Alles neu bei Wormatia II

Von Carsten Schröder

Was genau das Problem war, vermag Andreas Hahn gar nicht zu sagen. Bei dem für den Nachwuchsbereich zuständigen Wormatia-Vorstand wuchs im Verlauf des Frühjahrs aber der Entschluss, es müsse sich etwas ändern. Dem augeschiedenen Coach attestiert er dabei noch mal ein gutes Zeugnis, denn: „Holger Heidenmann hat hier sieben Jahre sehr erfolgreich gearbeitet, Wormatia hat ihm viel zu verdanken.“ Der Verein wolle jetzt aber auf andere Ideen in der Ausbildung setzen, erklärt Hahn, dessen Vertrauen nun dem 37-jährigen Sascha Eller gilt. Der kommt aus dem Südhessischen und bringt zwei Co-Trainer und einen Torwarttrainer mit, die alle auf den Namen Eller hören. Sascha, Simon, Christian und Daniel Eller sind Brüder.
Gemeinsam gönnten sie ihrer Truppe am Sonntag keinen lockeren Aufgalopp, mittels Leistungstest mochten sie sich ein Bild vom Zustand der Truppe machen. Hahn: „Die sind den ganzen Tag beschäftigt.“
Der Trainer selbst freut sich auf die Herausforderung, gilt es doch, ein völlig neues Team zu formen. Den personellen Umbruch, der vollzogen wurde, hätte es in den Augen von Andreas Hahn zwar in diesem Ausmaß nicht gebraucht. „Eigentlich hätten wir einige Spieler gerne gehalten“, sagt er. Hahn musste aber erkennen: „Die Spieler wollen sich in höheren Klassen beweisen.“ Geblieben sind nur Marc Bullinger, Maximilian Beck und Marco Stark. Auch Damian Kaminski und Björn Weisenborn bleiben, sie trainieren aber erst mal mit der „Ersten“. Und auch Fabio Nagy wird nach einem halben Jahr in den USA zurückkehren.
Völlig unbekannt ist dem neuen Coach der bunte Haufen indes nicht. Der in seiner Jugend bei Alemannia Aachen an der Seite von Thorsten Frings, später bekanntlich Nationalspieler, aktive Sascha Eller war zuletzt sehr viel im Nachwuchsbereich unterwegs und hat diese Kontakte auch genutzt, am Kader mitzuwirken. „Es ist eine reizvolle Aufgabe“, sagt er und gibt als Ziel aus, talentierte Spieler in enger Zusammenarbeit mit der A-Jugend heranzuziehen – und vielleicht auch mal an die erste Mannschaft abzugeben. „Das erste Ziel ist die Ausbildung“, betont Hahn, der sich gegen einen Aufstieg allerdings nicht wehren würde. Ein erneuter Umbruch wäre dann vielleicht nicht mehr nötig.


Zugänge: Robin Schreiner (RW Darmstadt), Johannes Henke, Benjamin Henke (beide TSV Auerbach), Emsad Sejfovic (FC Bensheim), Uwe Raupbach (SV Fürth), Selahattin Deliktas (TSV Bad Nauheim), Orhan Demir (RW Walldorf), Andrej Juric (Croatia Ludwigshafen), Khaled Ghawas (FC Alsbach), Glauk Qyqalla (SF Heppenheim), Farin Schaidaiy (FC Bensheim), Hikaru Yamada (VfB Bodenheim), Dino Smajlovic, Muhamed Mehmedovic, Rick Hiemeleers, Björn Weisenborn, Christoph Scherer (alle eigene Jugend).
Abgänge: Marc Heidenmann, Kevin Boos (beide RWO Alzey), Kenan Buzyer, Daniel Zolotarew (beide TSV Gau-Odernheim), Timo Schulz (TSV Ebertsheim), Marco Streker (SV Guntersblum), Frederic Fessler (Ludwigshafener SC), Christian George (FSV Winkel), Michael Yi, Mert Artan, Johannes Mößmang, Markus Gölz.