2024-04-30T13:48:59.170Z

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F: Thomas Rinke
F: Thomas Rinke

5:2 - SV Walbeck triumphiert im Pokalfinale

Frauen-Niederrheinligist schlägt den CfR Links und gewinnt den Niederrheinpokal. 150 Fans feuerten das Team in Düsseldorf an.

Marc Ambrosius, früher lange im Walbecker Frauenfußball tätig, brachte es auf den Punkt. "Das ist ja hier wie Deutschland gegen Brasilien", meinte er in Anspielung auf den unvergesslichen Auftritt der deutschen Männer im WM-Halbfinale. Eine entfesselnd aufspielende Mannschaft des SV Walbeck ließ die rund 150 mitgereisten Fans aus dem Spargeldorf ein ums andere Mal in Jubelstürme ausbrechen.

Es war in der Tat schon ein wenig Fußball vom anderen Stern, was der Niederrheinligist da im ersten Durchgang des Endspiels auf dem Kunstrasen im Düsseldorfer Stadtteil Heerdt zelebrierte. Die bis in die Haarspitzen motivierten Gäste machten von der ersten Minute an Druck, tauchten nach drei Minuten erstmals gefährlich vor dem Tor des CfR Links auf, das in der Folge unter Dauerbeschuss blieb.

Im Mittelpunkt der Walbecker Offensive stand Anja Juntermanns. Die filigrane Stürmerin wurde in der fünften Spielminute mit einem Zuckerpass von Lena Pasch bedient, war alleine durch und verwandelte eiskalt zur frühen Führung. Wenige Minuten später scheiterte Juntermanns nach einer Ecke knapp mit einem Kopfball. Dann hatte Lena Pasch ihre erste Möglichkeit, kam aber einen Schritt zu spät.

Die Walbecker Auswahl gönnte den Gastgeberinnen keine Atempause. Nach einer Ecke in der 14. Minute bekam der künftige Regionalligist aus Düsseldorf den Ball nicht aus der Gefahrenzone, Anja Juntermanns stand richtig und erzielte ihren zweiten Treffer. Zwei Minuten später war die Stürmer erneut alleine durch, verpasste aber den Hattrick. Nach 23 Minuten konnte die Walbecker Fangemeinde zum dritten Mal Jubeln, als Lena Pasch an drei Gegnerinnen vorbeizog und unhaltbar einschoss. In der Endphase der ersten Hälfte legte Walbeck noch einmal nach und sorgte frühzeitig für klare Verhältnisse. Mit einem schönen Heber erhöhte Lisanne Grusa (38.) auf 4:0. In der 45. Minute setzte Anika Merkens eine Hereingabe von Lena Pasch an den Pfosten, Anja Juntermanns stand erneut richtig und schoss den Ball zur 5:0-Pausenführung ein. Im zweiten Durchgang zeigte sich dann auch der Niederrheinmeister aus Düsseldorf. Walbeck schaltete nach der intensiven ersten Hälfte einen Gang zurück. Zwei schnelle Gegentore der Gastgeberinnen in der 59. und 62. Minute brachten die Souveränität und Abwehr der Elf vom Bergsteg zeitweilig ins Wanken und dem Gegner die zweite Luft. Doch wie so oft hielt Sarah Küppers die Walbecker Abwehrreihen geschlossen. In der Schluss-Viertelstunde hatten die Gäste gleich dreimal die Möglichkeit, das halbe Dutzend voll zu machen, um alle Restzweifel zu beseitigen. In mehreren Situationen waren Lena Pasch und Marie Aengenvoort alleine durch, scheiterten aber an der gegnerischen Torhüterin.

Nach 90 Minuten war es dann endlich so weit, dass der Walbecker Frauenfußball nach so vielen guten Spielzeiten endlich mal mit einem großen Titel belohnt wurde. Da kannte der Jubel bei Trainerstab, Mannschaft und den mitgereisten Fans keine Grenzen. Auch für den langjährigen Trainer Heinz Willi Hegger war dies ein besonderer Moment. "Man hat heute gesehen, wer die bessere Mannschaft ist, wir hätten sicher auch den Aufstieg verdient", meinte er im Rückblick auf die Meisterschaft. Aber die Freude über den Pokalsieg überwog natürlich: "Das ist ein tolles Gefühl. Das war die beste erste Halbzeit, die ich je von meiner Mannschaft gesehen habe."

Belohnt wurde die Mannschaft vom Verband mit einem großen Pokal. Von der "ARAG-Versicherung" , gab's noch einen dicken Scheck obendrauf. Ab sofort steigt die Spannung im Spargeldorf, welcher Gegner in der ersten Hauptrunde um den DFB-Pokal an den Bergsteg kommt.

SV Walbeck: Koblenz - Wellmans, Schmidt, Juntermanns (62. Marie Aengenvoort), Nicole, Küppers, Drewes, Patyk (84. Vogel), Grütter (68. Hegger), Merkens, Lena Pasch, Grusa.

Aufrufe: 01.6.2017, 21:33 Uhr
RP / Klaus SchopmansAutor