2024-04-30T13:48:59.170Z

Allgemeines
– Foto: Timo Babic

Abwehrspieler machen auf sich aufmerksam

In der bisherigen Fußballsaison haben schon einige Verteidiger in der Region Mönchengladbach neben ihrer reinen Abwehrarbeit mit Offensivakzenten überzeugt.

Ob Bundesliga oder Kreisliga C, meistens stehen die Stürmer oder Mehrfach-Torschützen im Fokus einer Berichterstattung. Die Toreverhinderer – abgesehen von den Torhütern – stehen dagegen weitaus seltener im Rampenlicht. Dabei gibt es in der laufenden Saison im Fußballkreis Mönchengladbach/Viersen bereits einige Verteidiger, die ihre Sturmkollegen in den Schatten gestellt haben.

Dabei umfasst das Aufgabengebiet der heutigen Abwehrspieler längst nicht mehr nur das reine Verteidigen. Auch die Fähigkeiten im eigenen Aufbauspiel sind immer stärker gefragt. Karsten Waniek vom SC Hardt darf beispielsweise zur Garde des neuen gefragten Typs Abwehrspieler gezählt werden. Er gehört auf der linken Hardter Abwehrseite zu den technisch versierten Abwehrrecken, er ist abgeklärt im Stellungsspiel und in der Balleroberung, zudem kann er schnell in den Angriffsmodus umschalten und auch bei Bedarf mal an der Seitenlinie versuchen, sich durchzusetzen.

Auch Bezirksliga-Konkurrent Rheydter SV hat spielstarke Defensivspieler in seinem Kader. Visar Haklaj zählt als Innenverteidiger zu den besten Kopfballspielern im hiesigen Amateurbereich, der regelmäßig auch als Torschütze – vor allem nach ruhenden Bällen – gelistet wird. Samed Korkmaz ist eigentlich gelernter Stürmer, spielt nun aber personalbedingt in der RSV-Abwehr. Korkmaz bestätigt wiederum die Aussage, dass in einem guten Stürmer auch ein guter Verteidiger steckt.

Die wenigsten bei FuPa.net hinterlegten Abwehrspieler hat demnach der TDFV. Nur vier Spieler, diese aber alle mit Erfahrung aus höheren Ligen behaftet, sollen das eigene Tor schützen. Bis auf Spielertrainer Bilal Lekesiz trafen seine Nebenleute in den bisherigen Spielen je einmal und waren somit zu mehr als einem Drittel an den bisher erzielten acht Treffern beteiligt. Die beiden Waldnieler Andre Bäsler und Daniel Hank stellten mit jeweils zwei Toren ihre Viersener Kollegen etwas in den Schatten. Aber immerhin erzielten sie genau ein Fünftel der bislang aufgelaufenen 20 Tore.

Nur insgesamt zwei Tore steuerten die beiden Dilkrather Verteidiger Torben Esser und Dennis Parzych bisher bei. Angesichts der bislang erzielten 23 Treffer, die den derzeitigen Bestwert in der Bezirksliga darstellen, ist die DJK nicht so immens auf Verteidigertore angewiesen. Dagegen würde Schlusslicht TuRa Brüggen alles daran setzen, wenn die Abwehrspieler auch mal zu einem Torerfolg beitragen könnten. Null Tore bei nur sechs erzielten Treffern ist die magere Ausbeute bisher.

Aber es geht auch noch anders, wie das Beispiel Viktoria Rheydt II zeigt. Erst im letzten Spiel vor der neuerlichen Zwangspause kassierte der Spitzenreiter der Kreisliga C Gruppe 1 das erste Gegentor – und das durch einen Strafstoß. Selber erzielte die Reserve des A-Ligisten bis dato 44 Tore, wobei die gemeldeten fünf Verteidiger bisher als Torschützen noch nicht in Erscheinung traten. „Sicher legen wir großen Wert darauf, Gegentore zu verhindern, nach vorne haben wir enorm viel Durchschlagskraft. Bei uns kann jeder auf mindestens zwei Positionen spielen. Die These kann ich daher nur unterstreichen, denn bei uns fängt die Offensive schon bei den Torhütern an“, erklärte Marcel Pannier die ungewöhnliche, aber bemerkenswerte Quote seines Teams.

Aufrufe: 014.11.2020, 08:00 Uhr
RP / Horst HöckendorfAutor