2024-05-17T14:19:24.476Z

Ligabericht
Kampf an der Außenlinie: Waldalgesheims rechter Verteidiger Philipp Gänz (rechts) wird vom Koblenzer Connor Klossek attackiert.	Foto: Edgar Daudistel
Kampf an der Außenlinie: Waldalgesheims rechter Verteidiger Philipp Gänz (rechts) wird vom Koblenzer Connor Klossek attackiert. Foto: Edgar Daudistel

Alemannia sendet starkes Lebenszeichen

Abstiegsbedrohter Fußball-Oberligist Waldalgesheim schlägt RW Koblenz 2:1

Waldalgesheim. Als nach 95 Minuten der Schlusspfiff ertönte, musste sich die Freude bei Spielern, Verantwortlichen und Fans des Fußball-Oberligisten SV Alemannia Waldalgesheims lautstark entladen. Schließlich sendete das Team von SVA-Cheftrainer Elvir Melunovic mit dem 2:1 (2:0)-Erfolg gegen den Regionalliga-Absteiger und Tabellenfünften RW Koblenz ein starkes Lebenszeichen im Kampf um den Klassenerhalt. Es war der erste Punktspielsieg seit dem 2:1 gegen Pfeddersheim am 7. Oktober. „Ein riesiges Kompliment an meine Mannschaft“, sagte der 52-jährige Trainer nach dem hart erkämpften Erfolgserlebnis.

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Als Begründung für das Zustandekommen des Dreiers brauchte Anes Abdiovski nur zwei Worte: „Unser Teamgeist.“ Und in der Tat war es schon beeindruckend, wie die Waldalgesheimer im Verbund verteidigten, sich in jeden Ball warfen und am Ende auch dafür belohnt wurden. „Wir haben als Mannschaft alles gegeben“, sagte der 20-Jährige, „und hätten auch noch eins, zwei Tore mehr machen können.“ Dazu später mehr.

Samstag vor einer Woche hatte Abdiovski noch durch einen vertändelten Ball die Niederlage gegen Gonsenheim eingeleitet. „Der Junge darf Fehler machen, muss aber daraus lernen“, sagte der Coach über seinen Wunschspieler: „Er hat diesmal ein starkes Spiel gemacht.“ Hätte es eine Auszeichnung für den „Man of the Match“ gegeben, wäre man an Abdiovski sicher nicht vorbeigekommen – trotz des Doppelpackers Pierre Merkel. Allein schon die Vorarbeit zum Waldalgesheimer 2:0 war das Eintrittsgeld wert. Drei Mann ließ der Mittelfeldspieler auf der Außenbahn stehen, passte genau auf den Stoßstürmer, der ohne Mühe vollendete (42.). Der 34-Jährige hatte auch schon für die Führung gesorgt (37.). Der quirlige Nils Gräff war von RW-Keeper Maximilian Grote im Strafraum gefoult worden, Merkel verwandelte sicher. „Über die beiden Tore freue ich mich natürlich. Das zweite musste nach der genialen Vorarbeit von Anes einfach sein“, sagte der Routinier.

Der Stürmer hätte allerdings statt eines Doppelpacks auch einen Viererpack schnüren können, wenn nicht müssen. Unmittelbar nach der Pause scheiterte er nach starker Vorarbeit von Nils Gräff frei stehend am Keeper. Dann lief Merkel nach eigener Balleroberung allein auf den Torwart zu und vergab erneut (77.). „Natürlich ärgere ich mich, dass ich die beiden klaren Chancen in der zweiten Halbzeit nicht gemacht habe“, sagte der Torjäger: „Ganz zufrieden bin ich mit mir nicht, mit der Einstellung und der kämpferischen Leistung der ganzen Mannschaft dagegen schon.“

Elvir Melunovic wäre es naturgemäß lieber gewesen, wenn sein Stürmer das 3:0 gemacht hätte: „Das wäre dann für uns leichter geworden.“ So wurde es gegen anrennende Koblenzer eine zittrige Angelegenheit. Insbesondere als Jerome Albera per Kopf den Anschlusstreffer erzielte (72.). Die Gäste schnürten die Alemannia regelrecht ein, die allerdings beim ein oder anderen Konter die vorzeitige Entscheidung verpasste, als Tom Gürel und Dillon Fosuhene jeweils hauchdünn vorbeizielten. Doch es fiel kein krummes Ding mehr in die Waldalgesheimer Maschen. „Diesmal hatten wir das Quäntchen Glück mehr als in den vorangegangenen Spielen“, freute sich Elvir Melunovic, dass seine Mannschaft mit „unbedingtem Willen“ den Dreier gesichert hatte.

Wird dieser Sieg nun der berühmte Brustlöser, der den Turnaround einleitet? Während Anes Abdiovski hofft, dass „wir nun eine Serie starten“, will sein Trainer weiter nur „von Spiel zu Spiel denken“. Und auch Pierre Merkel möchte sich nicht allzu weit aus dem Fenster lehnen: „Von einer Wende zu sprechen, ist zu früh. Der Trainer kam vor dem Spiel zu uns und hat gesagt, dass es Zeit ist, dass wir uns endlich für die ganze Arbeit belohnen sollen. Nun haben wir endlich wieder einen Dreier geschafft.“ Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

SV Alemannia Waldalgesheim: Juric – Gänz, Dennis, Braun, Skenderovic, Zeghli – Abdiovski, Günes (81. Fosuhene), Agovic (72. Gürel) – Merkel, Gräff (90.+4 Calange).



Aufrufe: 018.11.2023, 20:30 Uhr
Volker BuchAutor