2024-05-02T16:12:49.858Z

FuPa Portrait
Bei Wismut Gera fühlte sich Dennis Blaser wohl und weckte Begehrlichkeiten von höherklassigen Vereinen.
Bei Wismut Gera fühlte sich Dennis Blaser wohl und weckte Begehrlichkeiten von höherklassigen Vereinen. – Foto: © Beate Pauli

Abbiegung Profifußball verpasst

In der Meuselwitzer Zeit kamen bei Dennis Blaser erste Zweifel auf, ob sein Weg noch in den Profifußball führen kann.

Zuvor hatte der heute 25-jährige Torjäger das Ziel Bundesliga klar ins Auge gefasst. Nach seiner Ausbildungszeit beim FV Ravensburg, VfB Stuttgart und FC Augsburg fehlte im Männerbereich zurückblickend vielleicht aufgrund vieler Vereinswechsel die Konstanz, um diesem Ziel Nachdruck zu verleihen.

In diesem Winter schließt sich für Dennis Blaser ein Kreis. Das Fußball-ABC erlernte der Vollbluttorjäger einst beim FV Ravensburg am Bodensee. In der U15 ging es dann zum VfB Stuttgart. Dort feierte Dennis Blaser bei den B-Junioren die Deutsche Meisterschaft. Auch beim FC Augsburg kam Blaser in der A-Junioren-Bundesliga noch auf jede Menge Spielzeit. Doch diese Zeit liegt einige Jahre zurück und seit dem ist im noch jungen Fußballer Leben von Dennis Blaser jede Menge passiert. In diesem Winter kehrte der Angreifer vom Schwarz-Weiß Bregenz (Österreich, Eliteliga Voaralberg) zu seinem Heimatverein nach Ravensburg zurück. „Den Gedanken an Profifußball habe ich zu 100 Prozent begraben“, sagt Dennis Blaser, der aktuell eine Ausbildung im Groß- und Außenhandelsmanagement absolviert.

Zeit für die Familie und Gedankenspiele

Die viele Zeit mit der Familie ist für ihn dabei eine zweiseitige Medaille. „Natürlich ist es schön, dass man bei jeder Familienfeier dabei ist und ein Alltagsleben mit Arbeit hat. Allerdings denke ich auch oft zurück an die Zeit, wo ich nur Fußball gespielt habe. Ich war immerhin zehn Jahre von zu Hause weg und der Fußball bestimmte mein Leben“, beschreibt Dennis sein weinendes und lachendes Auge.

Ab und zu arbeitet es noch in den Angreifer. Die Frage „Was wäre gewesen wenn?“ kommt immer mal wieder hoch. In den letzten Jahren bestimmen vor allem viele Vereinswechsel sein Fußballerleben. „Das sieht am Ende vielleicht etwas blöd aus, weil es auch nicht meinem Charakter entspricht und vermittelt ein falsches Bild. Aber sportlich gesehen, war es immer ein Sprung nach vorne. Im Nachhinein kann man sich vielleicht fragen, ob man doch länger mal irgendwo konstant gute Leistungen gebracht hätte. Vielleicht hätte das die Chancen erhöht den Sprung in den Profibereich zu schaffen. Es immer nur auf das Pech zu schieben, wäre zu einfach“, beschreibt er seine Gefühlswelt.

>> zum FuPa-Profil von Dennis Blaser

Wismut Gera als Booster - Dänemark Chance & Pech zugleich

Nach seiner Zeit in der Junioren-Bundesliga beim VfB Stuttgart und FC Augsburg versuchte Blaser zunächst über die heimische Oberliga beim SC Pfullendorf und der TSG Balingen im Männerbereich Fuß zu fassen. Im Winter 2016 ging es dann nach Wismut Gera, wo er dann unter Carsten Hänsel und unter Kapitän Frank Müller Fuß fasste. Mit „Schubi“ (Anm. d. Red. Florian Schubert) steht er dabei heute noch regelmäßig im Kontakt. Eine starke Oberliga-Saison mit 15 Toren in 25 Partien weckten Begehrlichkeiten von Regionalliga-Vereinen. "Die Regionalliga Nordost war für mich immer eine sehr attraktive Liga, weil dort viele Traditionsvereine spielen", erklärt er seinen Fable für die Ost-Vereine. Dieser spiegelt sich auch in seiner FuPa-Vita wieder, wo sich drei Vereine der Nordost-Staffel wiederfinden. Denn nach der erfolgreichen Zeit in Gera folgten Stationen in Neugersdorf und Halberstadt. Insbesondere die Zeit in Halberstadt beschreibt Blaser als seine Beste. „Dann kam die Anfrage aus der zweiten Liga Dänemarks. Ich musste das versuchen. Aber letztendlich hat dann auch noch Corona reingespielt und es wurde immer schwieriger. Bis zu dieser Zeit war der Wunsch nach Profifußball bei mir sehr groß“, blickt Dennis Blaser zurück auf den Ausflug zum Naestved BK.

Letzter Versuch Meuselwitz - Regionalliga in Ravensburg als Ziel

Im Sommer 2020 schaffte es dann Frank Müller seinen ehemaligen Mitspieler nach Meuselwitz zu lotsen. „In der Zeit beim ZFC Meuselwitz kamen verstärkt Zweifel auf, ob es mit dem Profifußball noch klappt. Zudem hat mir Corona nochmal zusätzlich die Augen geöffnet“, sagt der 25-Jährige zum halben Jahr in Ostthüringen. Sportlich konnte er mit drei Toren in zehn Regionalliga-Spielen zwar durchaus etwas beitragen, dennoch trennten sich die Wege im Winter.

– Foto: Brennpunkt Orange

Über Schwarz-Weiß Bregenz kehrt er nun zu seinem Heimatverein an den Bodensee zurück. „In Ravensburg gab es einen Umbruch unter Steffen Wohlfahrt (Anm. d. Red. ehemaliger Zweitligaspieler für den FC Ingolstadt). Die nächsten vier, fünf Jahre ist es das Ziel des Vereins mal Regionalliga-Fußball in Oberschwaben zu zeigen. Ich will dabei ein Teil des Ganzen sein und daran mitwirken. Ich muss nicht unbedingt noch einmal Regionalliga für mich spielen. Aber mit den Jungs aus meinem Heimatverein ist das schon noch einmal ein lohnenswertes Ziel“, sagt Dennis Blaser zu den Zielen beim FV Ravensburg.

Am 15. Januar wird er in die Vorbereitung starten, ehe gut einen Monat später am 19. Februar für Dennis Blaser die erste Ligapartie im Männerbereich für den FV Ravensburg ansteht. Zuletzt war im D-Junioren-Alter für seinen Heimatverein bei einem Pflichtspiel auf dem Feld. Ein Kreis schließt sich, aus dem es für Dennis leider keine Abbiegung in den deutschen Profifußball gab….

Aufrufe: 013.1.2022, 19:00 Uhr
André HofmannAutor