2024-04-25T14:35:39.956Z

Interview
Spielszene mit Christopher Gührs links.
Spielszene mit Christopher Gührs links. – Foto: Michalek

„Alle haben einen klasse Job gemacht“: TSV Allershausen klopft oben an

Coach Stiller über den Höhenflug

Die Fußballer des TSV Allershausen haben in der Kreisliga 2 bisher überrascht. Coach Michael Stiller erklärt, warum es so gut läuft.

Allershausen – Geht da noch was? Die Fußballer des TSV Allershausen haben sich in der Kreisliga 2, im Vergleich zur Vorsaison, vom Abstiegskandidaten zum ernsthaften Anwärter auf den Aufstiegsrelegationsplatz gemausert. Warum es heuer so gut läuft, ob das Wort „Aufstieg“ aktuell tabu ist, und ob er seinen Spielern im Fall einer Teilnahme an der Relegation etwas versprochen hat, darüber spricht Trainer Michael Stiller (49) im Interview mit dem FT.

Herr Stiller, steht das Wort „Aufstieg“ in Allershausen unter Strafe?

(lacht) Derzeit ist das bei uns kein Thema. Wir freuen uns aber, dass wir als Tabellendritter mal eine ruhigere Winterpausen-Vorbereitung haben. Und natürlich ist es viel schöner, wenn du oben dran bist, als wenn du unten drin stehst und zittern musst. Letztes Jahr sind wir zur gleichen Zeit ja sogar unter dem Strich gestanden, das war eine schwierige Phase. Heuer lief aber bereits die Vorbereitung gut – und jetzt wollen wir, solange es geht, oben dran bleiben und am Ende schon um den Relegationsplatz mitspielen. Was dann letztlich dabei herauskommt, wird sich zeigen.

„Wir haben eine wahnsinnig hohe Trainingsbeteiligung.“

Was läuft in dieser Saison anders?

Punkt eins: Wir haben eine wahnsinnig hohe Trainingsbeteiligung – es sind immer 15 bis 20 Leute da. Außerdem haben wir richtig gute Leute aus der Zweiten Mannschaft hochgeholt. Das führt schon zu einem gewissen Konkurrenzkampf, und wir können Ausfälle besser kompensieren. Was auch ausschlaggebend ist: Wir haben acht von 16 Partien zu Null gespielt und die zweitbeste Abwehr der Liga. Letztes Jahr waren wir beim Torverhältnis nie im Plus.

Was sind ansonsten die großen Stärken Ihrer Mannschaft?

Eine große Stärke ist, dass keiner dem anderen neidisch ist. Natürlich will jeder spielen, aber wir sehen uns als Mannschaft. Es arbeiten alle auch nach hinten mit. Das läuft heuer wesentlich besser, keiner ist sich zu schade dafür. Was noch hinzukommt: Vorne spielen wir in dieser Saison viel entschlossener.

Porträtfoto von Trainer Michael Stiller.
Porträtfoto von Trainer Michael Stiller. – Foto: Verein

Als Dritter habt ihr eine Chance auf die Aufstiegsrelegation. Wird der TSV daher im Winter personell noch einmal nachrüsten?

Wenn jemand Lust hat, sich uns anzuschließen, darf er sich gerne melden. Wir werden aber nicht gezielt suchen. Leider verlieren wir im Winter Jannis Pankau, der beruflich nach Hamburg geht. Dafür steht Domenik Baller wieder mehr zur Verfügung. Wichtig wird sein, dass wir als Mannschaft kompakt auftreten, und jeder versucht, 100 Prozent zu geben. Manche hauen sich lieber 60 Minuten rein und lassen sich dann auswechseln. Leider haben wir am Anfang der Saison noch ein wenig unkonzentriert gespielt – sonst würden wir sogar noch besser dastehen.

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Wo gibt es noch Nachholbedarf?

Wir müssen noch daran arbeiten, unsere Chancen besser zu verarbeiten. Was wir liegenlassen, ist schon gravierend. Und wo immer noch Bedarf besteht, ist beim Spiel von hinten raus. Teilweise spielen wir noch den falschen Ball zur falschen Zeit.

Phongphat Khlongkhlaew die Entdeckung der Hinserie

Wer hat Sie in dieser Saison bisher überrascht?

An sich müsste ich alle nennen, alle haben einen klasse Job gemacht. Wenn, dann ist das Phongphat Khlongkhlaew, der vor der Saison aus Eichenfeld gekommen ist, dort Co-Trainer war und in der A-Klasse gespielt hat. Er hat mich mega überrascht von seiner ganzen Art her. Der ist im positiven Sinne ein Fußballverrückter und sich auch nicht zu schade, in der Zweiten Mannschaft zu spielen. Inzwischen hat er in beiden Ligen Tore geschossen.

Was wird entscheidend sein, um die Relegation zu erreichen?

Das wird sicher gleich das Derby in Kranzberg am ersten Spieltag nach der Pause sein, und danach kommt auch relativ bald die Partie gegen Eitting. Wir müssen gut aus den Startlöchern kommen, aus einem Derbysieg kannst du viel Selbstvertrauen ziehen. Ansonsten müssen wir einfach wieder unsere Leistungen abrufen. Wenn wir das schaffen, sind wir schwer zu besiegen.

Gibt es ein Versprechen? Was passiert, wenn der TSV in die Relegation einzieht?

(lacht) Dieses Versprechen gibt es schon, ich werde es aber nicht verraten. Das kann für die Mannschaft gut werden, und sie muss dafür nicht unbedingt in Deutschland bleiben. Dieser Ansporn ist schon beschlossene Sache – aber dafür muss die Relegation her.

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Aufrufe: 010.12.2022, 06:00 Uhr
Matthias SpanradAutor