2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Das Meisterfoto: Gratulation an den FC Kosova zum erstmaligen Sprung in die Landesliga.
Das Meisterfoto: Gratulation an den FC Kosova zum erstmaligen Sprung in die Landesliga. – Foto: Florian Würthele

Kosova erfüllt sich Landesliga-Traum – Sulzbach so gut wie abgestiegen

Bezirksliga Süd, der Sonntag: 2:1-Zittersieg über Wenzenbach hievt die Alikaj-Crew zur Meisterschaft +++ Sulzbach nach 4:4-Spektakel quasi nicht mehr zu retten +++ Prüfening schlägt Pielenhofen und pirscht sich ans rettende Ufer ran

Es ist vollbracht: Nach mehreren erfolglosen Anläufen in den vergangenen Jahren feiert der FC Kosova Regensburg die Meisterschaft in der Bezirksliga Süd und den ersehnten, erstmaligen Aufstieg in die Landesliga. Der 28. April 2024 geht in Kosovas Geschichtsbücher ein und um Punkt 16.56 Uhr brachen alle Dämme, als der 2:1-Zitter-Heimsieg gegen den SV Wenzenbach unter Dach und Fach war.

Die in der Tabelle folgenden Teams aus Parsberg, Bad Abbach, Bach und Thalmassing lösten ihre Aufgaben am Sonntag ebenfalls erfolgreich. „Unten“ sagt der SV Sulzbach/Donau leise Servus: Während der FSV Prüfening zeitgleich gegen Pielenhofen dreifach punktete und so wieder dran ist am rettenden Ufer, kam die Helmberger-Elf nur zu einem 4:4-Unentschieden gegen Arnschwang. Nur ein Wunder kann den SVS jetzt noch vom Abstieg retten, angesichts von neun Punkten Rückstand auf Prüfening bei noch drei verbleibenden Spielen. Der direkte Vergleich mit Prüfening ging eigentlich verloren, doch aufgrund von Prüfenings Nichtantritt im Herbst verliert der FSV automatisch sämtliche Direktvergleiche.


Der SV Wenzenbach setzte alles daran, sich als Party-Crasher für den FC Kosova hervorzutun. Speziell im ersten Durchgang war der Gast vor 170 Besuchern sehr gut im Spiel, phasenweise sogar das bessere Team. Und Kosova? Der Meister wirkte nervös, machte nach der Pause dann aber doch zwei Buden – um sich hintenraus beim Spielstand von 2:1 mit einer Zeitstrafe und einer glatt-roten Karte das Leben selbst unnötig schwer zu machen. Doch es reichte. Heute wird gefeiert und morgen geht der Blick schon in Richtung Landesliga. „Wir sind sehr glücklich, nach so vielen Versuchen endlich den Aufstieg geschafft zu haben. Ein großes Kompliment an Trainer, Mannschaft und Verantwortliche für das Geleistete. Mit dem Finale im Kreispokal am Mittwoch wollen wir unsere Saison krönen und alle unsere Anhängern zusätzlich ein Highlight schenken“, jubelte der sportliche Kosova-Leiter Armando Zani kurz nach dem Spielende.


Jetzt bleiben der SpVgg Ziegetsdorf nur noch drei Möglichkeiten, um nicht als punktloser Absteiger in die Bezirksliga-Geschichte einzugehen. In Thalmassing bezog die Crew von Trainer Mustafa Demirtas letztlich eine klare Niederlage, die in dieser Deutlichkeit nur im ersten Moment so erscheint. Im eigenen Angriffsspiel mangelte es der SpVgg schlicht an Einfällen und Durchschlagskraft. Wobei man kämpferisch gut dagegenhielt. Bis 20 Minuten vor Schluss hielt der Tabellenletzte einen knappen 0:1-Rückstand, ehe nach dem 0:2 die Dämme brachen und die Gastgeber noch auf 5:0 davonzogen.


Der VfB Bach biegt nach drei sieglosen Spielen zurück in der Erfolgsspur ein. Trainer Thomas Sommer zum Heimsieg gegen Viehhausen: „In den ersten 20 Minuten waren wir nicht gut im Spiel und zu mutlos. Hier hatten wir Glück, nicht in Rückstand geraten zu sein. Ab dem 1:0 durch eine sehr gute Aktion waren wir voll drin. Fortan haben nur noch wir gespielt und den Ball gut laufen lassen. In der zweiten Halbzeit waren wir einen Tick zu sehr auf Verwaltung bedacht. Die ein oder andere Chance von Viehhausen haben wir Gott sei Dank überstanden, wir selbst waren nach vorne nicht zielstrebig genug. Wir sind happy über den Sieg, der gerade aufgrund der ersten Halbzeit mit den vielen Chancen auch verdient war.“


