2024-05-24T11:28:31.627Z

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Der neue Trainer beim ASV Herzogenaurach, Peter Heublein (hinten, 4. von links) soll aus dem Team eine Einheit formen – und den Aufstieg in die A-Klasse angehen. F: Leo Hildel
Der neue Trainer beim ASV Herzogenaurach, Peter Heublein (hinten, 4. von links) soll aus dem Team eine Einheit formen – und den Aufstieg in die A-Klasse angehen. F: Leo Hildel

ASV Herzogenaurach: Die Zukunft ist bunt

Ein neuer Coach und neues Team soll den Aufstieg in die A-Klasse packen

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Mit neuem Coach und neuem Team will der ASV Herzogenaurach den Auf­stieg in die A-Klasse schaffen. Vor allem talentierte Geflüchtete sollen die Mannschaft verstärken.
„Die Amtssprache auf dem Platz ist Deutsch“, sagen unisono ASV-Vorsit­zende Elke Sowa und „ihr“ neuer Trai­ner Peter Heublein mit Blick auf den bunt zusammengewürfelten Haufen, der in der kommenden Saison endlich das Jammertal B-Klasse verlassen und wieder in die A-Klasse aufsteigen will.

Zusammengewürfelt ist die Truppe schon deshalb, weil sich im Training bis zu neun Geflüchtete auf dem Gelände am Weihersbach tummeln. „Sie haben durchaus Talent, müssen sich aber erst einmal in das Mann­schaftsgefüge integrieren“, so die ASV-Vorsitzende, Elke Sowa, die seit 2000 das Zepter beim ehemaligen Bay­ernligisten schwingt. Die Geflüchte­ten sind teilweise selbst gekommen oder stießen bei der Stadtmeister­schaft zum ASV. Darunter befinden sich ein Äthiopier, ein Iraker und ein Afghane. „Anfangs waren es zwei, dann wurden es immer mehr“, sagt die Vereinschefin.

Sie hofft mit dem neuen Coach auf bessere Zeiten, stellt aber seinem Vor­gänger Jürgen Eichholz, der in den letzten zwei Jahren den Ton angab, ein gutes Zeugnis aus. Vor allem in der abgelaufenen Saison war die Elf gut drauf, stellte den zweitbesten Sturm mit 100 Treffern und mit Kevin Herrmann einen Topangreifer, der 30 Mal erfolgreich abschloss. Das Torver­hältnis betrug 100:47, wobei man berücksichtigen muss, dass der ASV keinen „richtigen“ Torhüter hatte, sodass sich die Feldspieler abwech­selnd auf einen Keeper verständigten. Platz fünf sprang am Ende heraus.

Dem ASV fehlt nicht nur ein Mann zwischen den Pfosten, sondern auch ein Vereinswirt. Im Gastraum wird täglich von acht bis 11.30 Uhr Deutschunterricht für Flüchtlinge erteilt. Bei Heimspielen versorgen die Mitglieder die Zuschauer und Gäste mit Getränken, so Sowa. Das Heim wird laut der Vorsitzenden außerdem für Feiern oder sonstige Veranstaltun­gen vermietet, damit Geld in die Ver­einskasse kommt.

Viel Überzeugungsarbeit

Derartige Verhältnisse sind für den neuen Trainer Peter Heublein nichts Außergewöhnliches. Der 49-Jährige kennt die unteren Regionen im Ama­teurfußball wie seine Westentasche. Mit dem ATSV Forchheim stieg er innerhalb von zwei Jahren von der B- ­in die Kreisklasse auf, trainierte die Jugend des VfB Forchheim und die in Buttenheim und war in Aufseß und bei Germania Forchheim tätig.

Lauter „Hochkaräter“ könnte man spöttisch sagen. Aber Heublein ist ehr­geizig, ihn reizt die Aufgabe in Herzo­genaurach, obwohl Elke Sowa schon viel Überzeugungsarbeit leisten muss­te, um ihn an die Aurach zu bringen. Beim ATSV Forchheim, so Heublein gegenüber den Nordbayerischen Nachrichten Herzogenaurach, habe er übrigens einen ähnlich zusammengewürfelten Haufen wie beim ASV gehabt, sodass er durchaus weiß, wie er mit den Leu­ten umzugehen hat. Seine Devise lau­tet: „In der B-Klasse kann es nur ein Ziel geben, den Aufstieg.“ Und noch einen Wunsch hat Elke Sowa. Die Spielgemeinschaft mit dem Nachbarn FCH geht ins dritte Jahr und da wünscht sich die ASV-Vorsit­zende, dass der kleinere Partner, also ihr ASV, wenigstens gleichberechtigt im Verbund behandelt wird. Als jüngst die A-Jugend Meister wurde, wurde der Erfolg der „Jung-Pumas“ verkündet, obwohl sich im Team auch einige ASVler befinden.

Auch was Spielerwechsel zwischen den zwei befreundeten Vereinen anbe­langt, gebe es Nachholbedarf seitens des FC. „Wir sollten uns künftig auf Augenhöhe begegnen“, wünscht sich Sowa.

Aufrufe: 07.7.2016, 10:56 Uhr
Leo Hildel (NN Herzogenaurach)Autor