Bei der SpVgg Unterhaching hat Stefan Schimmer einen Spitznamen: Bomber. Doch wenn Stefan Anderl über seine größte Entdeckung spricht, heißt der Stürmer immer noch „Der Schimmi“. Schimmer trainierte bereits mit 16 bei der ersten Mannschaft des FC Gundelfingen.
Stefan Anderl war sich sicher: „Dieser Spieler hat eine Gabe. Ein klassischer Torjäger steht im Spiel oft nur im Weg rum. Aber der Schimmi geht dort hin, wo es weh tut. Er läuft auch in der 90. Minute noch nach hinten und will den Ball erobern“, sagt Anderl. Für ihn ist der Stürmer der SpVgg Unterhaching ein Spielertyp, den es nur ganz selten gibt: „Stefan hat in Memmingen ein einziges Mal im Training gefehlt. Er ist bodenständig, hat eine super Mentalität und kapiert jeden Bewegungsablauf sofort. Der könnte auch im Volleyball oder Basketball alles umsetzen, was du ihm zeigst.“ Schimmers Talent ist der SpVgg Unterhaching sofort aufgefallen.
Unterhaching hat seit Jahren ein Gespür, bei welchen Amateurkickern das Potenzial noch lange nicht ausgeschöpft ist. „Wir fördern unsere eigenen Talente. Aber im zweiten Schritt suchen wir immer nach Spielern aus der Region, die einschlagen können“, sagt Hachings Co-Trainer Steffen Galm. Talente gibt es viele. Doch Spieler wie Stefan Schimmer sind die Ausnahme. „Wir wussten schon am dritten Regionalliga-Spieltag bei der Analyse vor dem Memmingen-Spiel, dass wir Stefan wollen. Am Ende hatte er 26 Tore erzielt. Das hat gezeigt, dass wir mit unserer Einschätzung recht hatten“, sagt Galm.
Doch Stefan Anderl ist sich sicher: Den Bomber von Haching würde es heute nicht geben, wenn er nicht Regionalliga-Trainer beim FC Memmingen geworden wäre. „Der Schimmi hat mit 18 für Gundelfingen in der Landesliga schon viele Tore geschossen. Aber da hatte ihn kein Profiverein auf dem Radar. Er würde heute noch in der Bayernliga spielen, wenn ich ihn nicht mit nach Memmingen genommen hätte.“
Text: Christoph Seidl