2024-05-02T16:12:49.858Z

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Ueffeln legte sich mit vereinten Kräften ins Zeug, wie hier gegen Bramsches Kip Knigge.
Ueffeln legte sich mit vereinten Kräften ins Zeug, wie hier gegen Bramsches Kip Knigge. – Foto: Rolf Kamper

SC Achmer ist gerettet

FCR Bramsche schickt TSV Ueffeln in die Kreisklasse

Nach einer 1:2-Niederlage im Nachholspiel gegen den FCR Bramsche steigt der TSV Ueffeln aus der Fußball-Kreisliga ab. Aufatmen darf der SC Achmer, der damit die Klasse hält.

Tabellarisch ging es für den FCR um nichts mehr, denn der dritte Platz in der Kreisliga war bereits vor dem Spiel in Ueffeln gebucht. Die offene Abstiegsfrage betraf nur noch den SC Achmer und den TSV. Dennoch präsentierten sich die Bramscher einsatzfreudig. Wie sehr der FCR-Tross diesen Sieg wollte, zeigte sich in der 81. Spielminute.

Beim FCR brechen sich Emotionen Bahn

Auf dem Ueffelner Sportplatz hatte es seit Mitte der ersten Halbzeit 1:1 gestanden. Die Bramscher waren zwar überlegen, ständige Stockfehler und ungenaue Pässe durchzogen aber das Spiel der Gäste. Trotz vollen Einsatzes wollte nichts gelingen. Schließlich wurde aber Justin van den Berg in der rechten Strafraumseite in Szene gesetzt. Der FCR-Stürmer spielte den Ball scharf vor das Ueffelner Tor, wo Teamkollege Tim Barkhau am zweiten Pfosten das Siegtor erzielte.

Während die FCR-Spieler auf dem Platz euphorisch jubelten, brachen auch bei den Trainern und Bankspielern die Emotionen heraus. So sehr, dass ein Zuschauer verdutzt fragte: „Sind die gerade Meister geworden?“

Die Ueffelner durften das Spiel nicht verlieren und warfen in den letzten Minuten der Partie alles nach vorne. Der TSV wurde durchaus gefährlich, aber auch für den FCR ergaben sich jetzt noch Torgelegenheiten. Am Ende landete der Ball in der Nachspielzeit sogar im Bramscher Tor, der Treffer wurde aber wegen Abseitsstellung aberkannt. In dieser Szene erschraken vor allem die zahlreichen Achmeraner Zuschauer, für die ein Ueffelner Ausgleich den Abstieg bedeutet hätte.

Schließlich ertönte aber der Schlusspfiff – nicht nur für dieses höchst spannende Spiel, sondern auch für die gesamte Kreisligasaison. Mit hängendem Kopf mussten die Ueffelner Spieler die Niederlage und den damit verbundenen Gang in die Kreisklasse akzeptieren. Der FCR feierte nur kurz und steckte dann mannschaftlich die Köpfe zusammen.

Beiden Mannschaften gingen wohl die wichtigsten Spielszenen durch den Kopf. Die erste Großchance für den TSV, der Kopfballtreffer von Bramsches Chinoso Anoliefotu in der 17. Minute oder der Ausgleich durch Ueffelns Leonard Heide nur zwei Minuten später nach einem haarsträubenden Abwehrfehler des FCR. Die Pfostentreffer der Gäste, die Zweikampfstärke der Hausherren oder das Raunen der rund 250 Zuschauer.

Darunter waren am Dienstagabend Vertreter aller Bramscher Fußballvereine, aber keiner war wohl so erleichtert über das Ergebnis wie Christoph Richter vom SC Achmer. „Respekt an Bramsche, dass die hier heute noch einmal alles rausgehauen haben. Hut ab!“, lobte der Fußballobmann vom SCA den Nachbarverein. Mit dem Klassenerhalt habe Achmer das erhoffte sportliche Ziel nun noch erreicht, auch wenn man es gerne selbst schon früher klargemacht hätte, betonte Richter. Für Jonas Stutzke war es das letzte Spiel als Ueffelner Trainer. „Wir haben den Klassenerhalt nicht heute verspielt, da hat es andere Spiele gegeben, wo wir mehr hätten holen müssen“, wusste er. Letztendlich steigt der TSV mit 19 Punkten aus 20 Spielen ab – ein einziger Zähler mehr hätte ausgereicht. „Das ist keine Schande. Wir haben heute wirklich gekämpft und alles getan, was wir konnten.“

Auch Teammanager Frank Barrenpohl meinte, es sei „läuferisch und kämpferisch eine der besten Leistungen der Saison“ gewesen. Zusammen mit dem neuen Trainer Dirk Nowak muss er nun ein Team für die Kreisklasse aufstellen. Beim Bramscher Jubel schwang auch ein wenig Genugtuung nach der Posse um die denkwürdige Spielabsage vor anderthalb Wochen mit. Für den Nachholtermin hatte der FCR die Mannschaft noch einmal zusammentrommeln müssen, obwohl alle schon von der Sommerpause ausgegangen waren.

„Es war nach den ganzen Schwierigkeiten der Saison noch einmal schwer für uns. Es war viel spannender als geplant. Wir hätten gerne mit der Lockerheit vom Samstag gespielt“, meinte FCR-Trainer Lothar van den Berg, der damit an das 13:1 gegen den Osnabrücker SC II im Spiel um Platz drei des Kreispokals erinnerte.

Am besten fasste Kapitän Jan Kandelhart die gemischten FCR-Gefühle nach dem letzten Spiel zusammen. „Wir haben in der Meisterschaft und im Pokal nicht unsere Ziele erreicht, aber es war natürlich gut, in beiden Wettbewerben noch mal einen Sieg zu holen.“ Gegen Ueffeln habe das Team gewusst, worum es gehe. „Wir haben gemerkt, dass wir unser Spiel nicht so durchziehen konnten, und dann wurde es noch spannend.“

Aufrufe: 09.6.2022, 14:00 Uhr
Matthias BenzAutor