2024-05-02T16:12:49.858Z

Pokal
F: Weische
F: Weische

Arminia: Vivien Brandt hält Sieg fest

Eine gnadenlos effektive Arminia macht aus vier Chancen zwei Tore und wirft den Erstligisten MSV Duisburg mit 2:1 aus dem DFB-Pokal +++ Die Gäste scheitern sogar mit einem Elfmeter an der DSC-Torfrau

Verlinkte Inhalte

Vielleicht lag es ja daran, dass die Gäste aus Duisburg in der Pause ihre schwarzen Trikots der besseren Unterscheidbarkeit wegen gegen rote Jerseys getauscht hatten. Mit Gegnerinnen in der Signalfarbe vor Augen – und einer Standpauke von Trainer Markus Wuckel im Ohr– steigerten sich die Armininnen deutlich und zogen am Ende nicht einmal unverdient mit 2:1 (0:0) in die nächste DFB- Pokalrunde ein. „Jetzt wünschen wir uns Bayern München“, gaben Wuckel, Torschützin Sarah Grünheid und die überragende Torfrau Vivien Brandt nach der neuerlichen Pokal-Sensation unisono zu Protokoll.

„Vivi auf den Zaun, Vivi auf den Zaun“, skandierten Arminias Feldspielerinnen – alle wussten natürlich genau, wem sie das Weiterkommen in erster Linie zu verdanken hatten. Brandt avancierte in einer vor allem in den ersten 45 Minuten wackelnden Defensive zu dem berühmten „Turm in der Schlacht“ und hatte ihren größten Moment, als sie in der 75. Minute einen von Lucia Harsanyova gar nicht einmal so schlecht geschossenen Foulelfmeter parierte.
„Ich habe beim letzten Schritt geahnt, wohin sie schießen würde. Und mich dann mit allem, was drin war, nach links geworfen“, schilderte Brandt ihre Rettungstat, mit dem sie ihr Team vor einem frühen Anschlusstreffer bewahrte. „Es war enorm wichtig, dass Vivi das Ding rausgeholt und das 2:1 erst so kurz vor Schluss gefallen ist – da konnten wir unsere allerletzten Reserven abrufen“, erläuterte Laura Liedmeier die Bedeutung von Brandts Parade.

Doch der Reihe nach. Eine Halbzeit lang liefen die Armininnen der Musik komplett hinterher. Jeder nach vorne geschlagene Ball kam postwendend zurück, „weil die Abstände zwischen den Mannschaftsteilen nicht stimmten und wie immer zu spät dran waren“, wie Markus Wuckel analysierte. Duisburg kam deshalb zu einer ganzen Reihe von Möglichkeiten, ohne daraus Kapital schlagen zu können. „Wir mussten schon vor der Pause in Führung gehen. Doch wer so wenig aus seinen Möglichkeiten macht, hat es sich selbst zuzuschreiben, wenn er so ein Spiel nicht gewinnt“, ärgerte sich MSV-Trainer Christian Pohlmann.
Arminia kam dann, auch bedingt durch zwei noch vor der Pause vollzogene Wechsel, viel stabiler aus der Kabine und unternahm nun endlich auch etwas nach vorne. Lena Schultes Pfostenkracher aus gut 20 Metern (49.) wirkte wie ein Weckruf, und nachdem ein Kopfball von Oliwia Wos sich noch auf das Tornetz gesenkt hatte (55.), war der Ball bei der nächsten Torannäherung drin: Laura Liedmeiers Kopfball konnte von den Duisburgerinnen nicht mehr von der Linie geschlagen werden (59.). Als Sarah Grünheid in Torjägerinnen-Manier einen weiten Schlag von Nina Lange zum 2:0 verwertet hatte (72.), schien alles klar zu sein, doch bei weiteren klaren Duisburger Chancen brannte es noch einige Male lichterloh im Strafraum der Armininnen. Tatsächlich fiel in der 86. Minute noch das Anschlusstor durch Eshly Bakker, und erst als Vivien Brandt eine letzte Großchance von Kathleen Radtke vereitelt hatte (88.), durfte endlich gejubelt werden.

Aufrufe: 08.10.2017, 18:39 Uhr
Hans-Joachim Kaspers / FuPaAutor