2024-06-14T14:12:32.331Z

Allgemeines
Der 1. FC Viersen hat den Titel bei den Männern geholt.
Der 1. FC Viersen hat den Titel bei den Männern geholt. – Foto: Sascha Köppen

1. FC Viersen neuer Sparkassen-Kreispokalsieger

Sparkassen-Kreispokal Mönchengladbach-Viersen: 4:0 gegen den SV Lürrip. Victoria Mennrath siegt 5:4 gegen den ASV Süchteln.

Mit einem souveränen 4:0 über den klassentieferen SV Lürrip gewinnt der Landesligist am Endspieltag in Neersbroich den Sparkassen-Kreispokal. Im Spiel um Platz drei sichert sich Mennrath nach einem Spektakelsieg gegen Süchteln das dritte Ticket für den Niederrheinpokal. Bei den Frauen jubelt der SC Hardt.

Sieben Stunden meinte es der Wettergott gut mit dem Endspieltag und den vielen Zuschauern auf der Sportanlage in Neersbroich. Bei schönstem Osterwetter spielten zunächst die Ü32-Herren sowie die Frauen ihre Kreispokalfinalspiele aus – und auch das Spiel um Platz drei der Herren, in dem sich am Ende Victoria Mennrath gegen den ASV Süchteln spektakulär mit 5:4 durchsetzte und so das letzte Ticket für den Niederrheinpokal der kommenden Saison löste, fand noch im Sonnenschein statt. Doch pünktlich um 17.30 Uhr, als das Endspiel zwischen dem 1. FC Viersen und dem SV Lürrip angepfiffen wurde, setzte der Regen in Neersbroich ein.

Durchwachsen wie das Wetter war auch dieses Endspiel in den Anfangsminuten. Landesligist Viersen dominierte den klassentieferen SV Lürrip mit viel eigenem Ballbesitz, wirklich zwingende Torchancen sprangen für den 1. FC aber nicht heraus. „Das ist unser Spielstil: Wir bauen ruhig von hinten auf und bleiben geduldig. Das haben wir heute sehr gut gemacht“, lobte Viersens Coach Kemal Kuc nach dem Spiel. Die bis dato beste Chance für den Tabellenvierten der Landesliga verbuchte nach rund 20 Minuten Vensan Klicic, der die Kugel nach einer flachen Hereingabe artistisch an den Pfosten lenkte.

Lürrip sah sich nun immer tiefer in die eigene Hälfte gedrückt, denn Viersen kam durch seine technisch versierte Offensive immer häufiger in gefährliche Räume. Nach einem Sololauf durch den Lürriper Strafraum von Petar Popovic war es Klicic, der den abgewehrten Schuss von SV-Keeper Jonas Derrix per Seitenfallzieher über die Linie drückte – 1:0 für den 1. FC (32.). Kurz danach hätte Joel Mangano beinahe auf 2:0 gestellt, doch die Latte stand seinem satten Schuss im Weg (37.).

Nach dem Seitenwechsel kam der Bezirksligist mit viel Tempo aus der Kabine und erlebte die beste Phase in diesem Finale. Yilmaz Topcu brachte in der 52. Spielminute einen Freistoß direkt auf den Kasten und zwang Viersen-Keeper Elvedin Kaltak zu einer Glanzparade. Kaltak fing dann die anschließende Lürriper Ecke ab und leitete mit einem langen Schlag den Gegenangriff ein. Der SV verteidigte in der Defensive Mann-gegen-Mann – und musste das teuer bezahlen. Denn der lange Ball landete bei Petar Popovic, der frei vor dem Tor auf 2:0 stellte (53.). In der Folge wurde das Geschehen auf dem Platz in diesem eh schon recht körperbetonten Endspiel immer hitziger. Viersens Semih Zeriner ließ sich in dieser Phase zu einem rüden Foulspiel hinreißen und flog mit Rot vom Feld (67.). „Ich freue mich über die gute Leistung der Mannschaft, die Rote Karte ärgert mich aber sehr. Das war wirklich unnötig und in unserer aktuellen personellen Situation können wir das nicht gebrauchen“, so Kuc.

