2024-05-02T16:12:49.858Z

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Hier jubelte Dominik Schmitt (Trikotnummer 26) noch mit seinen alten Mannschaftskameraden vom SV Türkgücü-Ataspor. Im Winter wechselte er zum vietnamesischen Ersligisten Da Nang. Sven Leifer
Hier jubelte Dominik Schmitt (Trikotnummer 26) noch mit seinen alten Mannschaftskameraden vom SV Türkgücü-Ataspor. Im Winter wechselte er zum vietnamesischen Ersligisten Da Nang. Sven Leifer

Abenteuer Vietnam - Dominik Schmitt lebt Traum vom Profi-Fußball

Von Türkgücü-Ataspor zum vietnamesischen Erstligisten Da Nang

In Deutschland ist Dominik Schmitt der Sprung in den Profibereich unter anderem wegen vieler Verletzungen nicht gelungen. Seinen Traum verwirklicht sich der 26-Jährige nun in Vietnam.

In Deutschland hat es für Dominik Schmitt nach seiner Jugendausbildung beim 1. FC Nürnberg und Greuther Führt immer „nur“ für die Regionalliga gereicht. Viele Jahre spielte er dort bei Greuther Fürth II, Frohnlach, Ingolstadt II, Bamberg und Bayreuth. Zuletzt stand der Mittelfeldmann beim Bayernliga-Tabellenführer SV Türkgücü-Ataspor unter Vertrag. In der Winterpause dann die kuriose Neuigkeit. Inmitten des Wechsel-Wahnsinns in Oberbayern sticht dieser Transfer besonders hervor: Für Schmitt geht es zum vietnamesischen Erstligisten Da Nang. Dieser schloss die vergangene Saison als Tabellenneunter ab.

„Warum nicht mal was Verrücktes machen!“

Im Interview mit der Süddeutschen Zeitung, sagt Schmitt, dass es schon immer sein Traum gewesen sei, ins Ausland zu gehen. Mit Türkgücü-Präsident Hasan Kivran habe der die Abmachung getroffen, dass er gehen darf, wenn ein passendes Angebot kommt. Daraufhin ist er mit einem Berater in Kontakt getreten, der vor allem in Asien tätig ist, denn „warum nicht mal was Verrücktes machen“.

Nach einem kurzfristig gescheiterten Vertragsabschluss mit einem Verein in Thailand aufgrund der Drei-Ausländer-Regel im Sommer, hat sich der 26-Jährige auf das Angebot von De Nang eingelassen.

Damit begann für Schmitt sein Vietnam-Abenteuer: „Ich habe nicht mal gewusst, wo ich wohnen werde. Wenn man sich auf so etwas einlässt, muss man sich auf alles einstellen“, verrät er. Es werde erwartet, dass man sich dort anpasse. Überzogene Erwartungen seien dagegen fehl am Platz.

Wohnen mit den Teamkollegen

Der frühere Regionalligaspieler fühlt sich in seiner neuen Heimat anscheinend sehr wohl: „Ich hatte wirklich Glück: Da Nang ist eine echt coole Stadt direkt am Meer, da hätte ich es in Vietnam auch anders treffen können. Hier ist es immer warm, es sind viele Touristen da“. Das Wohnungsproblem hat sich für den Mittelfeldspieler wohl auch schnell gelöst: „Unter der Woche wohnen alle Spieler in einem großen Gebäude in der Nähe des Vereinsgeländes“. Somit käme man automatisch in Kontakt mit den neuen Teamkollegen. „Ich bin jetzt seit fast sechs Wochen hier und verstehe mich mit allen gut. Vor allem mit einem Argentinier, der schon seit zehn Jahren hier spielt, und mit einem Franzosen“.

Motorroller-Korsos und Freudenschreie

Sein neuer Verein profitiere von der Viertelfinalteilnahme der vietnamesischen Nationalmannschaft bei der Asien-Meisterschaft: „Seither herrscht eine echte Fußball-Euphorie hier. Schon als sie ins Achtelfinale eingezogen sind, gab es Motorroller-Korsos in der Stadt. Und wie die alle vor Freude geschrien haben - echt irre“. In der Einkaufs-Mall wären in einem Elektroladen gefühlt 1000 Leute vor den Fernsehern gestanden, um die Übertragungen zu sehen.

Schmitts Vertrag mit Da Nang läuft vorerst nur für ein Jahr, aber der Bayer möchte am liebsten jetzt schon so lange bleiben wie möglich. Für die neue Saison, die am 23. Februar startet, möchte sein Team es mit Schmitt, der gleich die Spielmacherrolle übernehmen soll, unter die besten Fünf schaffen.

Aufrufe: 014.2.2019, 16:40 Uhr
Kirsten PfisterAutor