Drei Spieler mussten da von der Ersatzbank aus mit Rotsperren zusehen – inklusive Cantürk selbst – und dann wälzte sich nach zwölf Minuten auch noch der bis dato so starke Torhüter Martin Müller am Boden. Einen Ersatzmann gab es nicht. Also blickte Cantürk seinen Co-Trainer Baris Cici an, der als Notlösung auf dem Spielberichtsbogen stand. „Ich habe eine gewisse Vorfreude bei ihm im Gesicht gesehen. Also hab ich gesagt: Baris, komm!“, erzählt Cantürk von seinem kleinen Coup. Cici zog sich die Handschuhe an und hielt auch prompt einen Strafstoß. Cantürk: „Alles richtig gemacht!“
Ein kleiner Lichtblick, die Niederlage konnte der ungelernte Nottorhüter aber auch nicht verhindern. „Es war typisch für einen Tabellenletzten. Wir waren zu mutlos. Wir haben einfach kein Selbstvertrauen derzeit“, so Cantürk, der angesichts der „sehr dünnen“ Personallage frustriert wirkt: „Es ist eine schwierige Situation. Mehr kann man momentan nicht erwarten.“ Sieben Spieler fehlen aktuell, nur Dominik Marks könnte bis zum Wochenende zurückkehren. Auch Torwart Müller wird mit einer schweren Zerrung wohl ausfallen.
Wer am Sonntag in Neusäß im Tor steht, ist offen. Möglicherweise ein Nachwuchsmann aus der JFG Donauwörth, vielleicht auch ein Rückkehrer. Cici jedenfalls nicht noch einmal. Bangen müssen Cantürk, Maik Malik und Alexander Musaeus auch noch, wie lange ihre Rotsperren ausfallen. Cantürk droht jedenfalls eine Keule: Der Schiedsrichter vom Spiel in Bubesheim hat einen Ellbogenschlag gegen den Hals in seinem Bericht festgehalten. „Das stimmt überhaupt nicht“, verteidigt sich Cantürk. Auch einen Faustschlag von Musaeus habe es nicht gegeben, was der betroffene Bubesheimer Spieler dem Schiri nach Spielschluss auch gesagt haben soll.
Planen lässt sich unter solchen Voraussetzungen derzeit nur wenig. Cantürk steckt jedenfalls nicht auf: „Die Stimmung in der Mannschaft ist weiterhin gut.“ Das schwere Spiel bei Tabellenführer Neusäß sieht der Coach positiv: „Wir haben die Möglichkeit, die zu ärgern, und können frei aufspielen.“