2024-05-02T16:12:49.858Z

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Andreas Kremer hat bei der DJK Altdorf keine Perspektive mehr gesehen
Andreas Kremer hat bei der DJK Altdorf keine Perspektive mehr gesehen – Foto: Reimund Neumaier

Altdorf: Kremer zieht die Reißleine

Nach dem 0:8-Debakel in Teisbach hat der DJK-Coach das Handtuch geworfen

Beim Bezirksliga-Schlusslicht DJK-SV Altdorf hat es einen Trainerrücktritt gegeben: Andreas Kremer (56) hat aus der 0:8-Pleite beim FC Teisbach seine Konsequenzen gezogen und sein Amt zur Verfügung gestellt. Interimsmäßig übernehmen die beiden Leistungsträger Oleg Kirpitschjow (30) und Valmir Alili (32) das Coaching.

Andreas Kremer kehrte erst im Sommer zur DJK, die er bereits zwischen 2012 und 2016 äußerst erfolgreich coachte, zurück. In der Vorsaison schaffte Altdorf nach einer sensationellen Aufholjagd im Frühjahr unter Trainer Holger Götz in der Relegation noch den Klassenerhalt, den nach einer völlig verkorksten Vorrunde wohl nicht einmal mehr die größten Optimisten für möglich hielten. Allerdings verließen nach dieser denkwürdigen Spielzeit einige Stammkräfte den Klub oder hängten ihre Fußballschuhe an den berühmten Nagel. Die Verantwortlichen konnten zwar zahlreiche Neuzugänge verpflichten, die aber allesamt aus unteren Klassen zum Bezirksligisten kamen. "Wir wussten, dass es eine noch schwierigere Runde als in der Vorsaison werden wird. So ist es bis dato auch gekommen", berichtet Altdorfs Abteilungsleiter Jörg Rückl.


Oleg Kirpitschjow (li.) und Valmir Alili werden das Bezirksliga-Schlusslicht vorerst interimsmäßig betreuen
Oleg Kirpitschjow (li.) und Valmir Alili werden das Bezirksliga-Schlusslicht vorerst interimsmäßig betreuen – Foto: Reimund Neumaier



Nach einem guten Start lief in den letzen Wochen überhaupt nichts mehr zusammen, nur der überraschende Heimsieg gegen den FC Dingolfing war ein kurzes Strohfeuer. Zum Teil setzte es - allerdings mitunter auch stark ersatzgeschwächt - deutliche Pleiten. Tiefpunkt war die 0:8-Klatsche am vergangenen Wochenende beim FC Teisbach. "Für mich liegen Anspruch und Wirklichkeit einfach zu weit auseinander. Deshalb war dieser Entschluss, den ich schon länger im Kopf hatte, letztendlich alternativlos", lässt Andreas Kremer wissen. "Wir bedauern die Entscheidung von Andreas, der ein sehr engagierter und kompetenter Coach ist. Bei uns gab es überhaupt keine Trainerdiskussion", betont Rückl, der den scheidenden Übungsleiter ein Stück weit verstehen kann: "Andi ist einer vom alten Schlag, der eine hundertprozentige Einstellung hat und das auch vorlebt. Die Zeiten haben sich aber leider geändert. Viele Spieler richten ihre Freizeit nicht mehr nach dem Fußball aus und fahren auch mal ganz spontan ein, zwei Wochen in den Urlaub. Da wir keine Spieler bezahlen, müssen wir halt mit solchen Dingen leben."


Zu bemängeln war zuletzt allerdings vor allem die kämpferische Einstellung der DJK-Mannschaft, die nun am Sonntag den Neuling FC-DJK SImbach bei Landau, der nur vier Punkte mehr als das Schlusslicht auf seinem Konto hat, erwartet. "Ein Blick auf die Tabelle reicht. Wenn wir weiterhin eine Chance auf den Klassenerhalt haben wollen, müssen wir gewinnen. Gegenüber der desolaten Vorstellung in Teisbach müssen wir uns wieder ganz anders präsentieren. Zumindest den notwendigen Kampfgeist kann man erwarten", fordert Rückl, der trotz der unbefriedigenden Tabellensituation nicht alles negativ sieht: "Die Bezirksliga ist für einen Verein mit unseren Strukturen das absolute Nonplusultra, zumal wir uns im personellen Umbruch befinden. Sehr positiv ist, dass wir eine Reihe von ganz jungen Spielern ins Team einbauen konnten. Die Mannschaft ist deutlich verjüngt worden und hat durchaus Perspektiven."



Ob Oleg Kirpitschjow und Valmir Alili längerfristig als Trainer-Doppelspitze fungieren, ließ der Funktionär offen: "Wir haben eine sehr gutes Führungsgremium, das aus vier Personen besteht, und werden eine für uns passende Lösung finden. Irgendeinen Schnellschuss werden wir garantiert nicht machen."


Aufrufe: 029.9.2022, 14:30 Uhr
Thomas SeidlAutor