2024-04-25T14:35:39.956Z

Spielbericht
Futsal: Dennis Pahl spielt für Fortuna Düsseldorf.
Futsal: Dennis Pahl spielt für Fortuna Düsseldorf. – Foto: Helmut Sommer

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Dennis Pahl hat viel auf sich genommen, um bei Fortunas Hallenfußballern in der Bundesliga mitwirken zu können.

Das Spiel gegen den amtierenden Deutschen Meister steckte Dennis Pahl auch zwei Tage später noch in den Knochen. „Ich habe ganz ordentlichen Muskelkater“, gestand der Futsaler in Diensten der Fortuna.

Die 1:4-Heimniederlage gegen den TSV Weilimdorf hinterließ Spuren beim 32-Jährigen. Das lag zum einen natürlich an der individuellen Klasse der Gäste aus Stuttgart, die mit einem ganz frühen Führungstor im Rücken und ihrer extremen Ballsicherheit ihre Gegenspieler geschickt über den Hallenboden im Castello trieben. Pahls körperliches Leid war aber vielmehr auch auf persönliche Umstände zurückzuführen. Der im Sommer von den Holzpfosten Schwerte zur Fortuna gewechselte Routinier bestritt sein erstes Saisonspiel überhaupt.

Verletzungen überstanden

Pahl hatte sich in den vergangenen beiden Jahren zweimal kurz hintereinander eine komplizierte Sehnenverletzung im Oberschenkelbereich zugezogen. „Genau genommen war das mein erstes Pflichtspiel nach 18 Monaten“, gestand der gebürtige Wuppertaler. Dass es darin ausgerechnet gegen eine der drei Topmannschaften in Deutschland ging, nahm Dennis Pahl liebend gerne in Kauf. „Für diesen Moment bin ich zur Fortuna gekommen“, erklärt der Bauingenieur. Es war genau die Aussicht auf Bundesliga-Futsal, die Dennis Pahl im vergangenen Jahr dazu bewog, den ihm ans Herz gewachsenen Klub Holzpfosten Schwerte zu verlassen. „Das fiel mir schon schwer. Ich habe viele schöne Jahre dort verbracht und habe dort zwischenzeitlich auch immer mal als Trainer ausgeholfen“, blickt der bei der Stadt Wuppertal Angestellte zurück. Doch die Chance, im Herbst seiner schon zwölfjährigen Futsal-Karriere aktiv die Geschichte der neu eingeführten Bundesliga mitgestalten zu dürfen, war am Ende zu verlockend.

Dafür nimmt Dennis Pahl viele Strapazen auf sich. Neben drei Trainingseinheiten mit der Mannschaft stehen für ihn noch individuelle Schichten auf dem Plan, um nach den langwierigen Verletzungen wieder richtig in Schuss zu kommen. Hinzu kommen mitunter lange und zeitaufwendige Auswärtsfahrten im Bus. Um das Pensum zu schaffen, reduzierte Pahl vorübergehend sogar seine Arbeitswochenstunden.

Professionellere Verhältnisse woanders

„Man muss schon ein Pionier sein, um das alles in Kauf zu nehmen. Denn reich wird man mit dem Futsal nicht.“ Zumindest bei der Fortuna nicht. Dass mit dem Stuttgarter Futsal Club, HOT 05 und dem TSV Weilimdorf drei Teams der Bundesliga-Konkurrenz bereits enteilt sind, hat seine Gründe. „Ich bin mir sicher, dass beim TSV Weilimdorf am Montagmorgen nicht jeder Spieler wieder normal zur Arbeit gehen musste“, sagt Pahl mit einem zwinkernden Auge.

Neidisch ist er auf die zum Teil professionellen Verhältnisse der Konkurrenten nicht. Um Geld ging es ihm bei seinem Hobby ohnehin noch nie. Dazu passt auch irgendwie das abrupte Ende seiner durchaus vielversprechenden Amateurfussballkarriere vor etwa zwölf Jahren. „Wir standen damals im Winter auf Platz eins der Bezirksliga und waren auf dem Sprung in die Landesliga, als der Klub meinte, den Trainer entlassen zu müssen“, erinnert sich Pahl. Der damalige Jungspund verstand die Welt nicht mehr und wandte sich ab. Über einen Freund landete er schließlich beim Futsal und fand dort sein Glück. „Es ist ein ehrlicher Sport. Wer bei uns zu Training und Spiel kommt, der gibt auch Gas, weil er das Spiel liebt.“

Aufrufe: 024.2.2022, 17:00 Uhr
RP / Marcus GiesenfeldAutor