2024-05-02T16:12:49.858Z

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In Deutschland spielte Amin Younes zuletzt für Eintracht Frankfurt.
In Deutschland spielte Amin Younes zuletzt für Eintracht Frankfurt. – Foto: Imago Images

Amin Younes für Gladbachs U23 im Einsatz

Nach neun Jahren lief Amin Younes am Sonntag in Uerdingen noch einmal für Borussia auf. Was dahinter steckt und was Trainer Eugen Polanski dazu sagt.

Sein letztes Spiel als Borussia-Profi absolvierte Amin Younes am 12. April 2014, damals noch unter Trainer Lucien Favre. Am Sonntag trug Younes an seinem 30. Geburtstag nach neun Jahren erneut das Trikot der Borussen – und stand im Freundschaftsspiel beim KFC Uerdingen 90 Minuten für Borussias U23 auf dem Platz.

„Er hält sich aktuell bei uns fit“, sagte U23-Trainer Eugen Polanski auf Nachfrage unserer Redaktion. „Wir tun ihm den Gefallen gerne, denn er ist ein waschechter Borusse.“ Im Sommer 2014 hatte Younes Borussia nach 14 Jahren und 28 Pflichtspielen für die Profis verlassen. Zunächst spielte er auf Leihbasis für ein Jahr beim 1. FC Kaiserslautern, ehe Gladbach durch seinen Wechsel zu Ajax Amsterdam rund 2,5 Millionen Euro verdiente. Es folgten Stationen beim SSC Neapel und Eintracht Frankfurt, seit Januar 2022 stand Younes bei Al-Ettifaq in Saudi-Arabien unter Vertrag, in der vergangenen Saison war er an den FC Utrecht ausgeliehen.

Nun hat er seinen Vertrag in Saudi-Arabien aufgelöst – und hält sich im Training der Gladbacher U23 fit. Das Duell mit dem KFC Uerdingen bot sich für einen Einsatz an, da Polanski einen Tag nach dem 2:3 gegen den Wuppertaler SV vor allem jene Spieler einsetzte, die am Vortag kaum oder gar nicht in der Regionalliga zum Einsatz gekommen waren – und eben Younes, der schnell einen neuen Verein finden möchte. Eine Verpflichtung seitens Borussias ist kein Thema, vielmehr möchte der gebürtige Düsseldorfer im Trainingsrhythmus bleiben, bis er einen neuen Verein gefunden hat. „Ich habe im Moment Anfragen aus dem In- und Ausland. Ich will aber nichts überstürzen. Es muss optimal zu mir passen – zu meinem Spielstil“, sagte Younes in der vergangenen Woche in einem Interview mit der „tz“.

Bei seinem Wechsel vor eineinhalb Jahren nach Saudi-Arabien habe das Geld nicht primär eine Rolle gespielt. „Dieses Argument liegt zugegebenermaßen immer sehr nahe, wenn man nach Arabien wechselt, das ist natürlich klar. Faktisch sah es aber so aus, dass mein Gehalt dort letztendlich im allerselben Bereich gewesen ist wie in Neapel. Nach den turbulenten letzten Wochen in Frankfurt wollte ich unbedingt Abstand gewinnen und etwas Ruhe bekommen“, sagte Younes. „Am Ende wurde es auch Saudi-Arabien, da ich familiäre Wurzeln in Arabien habe. Mein Vater kommt aus dem Libanon, ich war als Kind bis ins Erwachsenenalter jedes Jahr dort. Ich unterstütze bis heute soziale Projekte vor Ort und zudem spreche ich auch Arabisch.“

Ob Younes Zukunft möglicherweise wieder in der Bundesliga liegt, ist offen, festlegen möchte sich das Gladbacher Eigengewächs nicht. „Ich will einfach nur wieder Spaß haben – die nächste Entscheidung soll sich richtig anfühlen, auch für meine Familie“, so Younes. Der Confed-Cup-Sieger von 2017 erlebte bei Eintracht Frankfurt „die so ziemlich schönste Phase meiner Karriere“, erzielte im Februar 2021 sogar das Siegtor gegen die Bayern und wurde von Joachim Löw wieder für die Nationalmannschaft nominiert. Doch die Zeit in Frankfurt endete im Streit, im Januar 2022 wurde schließlich der Vertrag aufgelöst.

Wo die Reise für den Offensivspieler jetzt hingeht, werden die kommenden Wochen zeigen. Dass er aktuell vereinslos ist, dürfte die Suche nach einem neuen Klub erleichtern, da für Younes keine Ablöse fällig wird. Bis dahin bleibt er am Borussia-Park ein gern gesehener Trainingsgast.

Aufrufe: 08.8.2023, 12:30 Uhr
RP / Hannah GobrechtAutor