2024-05-02T16:12:49.858Z

Querpass
Sport ist sein Leben: Torsten Bergk, Vorsitzender des USC Viadrina.  ©FOTO Michael Benk
Sport ist sein Leben: Torsten Bergk, Vorsitzender des USC Viadrina. ©FOTO Michael Benk

22 Jahre Wachsen und Werden beim USC Viadrina

Der Frankfurter Universitätssportclub feiert am heutigen Mittwoch sein Jubiläum. Wir haben uns mit dem Chef unterhalten.

Am 22. Juni vor 22 Jahren wurde der Frankfurter Universitätssportclub Viadrina gegründet. Über das Wachsen und Werden sprach Kerstin Bechly mit dem Vorsitzenden Torsten Bergk.

Herr Bergk, vor welchen Aufgaben steht der Universitätssportclub Viadrina?

Ein Thema war, dass wir die Öffentlichkeitsarbeit deutlich verbessern wollen. Die Gewinnung von Sponsoren, gerade für die Nachwuchsabteilungen, muss weiter forciert werden. Des Weiteren sind neue Übungsleiter zu gewinnen und auszubilden.

Wie beschreiben Sie die Entwicklung des Vereins?

Von Studenten am 22. Juni 1994 gegründet, hat sich der USC Viadrina rasant entwickelt und ist heute mit fast 1600 Mitgliedern der größte Sportverein der Stadt. Das konnte ich mir 1998, als ich zum USC gestoßen bin, nicht in meinen kühnsten Träumen vorstellen. Damals hatten wir 210 Mitglieder. Ein großer Zuwachs hat sich mit der Eröffnung des Fitness-Centers in eigenen Räumlichkeiten im Mai 2000 ergeben. Interessierte finden beim Verein 23 Sportangebote.

Wie erklären Sie sich den großen Zuspruch?

Wir haben zum einen mit der Europa-Universität Viadrina einen Vertrag zur Absicherung des Hochschulsportes. Bei den Studenten, die die Hälfte der Mitglieder ausmachen, sind Volleyball, Fußball und Basketball besonders gefragt.

Das breite Angebot zieht sicher auch. Wir bieten einige Sportarten an, die kaum oder überhaupt nicht in einem anderen Verein in der Stadt im Angebot sind, zum Beispiel Kickboxen, Aikido, Zumba, Kinderturnen, Fechten, Tae Kwon Do.

Dank unseres eigenen Sport-Centers können wir Angebote zu Zeiten ermöglichen, zu denen es anderen Vereinen nicht möglich ist. Fitness- und Gesundheitssport wird von immer mehr Senioren der Stadt angenommen. Insgesamt sind fast 1000 Mitglieder älter als 27 Jahre. Die Internationalität ist breit gefächert.

Welche Pläne gibt es in den Abteilungen?

Die Bogenschützen möchten ihr Sommerterrain an der August-Bebel-Straße weiter ausbauen und suchen tatkräftige Unterstützung. Die Gewichtheber würden gerne in "ihrer" Sporthalle Kleine Müllroser Straße wieder Wettkämpfe ausrichten. Es heißt, dass der Boden nicht geeignet ist, dabei federt eine Heberbühne viel Gewicht ab und es geht nur um Wettkämpfe für Kinder. Die Fußballer wollen in der nächsten Saison um den Aufstieg kämpfen. In dieser Saison, welche super gelaufen ist, haben sie ihn wieder nur knapp verpasst.

Besteht Bedarf an Sportstätten?

Hier sind es wieder die Bogenschützen, die im Winter gern mehr Hallenzeiten hätten. Den Gewichthebern wurden die Trainingsräumlichkeiten halbiert, da die benachbarte Schule Eigenbedarf in der Halle angemeldet hat. Insgesamt muss aber gesagt werden, dass der Stadtsportbund mit Axel Schulze, der verantwortlich ist für die Hallenvergabe, vieles möglich macht.

Die Organisation solch eines großen Vereins setzt ein selbstständiges Arbeiten in den Abteilungen voraus ...

Die Abteilungen können unter anderem selbstständig über ihre finanziellen Mittel verfügen, wenn auch diese auf einem gemeinsamen Konto mit Unterkonten geführt werden. Sportliche Fachfragen entscheiden die Abteilungen selber.

Der Vorstand, in dem der Uni-Kanzler und ein Vertreter des Allgemeinen Studentenausschusses AStA vertreten sind, trifft sich, um zum Beispiel aktuell auf Situationen zu reagieren und Entscheidungen zu treffen sowie den Abteilungen und Gruppen bezüglich Verträgen und Anträgen Handlungssicherheit zu geben.

Des Weiteren hat der Verein drei Festangestellte und beschäftigt zwei Personen über einen Minijob. Wir bilden derzeit vier Jugendliche zum Sport- und Fitnesskaufmann aus. Ich selbst bin in der entsprechenden Prüfungskommission der IHK tätig.

Welche Veranstaltungen organisiert der USC selbst?

Der größte Wettkampf, den wir organisieren, sind die jährlichen Offenen Meisterschaften im Bankdrücken der Europa-Universität Viadrina. In diesem Jahr werden sie am 9. Juli zum fünften Mal durchgeführt. Regelmäßig finden die AStA-Cups im Fußball, Basketball, Volleyball und Badminton in enger Zusammenarbeit mit dem AStA der Europa-Universität Viadrina statt. Und zum Bunten Hering, diesmal am 8. Juli, führen wir in Zusammenarbeit mit dem FRC 1882 die Ruderregatta der Studenten durch.

Bei so viel Sport um Sie herum: Wie halten Sie es mit dem Fitsein? Sie sind ja auch Geschäftsführer des Fitnessclubs.

Ich bin selber sportlich nicht mehr aktiv, höchstens auf dem Fahrradergometer zu Hause. Beim Gewichtheben bin ich als Kampfrichter im Einsatz. Wenn ich etwas Zeit habe, widme ich mich zu meiner Entspannung meiner Briefmarkensammlung.

Was wünschen Sie sich für die Zukunft?

Frankfurt darf sich nicht nur Sportstadt nennen. Die Abgeordneten und Entscheidungsträger der Stadt müssen sich dieser Namensbezeichnung auch bewusst sein und bedenken, dass der Sport der größte Sozialarbeiter im Kinder- und Jugendbereich ist. Sie sollten dementsprechend handeln und Entscheidungen treffen. Momentan habe ich nicht das Gefühl, dass dies der Fall ist.

Aufrufe: 022.6.2016, 12:28 Uhr
MOZ.de / Kerstin BechlyAutor