In der spielfreien Woche kommt es beim VfB Bottrop zum unerwarteten Beben: Der Landesliga-Absteiger ist in der Bezirksliga, Gruppe 5, Tabellenführer, doch braucht ab sofort einen neuen Trainer: Can Ucar und der Verein gehen mit sofortiger Wirkung getrennte Wege.
Diesen Paukenschlag hat der Verein in den sozialen Medien am Dienstagabend bekanntgegeben. Bei der WAZ äußerte sich der sportliche Leiter Philipp Drießen wie folgt: „Can Ucar hat berufliche und private Gründe für seine Entscheidung angeführt. Wir bedauern das sehr. Er hat hier hervorragende Arbeit geleistet und wir schätzen ihn sehr. Sportlich stehen wir besser da, als wir uns das vor der Saison vorgestellt hätten. Wir bedanken uns für seinen Einsatz.“
Ucar war schon in der Vorsaison Trainer der Bottroper, die eigentlich die Oberliga angepeilt hatten. Doch nach Abstieg samt Kaderumbau lief es bis zuletzt richtig ordentlich, ansonsten wäre der VfB Bottrop nicht Tabellenführer. In den beiden vergangenen Partien gab es in zwei Spitzenspielen allerdings nur einen Zähler: Gegen SuS Dinslaken reichte es nach 2:0-Führung nur für ein 2:2, gegen Sterkrade 06/07 unterlag der Spitzenreiter, der mit Sterkrade nun gleichauf ist, mit 1:2.
So ein Trainerwechsel zu so einem Zeitpunkt ist nicht monokausal, sprich: Es liegt nicht nur an den letzten Resultaten. Zwischen Bottrop und Dinslaken (Fünfter) liegen nur sechs Punkte, auch Rhenania Bottrop und Rheinland Hamborn buhlen um den Sonnenplatz, der für die Landesliga berechtigt. Während sich die Konkurrenz in den kommenden Tagen sicherlich auch eine Portion Erholung genehmigen darf, müssen die Funktionäre des VfB Bottrop schleunigst einen Nachfolger von Ucar präsentieren. Immerhin stehen vor der Winterpause noch drei Spiele, darunter zwei heikle Aufgaben an: die Vergleiche mit Rheinland Hamborn und bei Schwarz-Weiß Alstaden.
Can Ucar ist 32 Jahre alt und spielte im Nachwuchsleistungszentrum von Rot-Weiss Essen, bei den Senioren folgten unter anderem Stationen in der Oberliga beim SV Zweckel oder SuS Stadtlohn. In Bottrop hat er schon für verschiedene Vereine gearbeitet.