"Luan hat uns alle angesteckt", berichtet Alexander Kiss, der 2. Vorsitzende der Abteilung, der als Spieler mit seinen 34 Jahren fast als junger Hüpfer durchgehen kann. Die führenden Köpfe der Altherren-Abteilung nahmen Kontakt mit dem eigenen Vorstand auf - der zustimmte. Oliver Fecker, bis vor etwa eineinhalb Jahren als Trainer beim HSV Langenfeld beschäftigt, hakte zudem beim Gastgeber der Stadtmeisterschaften nach, ob der sich mit der Lösung anfreunden könne. Der HSV stimmte zu - und der Weg für die Richrather "Oldies" war frei.
"Uns geht es bestimmt nicht darum, dass wir irgendjemanden verhohnepiepeln wollen", betont Fecker. Was der 49-Jährige besonders bedauert: Wegen seines vorher geplanten Urlaubs kann er die Teamkollegen nicht in der Halle, sondern nur durch Daumendrücken aus der Ferne unterstützen. Am vergangenen Sonntag war Fecker immerhin noch dabei, als TuSpo beim 4:0 (1:0) über Viktoria Köln eine schwungvolle Leistung zeigte.
Das Aufgebot für die Stadtmeisterschaften umfasst zwölf Namen: Oliver Wölkert, Andreas Wagner, Velimir Knezevic, Alexander Kiss, Carsten Elm, Gaetano Carpino, Andreas Scharpel, Zdravko Knezevic, Oskar Streubel, Kosta Knezevic, Guido Künzel, Björn Albers. Für einige Spieler musste Kiss neue Spielerpässe beantragen, weil die Stadtmeisterschaften ein offizielles Turnier sind. Kosta Knezevic von den Sportfreunden Baumberg, denen er im Mai 2013 noch in der Oberliga als Aushilfe zur Verfügung stand, musste zudem amtlich nach Richrath wechseln.
"Wir haben wirklich keine schlechte Truppe zusammen", bestätigt Alexander Kiss. Allerdings sind sie bei den Alten Herren nicht so vermessen, daraus Ambitionen für ein besonderes Abschneiden herzuleiten. In der Vorrunde treffen die Richrather zuerst auf den HSV Langenfeld II aus der Kreisliga B (12.40 Uhr). Anschließend bekommen sie es mit dem SSV Berghausen aus der Bezirksliga (14.20 Uhr) und dem GSV Langenfeld aus der Kreisliga A zu tun (15.20 Uhr).
Die Richrather wissen, dass sie eventuell ohne Punkt aus dem Turnier gehen. Das ist jedoch für keinen ein Problem. "Diese Sache wird einzigartig", hofft Oliver Fecker, Wir sind auf jeden Fall auch Gewinner." Die Alten Herren wollen "nur" Sympathien für ihren Verein zurückgewinnen. Kiss nennt das Kern-Anliegen: "Wir wollen ein Statement dafür abgeben, dass sich etwas bewegen lässt, wenn man zusammenhält." Und Hallen-Stadtmeisterschaften ohne TuSpo sind doch eigentlich sowieso undenkbar.