2024-05-14T11:23:26.213Z

Spielbericht
Kontroverse nach zwölf Minuten: Memmingens Keeper Lukas Trum spielt den Ball bei einem Schuss von Moritz Müller außerhalb des Sechzehners mit der Hand, kassiert aber nur die gelbe Karte.  foto: Rabuser
Kontroverse nach zwölf Minuten: Memmingens Keeper Lukas Trum spielt den Ball bei einem Schuss von Moritz Müller außerhalb des Sechzehners mit der Hand, kassiert aber nur die gelbe Karte.  foto: Rabuser

1. FC Garmisch-Partenkirchen gibt wieder Führung aus der Hand

Drei Spiele drei Unentschieden für den 1. FC

Die Partie war längst vorüber, beide Mannschaften waren in der Kabine verschwunden. An der Mittellinie hielten Christoph Saller und Marcus Eder ein Schwätzchen unter Trainerkollegen.

Da stand Arne Albl auf der Tartanbahn. Man sah dem Sportvorstand sein Bedauern an. Wieder hatte der 1. FC Garmisch-Partenkirchen seinen ersten Saisonerfolg schon vor Augen. Am Ende aber stand erneut ein Unentschieden auf der Anzeigetafel im Stadion, die Betreuer Gerd Lehmann zeitnah vom Strom nahm. Der 1. FC und die Zweitvertretung des Regionalligisten FC Memmingen trennten sich mit einem 1:1. Dabei zielte Albls kurzer innerer Unmut nicht so sehr auf dieses Ergebnis als auf die Ereignisse der vergangenen drei Tage.

Der verpasste Sieg in Mering wirkte länger nach als das Folgeergebnis. Das gilt für die Psyche der Mannschaft ebenso wie für die Physis. Denn die Kraft ließ in der Schlussphase am Samstag deutlich nach. „Ist klar, wenn du am Mittwoch mit zehn Mann so viel laufen musst“, sagt Sportvorstand Albl. So ganz wollte er es dennoch nicht wahrhaben, dass die Heimelf abermals einen – wenn auch ungleich knapperen – Vorsprung aus den Händen gegeben hatte, sie zudem im ersten Abschnitt nicht mehr erreichte gegen einen gehemmt agierenden Kontrahenten.

FCM-Coach Eder appellierte mehrmals an seine Kicker, Laufbereitschaft und Tempo zu forcieren, überdies nicht ständig Moritz Müller als einzig nominelle Spitze mit drei Abwehrkräften abzusichern. Früh schickte Eder seine Ersatzleute zum Aufwärmen, ein erster Wechsel folgte bald. Den Aufreger schlechthin lieferte in der Zwischenzeit der Unparteiische. Ein Handspiel von Keeper Lukas Trum jenseits des Sechzehners bedachte Richard Conrad nur mit der gelben Karte. Eine viel zu milde Sanktion, ärgerte sich Saller, hatte doch der von Müller abgeschickte Ball eine klare Tendenz Richtung Gästetor. Der FC-Coach brauchte einige Minuten, um sich zu beruhigen.

Die erste wirklich gute Tormöglichkeit ließ auf sich warten. Kurz vor der Pause zog Müller nach Vorabeit des fleißigen Jonas Poniewaz aus zentraler Position ab. Den daraus resultierenden Eckball schickte Stefan Lorenz auf den Kopf des erstaunlich unbewachten Christoph Schmidt, der den Ball leicht über den Scheitel rutschen ließ. Seine Elf habe sich für den Aufwand in der ersten Halbzeit nicht belohnt, urteilte Saller. Gleichwohl lobte der Coach die Mannschaft, weil sie „Fußball spielt und Lösungen findet“. Und sie selten einen Ball verloren gibt. Wie Müller, der den unsicheren Trum nach Rückpässen immer wieder anlief – nach Seitenwechsel mit Erfolg: Trum bekam weiche Knie, die zum Missgeschick führten. Der Ball fiel Poniewaz in bester Einschussposition vor die Füße – 1:0.

Doch für die strapazierte Muskulatur der Kicker war die stattliche Restspielzeit zu viel des Guten. Kaum noch fanden sich vorne gute Anspielstationen. Dass die Situationen „nicht mehr seriös“ zu Ende gespielt wurden, nannte Saller ein „kleines Manko“. Er hätte sich gewünscht, dass die knappe Führung in einem „dreckigen Sieg“ endet. „Aber soweit sind wir noch nicht.“ Das Team muss sich noch weiter entwickelt.

So kamen die Memminger nach einem an der Mittellinie abgefangenen Ball von Dominik Schubert und einem geschickten Zuspiel in die halblinke Schnittstelle der Viererkette zum Ausgleich. Der anschließende Pfostenschuss der Allgäuer zeigte, dass der 1. FC mit dem Remis einverstanden sein kann. Allerdings rauschte auf der anderen Seite Momo Diaby vor der Nachspielzeit am Fünfereck freistehend an einer Freistoßflanke von Michel Naber vorbei.

Aufrufe: 022.7.2019, 11:08 Uhr
Garmisch-Partenkirchner Tagblatt / Oliver RabuserAutor