Abstieg für den Schritt nach vorne

In der ersten Mannschaft hätte das Urgestein des SV Gimbsheim in der Landesliga jetzt unter dem ehemaligen Wormatia-Coach Steven Jones auflaufen dürfen. Sicher reizvoll. „Jones sagt auch immer wieder, er hätte mich gerne dabei“, gesteht Marquardt. Dennoch entschied sich der 29-Jährige vor der Saison in die zweite Mannschaft zu wechseln und in der C-Klasse aufzulaufen. Dabei bleibt‘s.

Der Schritt bedarf einer Erklärung: Zunächst einmal hat sich Marquardt in der jüngeren Zeit beruflich so verändert, dass es für ihn zeitlich kaum noch machbar ist, unter der Woche dreimal mit der Landesliga-Elf zu trainieren und dann noch auf ein Spiel zu fahren. Doch der viel gewichtigere Grund ist: Marquardt möchte nicht sich selbst, sondern den Verein voranbringen: „Vor vier, fünf Jahren hätte ich das sicher noch anders gemacht.“ Aber mittlerweile ist er Geschäftsführer des SV Gimbsheim und übernimmt Verantwortung für das Große und Ganze. Schnell wird da klar: „Die Spanne zwischen erster und zweiter Mannschaft ist einfach zu hoch. Wenn Langzeitverletzte aus der ersten Mannschaft zurückkehren und Spielpraxis sammeln wollen, stellt die C-Klasse einfach keine Herausforderung mehr dar.“ Auch mit der A-Jugend kicken die Gimbsheimer mittlerweile in der Landesliga, wo sich schnell die Frage stellt: wohin mit dem Nachwuchs, der den Sprung in die Landesliga bei den Aktiven nicht auf Anhieb schafft? Die Kategorie „nicht reif für die Landesliga, zu gut für die C-Klasse“, sucht da schnell das Weite.

Glücklicherweise hat Steven Jones längst deutlich gemacht, auf die eigene Jugend setzen zu wollen. „In jedem Training der ersten Mannschaft trainieren drei Spieler aus der A-Jugend mit“, erklärt Marquardt. Einsätze in der zweiten oder auch hier und da in der ersten Mannschaft schließen sich daran nur konsequenterweise an. Marquardt hat sich nun zum Ziel gesetzt, die Konditionen im Verein zu verbessern. Und eine Baustelle dafür ist eben: die zweite Mannschaft endlich eine Liga höher zu schießen. Auch wenn Marquardt zugibt: „Natürlich reizt es mich, unter Jones zu spielen. Es macht großen Spaß mit ihm als Mensch, er macht einen grandiosen Job, was er aus den Jungs rausholt ist überragend. Aber ich möchte mein Ziel mit der zweiten Mannschaft nicht vernachlässigen.“ Auch wenn mit Jones inzwischen die Vereinbarung steht, dass Marquardt bei Heimspielen in der ersten Mannschaft aushilft...

Doch nicht nur sportlich arbeitet der Stürmer für den Verein und für die Jugend. Den Stützpunkt der Initiative „Anpfiff ins Leben“ gestaltete er mit, stand direkt als Stützpunktleiter voll im Saft. Diverse soziale Leistungen oder Ferienspiele stehen auf dem Programm. Und sein Torkonto möchte er am Sonntag gegen Freimersheim II ausbauen.