2024-05-02T16:12:49.858Z

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Adrian Vollmer hatte am Mittwoch gut lachen.
Adrian Vollmer hatte am Mittwoch gut lachen.

Adrian Vollmer feiert gegen Ex-Klub sein Comeback

Vollmer: "Das ist ein geiles Gefühl"

Der Mann, der gerade sein Comeback gefeiert hatte, blickte am Mittwochabend aufgeräumt über die Rasenfläche des Offenburger Karl-Heitz-Stadion. Adrian Vollmer ist wieder da, dieses Gefühl kostete er in vollen Zügen aus.
„Ich habe gehofft, dass ich reinkomme. Ich habe mich richtig gut gefühlt, ich habe gut trainiert, seit zwei Wochen meine Läufe gemacht. Natürlich fehlt noch die Spritzigkeit, aber das kommt schon noch“, sagte er mit einem zufriedenen Lächeln. Dass sein Team im südbadischen Oberliga-Derby gegen die starken Bahlinger einen Punkt geholt hatte, und das verdientermaßen, trug zur guten Stimmung des Mittelfeldspielers bei, der beim Offenburger FV immer eine Schlüsselrolle besetzte.

Ausgerechnet gegen den Bahlinger SC, dessen Trikot er in der Saison 2014/15 getragen hatte, durfte er nach der Verletzung des Syndesmosebands im Sprunggelenk erstmals wieder richtig kicken. In der 61. Minute spurtete der Mann mit der Rückennummer 24 auf den vertrauten Rasen – nach acht Wochen Pause, begleitet vom warmen Applaus der OFV-Getreuen. „Das war ein geiles Gefühl. Ich kenne die ganzen Jungs, viele von früher sind immer noch in der Mannschaft. Der Kontakt ist immer noch sehr gut.“ Für mehr als einen Kurzeinsatz freilich reichten die konditionellen Voraussetzungen noch nicht: „Diese rund 30 Minuten waren genau richtig. Mehr geht im Moment noch nicht nach so einer Pause.“

Der Ex-Bahlinger im rotweißen OFV-Dress aber hätte fast den alten Kameraden die Suppe versalzen. Zweimal tauche er aussichtsreich vor dem Kaiserstühler Gehäuse auf. Einmal schaffte er es aber nicht, einen Kopfball in Tornähe so zu drücken, dass er zum zählbaren Erfolg wurde. Wenige Minuten danach drosch er das Spielobjekt aus zentraler Position, knapp vor dem 16er, wuchtig auf den gegnerischen Kasten, doch BSC-Torhüter Dennis Müller reagierte humorlos, verweigert Adrian Vollmer die Krönung des Comebacks und lenkte den Ball über das Quergestänge. „Das war schon ein bisschen ärgerlich“, räumte er dann doch noch ein. „Das steckt mir jetzt bestimmt die ganze Nacht noch im Kopf.“

Sein Team sah sich am Mittwochabend einem Ex-Regionalligisten vom Kaiserstuhl gegenüber, der sein Potenzial vor allem in der ersten Spielhälfte beeindruckend vorführte. Das war auch Adrian Vollmer nicht verborgen geblieben. „Wer uns kennt, der weiß, dass wir immer stark auf Konter setzen, um unsere schnellen Leute vorne zu bedienen. Aber dass uns die Bahlinger am Anfang so stark hinten reindrücken, war nicht unser Plan.“ Jenen freien Chancen, die die Kollegen ungenutzt ließen, trauerte er auch hinterher. „Wir müssen die Konter machen. Aber andererseits hatten wir vor der Pause auch großes Glück, dass die Bahlinger nicht ein, zwei Tore gemacht haben.“

Seine Rolle auf der Bank zu Saisonbeginn macht aus ihm naturgemäß einen idealen Beobachter der jüngsten sportlichen Entwicklung des OFV. Dass der Verbandsliga-Meister der vergangenen Saison so erfolgreich in die als sehr anspruchsvoll geltende baden-württembergische Oberliga gestartet war, nahm er mit großer Genugtuung zur Kenntnis. Wirklich überrascht hat es ihn allerdings nicht. „Wir haben eigentlich genau dort angeknüpft, wo wir in der vergangenen Saison aufgehört haben. Wir haben immer noch die gleiche Philosophie.“ Und der große Sprung zwischen Verbands- und Oberliga, der immer wieder beschrieben wird – von Auf- wie Absteigern gleichermaßen? „Natürlich machen es uns die Gegner jetzt schon ein bisschen schwerer, das sind zum Teil ganz andere Kaliber.“

Und dann sagt er noch jenen Satz, den Aufsteiger aller Klassen und aller Sportarten fast immer von sich geben: „Wir sind im Moment noch von der Euphorie getragen. Das wollen wir, solange es geht, beibehalten. Und wir wollen uns von Spiel zu Spiel weiter entwickeln.“ Mit einem wiedergenesenen Adrian Vollmer im Herzen des OFV-Mittelfelds.
Aufrufe: 014.9.2016, 23:50 Uhr
Uwe Schwerer (BZ)Autor