2024-05-23T12:47:39.813Z

Spielvorbericht
Viele Verletzte haben die Ingelheimer momentan zu beklagen, drei Punkte sollen am Wochenende aber trotzdem her.
Viele Verletzte haben die Ingelheimer momentan zu beklagen, drei Punkte sollen am Wochenende aber trotzdem her. – Foto: Wolff

14 Mann im Bus, 3 Punkte im Kopf

Die Ziele für David Klose für das Auswärtsspiel in Grünstadt sind klar +++ Lange Verletztenliste bei der Spvgg. Ingelheim

Ingelheim. Einen einzigen Punkt hat Aufsteiger Spvgg. Ingelheim in den ersten drei Partien der Fußball-Landesliga Ost/Nord, erwirtschaftet. Und es spricht eine Menge dafür, dass im schweren Auswärtsduell am Samstag (16 Uhr) beim VfR Grünstadt keine Zähler dazukommen.

Auf die Frage, ob ein Pünktchen in der Nordpfalz nicht schon ein toller Erfolg wäre oder ob er doch nach mehr trachte, meint der Ingelheimer Cheftrainer David Klose: „Ich habe drei Punkte im Kopf – und hoffentlich 14 Mann im Bus nach Grünstadt.“ Fakt ist: Die Spielvereinigung gleicht derzeit einem Lazarett. „Wir haben eine Vielzahl von Ausfällen, weswegen wir den Jungs sicherlich eine eher kompaktere Spielidee mit auf den Weg geben werden“, macht Klose deutlich. Zu den ohnehin fehlenden Engin Karadeniz, Faruk Celik, Marius Breier, Jonas Becker, Tim Bellina und Steffen Kühner gesellten sich in den vergangenen Tagen auch noch Nils Brawitsch, Marvin Heinz, Ömer Degirmenci, Tim Schweikhardt, Sandro Zey, Patrick Jardella und Florian Maaß. „Nach aktuellem Stand werden wir nur mithilfe der 1b auflaufen können.“ Die Hiobsbotschaft erreichte den Coach allerdings von Bünyamin Degirmenci, dessen Verletzung sich als Kreuzbandriss herausstellte (siehe Infokasten).

Wobei der 41-Jährige einschränkt: „Bei Flo Maaß und Jardella hoffen wir auf Genesung.“ Doch für Schweikhardt und Zey dürfte der Samstag zu früh kommen. Prognose von Klose: „In Grünstadt wird es nicht um den Einzelnen gehen, sondern darum, dass Flo Maaß und Luka Pieper Verantwortung übernehmen und die anderen Jungs führen. Wir werden mindestens zwei Spieler in der Startformation haben, die bis dato keine Einsatzzeit hatten.“ Diese Jungs gelte es bestmöglich zu unterstützen, sodass sie das Maximale an Leistung aus sich herausholen könnten.

Die Elf vom Blumengarten diesmal also krasser Außenseiter? „Ich befürchte, dass wir auch in Bestbesetzung Außenseiter in Grünstadt wären“, konstatiert Klose. „In der momentanen Besetzung muss schon jeder meiner Männer einen absoluten Sahnetag erwischen, um etwas Zählbares mitzunehmen.“ Und der Chefcoach hat da noch so eine Befürchtung: „Dass wir – egal was wir uns vornehmen – ins Reagieren kommen werden und es durchaus sein kann, dass wir eingeschnürt werden.“ Für diesen Fall sei man am Donnerstag noch einmal die Prinzipien des Konterspiels durchgegangen.“

Coach warnt vor „sportlicher Erkältung“

Den Gegner kennt David Klose nicht gerade aus dem Effeff. „Leider hab ich Grünstadt noch gar nicht sehen können“, bedauert der Hüne. Deswegen vertraut er umso mehr auf die Expertise seiner Trainerkollegen. „Für meinen Kollegen aus Bodenheim ist Grünstadt einer der Topfavoriten – und ich glaube, Dennis Bingenheimer liegt oft richtig.“ In jedem Fall sage man den Pfälzer Mannschaften nach, „dass sie eher hoch und weit und körperlich robust spielen – ich bin gespannt, ob der rheinhessische Volksmund recht behält“. Vielleicht, sinniert Klose, spreche man in der Pfalz ja auch so über die Rheinhessen-Kicker. Er werde sich da mal umhören.

Kloses Fazit: Der Kick in Grünstadt laufe „so ein bisschen außer Konkurrenz, das Ergebnis wird wirklich nebensächlich sein, aktuell haben wir eine Extremsituation, die wir einfach aussitzen müssen“. Der Optimist wörtlich: „Nach Regen kommt immer Sonne – wir müssen nur aufpassen, dass wir uns im Regen nicht erkälten…

Diagnose Degirmenci: Kreuzbandriss

Die schlimmsten Befürchtungen haben sich bestätigt – Ingelheims Leistungsträger Bunyamin Degirmenci hat sich vergangenen Sonntag beim 1:1 gegen Fortuna Mombach das Kreuzband gerissen- „Bünni ist bei einem Richtungswechsel im Rasen hängengeblieben“, berichtet Ingelheims Coach David Klose. „Vorderes Kreuzband und Innenband sind durch – ausfallen wird er sicherlich ein Jahr.“ Kreuzbandriss, das bedeute „natürlich immer ein Saison-Aus und gerade bei Bünnis Spielweise, wird es wohl länger als ein Jahr dauern, bis er wieder der Alte ist“. Der 25-Jährige war laut Klose „unser Mann für die besonderen Momente, unser bester Eins-gegen-Eins-Spieler. Er hat links außen offensiv gespielt und wird uns fehlen – für den Winter werden wir nochmal schauen müssen, ob sich neue Spieler auf dem Markt auftun“. Kenntnisse über eine etwaige OP hat Klose nicht. „Mir gegenüber hat Bünni eigentlich recht gefasst gewirkt“, schildert Klose die Reaktion des Unglücksraben auf die Diagnose. „Ich kenne aber den Bünni, für ihn ist es schon eine Katastrophe, wenn er keine 90 Minuten am Wochenende spielen darf – der verpasst kein Training, ist ein absoluter Fußballbegeisterter.“ Für so einen Kicker sei es „wirklich ein Tiefschlag, wenn er seinen Sport so lange nicht ausüben kann“.

Aufrufe: 025.9.2020, 17:00 Uhr
Michael HeinzeAutor