Zwei der Macher des Erfolgs beim FC Kosova: Trainer Enkel Alikaj (2.v.r.) und Sportchef Armando Zani (3.v.l.).
Zwei der Macher des Erfolgs beim FC Kosova: Trainer Enkel Alikaj (2.v.r.) und Sportchef Armando Zani (3.v.l.). – Foto: Florian Würthele



Trotz müder Beine nach dem Spiel am Mittwoch konnte sich der TV Parsberg zu Hause die Punkte sichern und steht kurz vor der erneuten Vizemeisterschaft in der Bezirksliga Süd. Der gewinnbringende Treffer zum 2:1 entstand durch eine Energieleistung von Dominik Wynn, der in Minute 79 schneller als alle anderen Spieler einen abgeprallten Freistoß verwertete. „Kompliment an meine Mannschaft, es war die vierte Einheit in dieser Woche bzw. das dritte anstrengende Spiel in sieben Tagen mit dreimal komplett anderem Wetter. Nach einem sehr guten und körperlich sehr präsenten Start und der frühen Führung kam die spielerische Qualität des SC mit fortschreitender Zeit immer mehr zur Geltung. Leider konnten sich meine Jungs kurz vor der Halbzeit nicht mehr befreien und der SC kam zum nicht unverdienten Ausgleich. Im zweiten Spielabschnitt konnten meine Jungs nochmal alle Reserven abrufen und dann auch wieder spielerisch überzeugen. Leider musste ich Alex Freitag gelb-rot-gefährdet vom Platz nehmen“, ließ TVP-Coach Stefan Weber wissen.


Die SpVgg Hainsacker macht einen gewaltigen Schritt gen Klassenerhalt, während enttäuschende Ränkamer durch den gleichzeitigen Sieg von Prüfening wieder arg zittern müssen um den direkten Ligaverbleib. Es war ein klarverdienter Sieg für die Hausherren, die weitere gute Tormöglichkeiten auf einen höheren Endstand ausließen. Von einem „hochverdienten 2:0 Sieg, der deutlich höher ausfallen hätte müssen“, sprach SpVgg-Übungsleozer Michael Diermeier in aller Kürze.


50 Minuten dauerte es, ehe der TSV Bad Abbach den tiefstehenden Abwehrriegel der Heimelf zum ersten Mal brechen konnte. Anschließend kam die Schuderer-Elf zu vier weiteren, schön herausgespielten Treffern. Letztlich war's ein ungefährdeter Pflichtsieg für den Tabellendritten. „Der Gegner war ab der ersten Minute sehr tief gestanden. Es hat lange gedauert, bis wir endlich das 1:0 gemacht haben. Nach dem Dosenöffner von Lukas Zeitler hat sich die Mannschaft mit vier weiteren Toren durch geschicktes Passspiel in die Tiefe mit dem auch in der Höhe verdienten Sieg belohnt“, freute sich TSV-Trainer Sepp Schuderer.


Kein Spiel für schwache Nerven in Sulzbach! Ein Torspektakel fand letztlich keinen Sieger, weil die Sulzbacher in doppelter Unterzahl (zwei Zeitstrafen) vom Elfmeterpunkt noch zum Ausgleich kamen (89.). Für den SVS ist dieses moralstarke Remis aber letztlich zu wenig im Kampf um den Relegationsrang 13. Arnschwangs Trainer Christian Ranzinger haderte mit dem Ergebnis und fasste die 90 Minuten wie folgt zusammen: „Für uns waren es zwei verlorene Punkte, weil wir den sicher geglaubten Sieg nach einer 4:2-Führung und am Ende in dreifacher Überzahl noch aus der Hand gegeben haben. Wir sind gut ins Spiel gestartet, haben nach der Pause aber wieder sehr einfache Gegentore bekommen. Die zu vielen und einfachen Gegentore sind aktuell das Problem bei uns.“


Die Prüfeninger überzeugten in kämpferischer Hinsicht, pirschen sich durch den 4:2-Erfolg über Aufsteiger Pielenhofen-Adlersberg bis auf einen Punkt ans rettende Ufer heran. FSV-Interimstrainer Matthias Goss sagte: „Wir haben heute kämpferisch über 90 Minuten eine super Leistung gebracht. Bis auf zehn Minuten vor der Halbzeit und 15 Minuten nach der Pause, als wir ein wenig geschwommen sind, war das kämpferisch gut von uns. So haben wir im Endeffekt verdient die drei Punkte daheim behalten, was ganz wichtig ist für uns.“

Aufrufe: 028.4.2024, 19:35 Uhr
Florian WürtheleAutor