 19. Saisontreffer (59.), ehe Dres drei Minuten später einen an Jahn verwirkten Foulelfmeter absolut sicher verwandelte.

Ayl kam erst in der 85. Minute zu einer wirklich nennenswerten Chance, als Florian Baack auf Leonard Kohn gepasst hatte und dieser abzog, war der Winkel aber zu spitz und der Ball landete am Außennetz des von Herbert Weiersbach gehüteten Eurener Tores. Der Winterneuzugang hatte hier den Vorzug gegenüber der bisherigen Nummer eins Fabian Fischer erhalten. Ausschlaggebend für die Umbesetzung zwischen den Pfosten sei die Trainingsbeteiligung gewesen, ließ Chris Jahn durchblicken. Fischer habe aber einen guten Anteil an der Top-Platzierung. „Wir entscheiden jetzt von Woche zu Woche, wer die Nummer eins ist“, heizt der Eurener Trainer den Konkurrenzkampf an.

Bereits am heutigen Montag sind auch die Eurener Torleute wieder im Training gefordert, ehe es Donnerstag auf den Hartplatz nach Mariahof geht. Wegen der Bauarbeiten auf der heimischen Anlage sind sie beim TuS weiter zum Improvisieren gezwungen. „Es nicht einfach, doch wir nehmen die Situation an“, betont Coach Jahn, der am Sonntag unter anderem auf den verletzten Spieler-Co-Trainer Mike Gaugler verzichten musste. Wo auch immer sein Team nun spielt: Es zeigt sich unbeeindruckt davon. Gute Voraussetzungen, um auch am Ende ganz oben in der Tabelle zu stehen.

TuS Trier-Euren - SV Ayl ⇥6:0 (4:0)

Euren: Herbert Weiersbach - Alexander Junge, Markus Junge, David Reitz, Daniel Ries - Felix Majerus, Kevin Dres, Max Kues, Stephan Gerich (65. Tobias Tull) – René Jahn (72. Dominik Jahn), Mike Weich (80. Ahmad Nassar).

Ayl: Jan Schneider - Fabian Fell, Sebastian Kramp, Marc Rommelfangen, Philipp Steinmetz (60. Michael Geltz) - Florian Baack, Martin Schu, Daniel Franzen, Timo Justinger - Andreas Geltz (63. Matthias Gläsener), Leonard Kohn.

Schiedsrichter: Thorsten Asselborn (Gusenburg)

Zuschauer: 60

Tore: 1:0, 2:0, 3:0, 5:0 René Jahn (8., 28., 42., 59.), 4:0 Mike Weich (45.), 6:0 Kevin Dres (Foulelfmeter, 62.)

Aufrufe: 09.3.2020, 01:57 Uhr
Andreas Arens Autor