2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
UFC-Spielertrainer Dennis Hansmeier (l.), hier im OWL-Derby gegen Sennestadt, ist mit der Saisonleistung seines Teams alles andere als zufrieden.
UFC-Spielertrainer Dennis Hansmeier (l.), hier im OWL-Derby gegen Sennestadt, ist mit der Saisonleistung seines Teams alles andere als zufrieden.

Abschied vom Oberhaus

UFC-Herren steigen aus der Regionalliga West ab und kicken künftig wieder in der Oberliga / Personalprobleme tragen zu der verkorksten Saison bei

In der Saison 2014/2015 war den Futsal-Herren des UFC Paderborn der Aufstieg in die Regionalliga West gelungen. Seitdem gingen die Uni-Kicker in Deutschlands höchster Futsal-Spielklasse auf Torjagd. Doch nun stehen die Paderborner vor einem Neuanfang in der Oberliga Westfalen. Denn nach den 18 Regionalliga-Saisonspielen stand nur der vorletzte Tabellenplatz und der damit verbundene Abstieg zu Buche.
„Alles in allem lief diese Saison sehr ernüchternd. Wir hatten konsequent Probleme, einen guten Kader zusammenzustellen. Wir sind gerade auswärts mehrfach mit sehr wenigen Spielern angetreten“, erklärt Paderborns Spielertrainer Dennis Hansmeier und fügt an: „In einigen direkten Duellen gegen die Konkurrenten aus dem unteren Tabellendrittel hätten wir sicher mit einem halbwegs guten Kader punkten können. So hat sich aber in den entscheidenden Phasen immer bemerkbar gemacht, dass wir nicht eingespielt waren. Generell haben wir trotz der teilweise hohen Endergebnisse eigentlich über weite Phasen der Spiele gut mitgehalten, aber es uns dann durch unkonzentriertes Verhalten in wenigen Situationen zerstört.“

Futsal spielt bei den UFC-Kickern oft nur die zweite Geige

Letztlich holte die UFC-Erste nur neun Punkte aus 18 Partien. Dabei kassierten sie 135 Gegentreffer – die meisten in der Regionalliga West. „Wir haben häufig versucht, die Spiele noch zu drehen. Deshalb kam es durch das hohe Risiko zu den vielen Gegentoren. Die Ergebnisse täuschten so oft über den wahren Spielverlauf hinweg“, erklärt der Spielertrainer. Der Klassenerhalt sei laut Hansmeier durchaus realistisch gewesen.
„Hansi“ muss allerdings auch zugeben, dass es eigentlich der zweite UFC-Abstieg in Folge war. So konnten die Paderborner lediglich noch einmal in der Regionalliga um Punkte kämpfen, weil die eigene Reserve in der Vorsaison den Oberliga-Titel geholt hatte.
Doch Fustal spielt für die meisten UFC-Spieler nur die zweite Geige. Der Vereinsfußball geht vor. „An eine zielgerichtete Trainingsarbeit ist bei der geringen Trainingsbeteiligung daher einfach nicht zu denken. So ist unser Training eher eine wöchentliche Spielrunde. Aber auch bei den Spielen war es sehr schwer, überhaupt zehn Spieler zusammen zu bekommen“, betont der 34-jährige UFC-Coach. Zugleich macht Hansmeier deutlich: „Wenn nur ein Teil unserer Spieler das Engagement von unserem Betreuer Julian Kaup an den Tag legen würde, dann wären wir zu 100 Prozent nicht abgestiegen.“
Insgesamt gab es nur wenige Akteure, die überhaupt auf zwei Drittel der Begegnungen kamen. Ausnahmen sind Torwart Andre Noll sowie Artur Wiegel, der zusammen mit Hansmeier die meisten UFC-Tore erzielte. Beide kommen auf sieben Saisontreffer.

Mit zwei Teams in der Oberliga

„Weil der Futsal nun auch in Deutschland eine ernstzunehmende Sportart wird, konnten wir das notwendige Niveau für diese Liga nicht bieten. Andere Teams stellen Spieler, die komplett auf Fußball verzichten oder diesen zumindest von der Priorität hinter dem Futsal einordnen. Dies ist bei uns momentan leider nicht der Fall“, so Hansmeier.
In der Saison 2018/2019 wird der UFC mit seinen beiden Herrenteams nun in der Futsal-Oberliga antreten. „Sportlich sollten wir hier wieder bessere Ergebnisse erreichen können und uns in der Spitzengruppe der Liga einsortieren“, sagt Hansmeier. Zudem will der UFC die internen Abläufe im Verein verändern. Er wird wieder verstärkt auf die Suche nach neuen Spielern gehen, die den Weg mittragen wollen.
„Vielleicht finden wir einen Stamm, der durch regelmäßige Einsätze eine neue Entwicklung ermöglichen“, hofft der Coach. Und wenn der sportliche Erfolg wieder da ist, könnte auch eine neue Futsal-Euphorie an der Pader entfacht werden.

Aufrufe: 03.4.2018, 16:45 Uhr
Manuel Schlichting / Foto: Marc KöppelmannAutor