2024-05-02T16:12:49.858Z

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Als Patrik Memmesheimer beim 3:2-Heimsieg alle fünf Tore schoss

DENKWÜRDIGE SPIELE +++ Vor acht Jahren trifft der Abwehrchef der SG Steyerbachtal fünffach +++ Sechster Treffer in der Nachspielzeit nur knapp verpasst

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Nahe. Auch wenn der Ball auf den Sportplätzen an der Nahe aufgrund der Corona-Pandemie ruht, müsst ihr doch nicht völlig auf Spielberichte verzichten. Jeden Freitag wirft die FuPa-Redaktion einen Blick in die Geschichtsbücher und stellt besonders spektakuläre Partien aus den vergangenen Jahren vor. Heute im Blickpunkt: Das Duell zwischen der SG Steyerbachtal und dem TuS Hackenheim in der Bezirksklasse Ost am 04. März 2012.

Fünf Tore in einem Spiel zu schießen, ist auch im Amateurbereich etwas Außergewöhnliches. Noch ungewöhnlicher ist es, wenn dies dem Abwehrchef gelingt. Wirklich verrückt wird es aber erst, wenn die Partie dann 3:2 ausgeht - genau das erlebte vor acht Jahren Patrik Memmesheimer in der damaligen Bezirksklasse Ost. Die SG Steyerbachtal (heute Teil der SG Guldenbachtal) empfing den TuS Hackenheim und für die Heimelf lief die Partie zunächst denkbar ungünstig, denn der Libero erzielte ein Eigentor, das die Gäste in Führung brachte. Besonders ärgerlich, da Hackenheim laut Memmesheimer ein Gegner auf Augenhöhe war, gegen den man unbedingt gewinnen wollte. Zudem war die Atmosphäre eine besondere, denn im Nachbarort war ein Spiel ausgefallen und dadurch mehr Zuschauer als üblich bei der SG Steyerbachtal: "Da war ordentlich was los", erinnert sich der Verteidiger. Und die Zuschauer sollten ihr Kommen nicht bereuen, denn sie würden Außergewöhnliches erleben.

Der eigene Torhüter wird zweimal überwunden
Zunächst kam es nämlich noch schlimmer für Memmesheimer und seine Steyerbachtaler, dem damals 25-Jährigen unterlieft per Kopf der zweite Treffer ins eigene Netz: "Das kann doch nicht wahr sein", habe er gedacht und erstmal laut geschrien. Gerade als Führungsspieler sei das nicht schön, erklärt der Kapitän: "Aber so ist Fußball." Zum Glück reagierte Trainer Hansjürgen Haas auf den Doppelpack der besonderen Art und gab seinem Libero mit auf den Weg, die Sache wieder geradezubiegen. Bei dem ein oder anderen Zuschauer dürften Erinnerungen an Mainz 05-Legende Nikolce Noveski wachgeworden sein, der 2005 im Spiel gegen Eintracht Frankfurt (2:2) zwei Eigentore fabrizierte und anschließend mit seinem dritten Treffer die Aufholjagd einleitete.

Dreierpack auf der richtigen Seite
Memmesheimer übertraf den ehemaligen Bundesligaspieler sogar noch und entdeckte zur Freude der Mannschaft seinen Torriecher auf der richtigen Seite. Der Verteidiger gehorchte seinem Trainer und bog die Sache gerade, indem er zwei Elfmeter rausholte und selbst verwandelte. Eigentlich hatte er die Ausführung an einen Mitspieler abgeben wollen, aber der habe nur gesagt: "Das machst du schön selbst." Also lag es am Kapitän, seine Eigentore auszugleichen und dieser Verantwortung wurde er gerecht. Pünktlich zur Schlussphase der Partie stand es nun wieder Remis und der Steyerbachtaler Defensivspieler sorgte weiter für Torgefahr: Wenige Minuten vor Abpfiff zog er mit seinem schwächeren Fuß aus der Distanz ab und jagte den Ball genau ins Eck, zweifellos der schönste seiner fünf Treffer: "Den hab ich schon gut getroffen", erklärt der Torschütze selbst. Doch vorbei war die Partie damit nicht, in der Nachspielzeit segelte nochmal eine gegnerische Ecke in den Strafraum, bei der Memmesheimer nur knapp seinen zweiten Dreierpack verpasste und den Ball zur Erleichterung seiner Mitspieler an die Latte statt ins Tor köpfte. Kurz darauf war der Sieg geschafft, eine verrückte Partie beendet und Memmesheimer hatte ein denkwürdiges Erlebnis kreiert, auf das er noch bis heute angesprochen wird.

Tore: 0:1 Memmesheimer (25./Eigentor), 0:2 Memmesheimer (66./Eigentor), 1:2 Memmesheimer (74./Foulelfmeter), 2:2 Memmesheimer (81./Foulelfmeter), 3:2 Memmesheimer (85.).

Hinweis in eigener Sache: Dieses Spiel wurde uns von FuPa-Leser Nickolaus vorgeschlagen. Vielen Dank für die schöne Idee und Mithilfe!

Aufrufe: 012.6.2020, 12:00 Uhr
Peter MertesAutor