2024-04-30T13:48:59.170Z

Interview
Einlaufen zur Restsaison: Gleich zwei Mal heißt das Duell am Sonntag in Pfaffenwiesbach SG Wehrheim/Pfaffenwiesbach gegen SG Eschbach/Wernborn. Zunächst stehen sich um 13 Uhr in der A-Liga die Reserven gegenüber, dann um 15 Uhr die Kreisoberliga-Teams.	Foto: jf
Einlaufen zur Restsaison: Gleich zwei Mal heißt das Duell am Sonntag in Pfaffenwiesbach SG Wehrheim/Pfaffenwiesbach gegen SG Eschbach/Wernborn. Zunächst stehen sich um 13 Uhr in der A-Liga die Reserven gegenüber, dann um 15 Uhr die Kreisoberliga-Teams. Foto: jf

Abteilung Attacke setzt auf Defensiv-Stärke

KOL HOCHTAUNUS: +++ Sowohl SG Wehrheim/Pfaffenwiesbach als auch SG Eschbach/Wernborn sind sich ihres Offensiv-Potenzials bewusst, wollen aber Abwehrreihen stärken +++

HOCHTAUNUS. Wenn am Sonntag, 1. März, die Fußball-Kreisoberliga und die A-Liga Hochtaunus in die Restsaison 2019/2020 starten, stehen aus heimischer Sicht Duelle im Kampf um den Klassenerhalt sowie Derbys im Mittelpunkt des Interesses.

In der Kreisoberliga hat der Tabellenvorletzte SG Wehrheim/Pfaffenwiesbach am Sonntag um 15 Uhr auf dem Pfaffenwiesbacher Kunstrasen den Aufsteiger SG Eschbach/Wernborn zu Gast, der fünf Punkte mehr auf dem Konto hat. Die Gastgeber müssen unbedingt gewinnen, um vier Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz zu verringern, während die Gäste ihren Vorsprung auf die Abstiegsplätze wahren möchten. Zur selben Zeit gastiert Schlusslicht SGE Feldberg beim Achten FSG Weilnau/Weilrod/Steinfischbach. Bei zehn Punkten Rückstand auf den Relegationsplatz kämpft Feldberg bereits darum, den Anschluss nicht schon früh zu verlieren. Die Hausherren wollen sich mit dem neunten Saisonsieg im vorderen Tabellendrittel etablieren. Bester KOL-Vertreter des Usinger Landes ist auf Rang sieben der FC Neu-Anspach II, der um 13 Uhr in Anspach den Dritten Teutonia Köppern empfängt. Die Mannschaft von Trainer Raffaele Parisi steht gleich vor der Bewährungsprobe, gegen ein Liga- Spitzenteam erfolgreich zu bestehen.

Auch in der Kreisliga A liegt aus heimischer Sicht das Augenmerk auf der Kellerregion. Denn in Pfaffenwiesbach bestreiten um 13 Uhr Schlusslicht SG Wehrheim/Pfaffenwiesbach II und der Rangzehnte SG Eschbach/Wernborn II das Vorspiel. Bei einem Heimsieg könnten die Gastgeber einen Nichtabstiegsplatz erreichen, während der Aufsteiger seinen Vorsprung auf einem Nichtabstiegsplatz behalten möchte. Während der Tabellenfünfte Usinger TSG II spielfrei ist, empfängt das Überraschungsteam SG Hundstadt um 15 Uhr als Rangvierter den Sechsten FSV Steinbach. Mit einem Sieg würde die Mannschaft von Trainer Simon Bartsch den Relegationsrang drei erklimmen.

Im Gespräch mit dem UA äußerten sich Wehrheims Trainer Gregory Strohmann und Eschbachs Coach Andreas Arr-You zur Verfassung nach der Winterpause und der Bedeutung des Duells im Abstiegskampf.

In welcher Verfassung geht es am Sonntag in das Kellerduell und die Restrunde der Saison?

Strohmann: Leider starten wir nicht in der gewünschten Verfassung. Das Auftreten während der Testspiele war in Ordnung. Das gilt nicht für die Trainingsbeteiligung. Ich konnte in der Vorbereitung nicht alles umsetzen, was ich wollte. Deshalb bin ich nicht zufrieden. Die Ergebnisse in den Testspielen waren nicht aussagekräftig. Wir müssen uns im Spiel am Sonntag an einfachen Grundsätzen orientieren. Deswegen wird es einen simplen Matchplan geben. Wir legen den Fokus auf das, was geht. Wir stehen tabellarisch mit dem Rücken zur Wand und müssen unbedingt punkten. Das geht nur über mannschaftliche Geschlossenheit.

Arr-You: Ich hoffe, dass wir in guter Verfassung sein werden. Über Fasching gab es eine Woche Pause. Die Mannschaft ist fit. Wegen Grippe werden Daniel Wick und Luis Brendel fehlen. Ich hoffe, dass nicht mehr dazu kommen. Gott sei Dank haben wir zwei Wochen früher mit der Vorbereitung begonnen als alle anderen. Bei uns reicht die Kondition für 90 Minuten plus x. Ich habe in den vergangenen Wochen eine Entwicklung gesehen. Das passt. Wir müssen zwar noch an ein paar Stellschrauben drehen, aber es geht einen kleinen Tick nach vorne.

Inwieweit hat das Spiel bereits Signalwirkung oder gar vorentscheidende Bedeutung im Abstiegskampf?

Strohmann: Es ist eins von 13 restlichen Spielen. Es ist ein Derby, aber nicht entscheidend. Wir wollen mit einem Sieg das positive Momentum behalten, das wir uns mit den erfolgreichen Testspielen erarbeitet haben. Allerdings werden wir auch nach einem Sieg im Abstiegskampf bleiben. Wir können allenfalls den Abstand zur Konkurrenz verringern. Der Druck ist so hoch, wie man ihn sich macht. Wir haben keine Angst.

Arr-You: Das erste Spiel ist immer bedeutend. In diesem Fall geht es um sechs Punkte, weil der Gegner ein direkter Konkurrent ist. Wir wollen nicht, dass Wehrheim Aufwind bekommt. Ich habe der Mannschaft sehr deutlich gesagt, wie wichtig das Spiel ist. Das Spiel liegt im Fokus für die ganze restliche Saison. Wir wollen gewinnen und den 4:1-Hinspielsieg wiederholen. Dazu sind wir in der Lage, wenn wir unser Potenzial abrufen.

Beide Mannschaften haben starke Torjäger und überdurchschnittliche Qualität in der Offensive. Wird das Spiel im Angriff entschieden?

Strohmann: Ohne Tore gewinnen wir nicht. Entscheidend wird für uns das Kollektiv werden. Wir haben genug Möglichkeiten, vorne Tore zu machen. Das muss nicht alleine Patrick Hildebrandt sein. Allerdings müssen wir die Kollektivleistung im Defensiv-Verbund aus den letzten Testspielen weiter auf den Platz bringen.

Arr-You: Ich glaube eher, dass die Partie in der Defensive entschieden wird. Da haben beide Mannschaften erhebliche Defizite. Wer besser verteidigt, wird gewinnen. Wir werden die Defensive verstärken. Eventuell werden nicht alle Offensivkräfte in der Startelf stehen.

Das Hinspiel gewann Eschbach/Wernborn 4:1. Warum geht das Rückspiel anders aus? Oder wird das Resultat bestätigt?

Strohmann: Bei uns wird eine andere Mannschaft auf dem Platz stehen. Wir werden ganz anders auftreten als damals an der Elfengrube. Das war eine blutleere Vorstellung und eine verdiente Niederlage. In Pfaffenwiesbach an der Kransberger Straße spielen wir in unserem Wohnzimmer. Das wird ganz anders aussehen.

Arr-You: Wir spielen immer dann besonders gut, wenn wir in der Trainingswoche und beim Warmmachen vor dem Spiel voll fokussiert sind. Ich merke bei meiner Mannschaft sofort, ob heute zwei oder drei Worte genügen, um die letzten Körner auf den Platz zu bringen, oder ob ich 90 Minuten an der Außenlinie arbeiten muss. Wenn wir von der ersten Sekunde an fokussiert sind, bin ich mir sicher, dass wir das Ergebnis aus dem Hinspiel wiederholen werden.

Archivfotos: jf



Aufrufe: 029.2.2020, 08:00 Uhr
Andreas Romahn (Usinger Anzeiger)Autor