>>> Hier geht es zu den Video-Highlights des Finales der Männer

Auch in Überzahl bestimmte Viersen weiterhin die Partie und entschied sie zehn Minuten vor dem Ende per Doppelpack: Emre-Ilhan Caraj verwandelte einen direkten Freistoß (78.) und Joel Mangano traf alleine vor Derrix zum 4:0-Endstand (80.). Lürrips Coach Dario Cancian haderte nach dem Schlusspfiff mit den Unparteiischen, die seinen Bruder Silvio kurz vor dem Schlusspfiff mit Gelb-Rot vom Platz stellten. „Die erste Gelbe Karte nach Meckern war für mich eine Fehlentscheidung. Die Niederlage lag aber natürlich nicht am Schiedsrichter. Viersen war besser und hat völlig verdient gewonnen,“ so Cancian, der sich mit seinem Team auf die Teilnahme im Niederrheinpokal freuen darf.

Im Spiel um Platz drei sicherte sich Landesligist Victoria Mennrath mit einem torreichen 5:4-Erfolg über Ligakonkurrent ASV Süchteln das letzte Ticket für den Niederrheinpokal in der kommenden Saison. Dabei war der ASV im ersten Durchgang besser im Spiel und erarbeitete sich die ersten Möglichkeiten. Paul Fröhling profitierte von einem Fehlpass von Mennrath-Keeper André Dietze und schloss umgehend ab. Dietze konnte seine Unaufmerksamkeit aber mit einer guten Parade ausbaden (8.). Auch bei einem Schussversuch von Philipp Kremer, der nach einer Flanke von der linken Seite plötzlich mit Tempo am zweiten Pfosten auftauchte, war Victorias Schlussmann zur Stelle (21.).

Etwas überraschend ging in der Folge Mennrath mit 1:0 in Führung. Kapitän und Spielmacher Noah Kubawitz kam nach einem guten Zuspiel im Strafraum an den Ball, schloss mit seinem starken rechten Fuß sofort ab und versenkte die Kugel in der linken Ecke (32.). Der Anpfiff zum zweiten Durchgang sollte dann der Auftakt zu verrückten 45 Minuten werden. Zunächst drehte Süchteln nach Treffern von Hiromasa Kawamura und Luca Roschat die Partie innerhalb von nur drei Minuten (51./54.) und belohnte sich damit nachträglich für die gute erste Halbzeit – beiden ASV-Treffern waren leichtfertige Ballverluste im Mennrather Aufbauspieler vorangegangen. Doch das Team von Coach Simon Netten konnte umgehend mit einem Doppelpack antworten. Paul Szymanski glich zum 2:2 aus (58.), Oliver Krüppel stocherte nach einer Flanke von der linken Seite die Kugel zum 3:2 über die Linie (60.). Als Fabian Szordykowski (67.) nach einem Kubawitz-Freistoß auf 4:2 erhöhte (67.), schien das Spiel um Platz drei gelaufen, doch der ASV gab sich nicht auf und kam dank des Treffers von Toni Weis noch einmal auf 3:4 heran (74.).

>>> Hier geht es zu den Video-Highlights des Spiels um Platz 3

In der temporeichen und teils wilden zweiten Halbzeit war es dann aber erneut die Victoria, die traf. Noah Kubawitz und Paul Szymanski spielten eine Überzahlsituation eigentlich viel zu fahrlässig aus, doch Robin Wolf traf per Nachschuss zum 5:3 (82.). Süchteln gelang in der verletzungsbedingt langen Nachspielzeit (André Dietze musste in der 70. Minute nach einer Behandlungspause ausgewechselt werden) noch das 4:5 durch Luca Roschat (90.+6) und sorgte so noch einmal für Spannung – kurz danach war aber Ende.

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Schon vor den stimmungsvollen Spielen der Herren herrschte an diesem Ostermontag auf der Anlage der Sportfreunde Neersbroich eine heitere Atmosphäre. Rund 500 Zuschauer verfolgten bereits die beiden Endspiele der Ü32-Teams, die ebenfalls ihren Kreispokalsieger und den dritten Teilnehmer für den Niederrheinpokal ermittelten. „Wir freuen uns, dass der Pokalwettbewerb der Ü32-Mannschaften von den Vereinen und Fans so gute angenommen wird“, sagte Tim Stettner, Vorsitzender des Fußballkreises Mönchengladbach-Viersen am Rande des Endspieltages in Neersbroich. Zum Sieger im Kreispokal der älteren Generation krönten sich nach einem spannenden Finale die Sportfreunde Neersbroich auf heimischer Platzanlage. Dominik Khayat (13.) und Christian Esser (56.) sorgten für die Neersbroicher Treffer beim 2:1-Erfolg über die Sportfreunde Neuwerk, die das Spiel nach dem Tor von Michael Döhmen (15.) lange ausgeglichen gestalten konnten. Im Spiel um Platz drei sicherte sich RW Venn dank eines 4:2-Sieges über den ASV Süchteln das dritte Ticket für den Ü32-Niederrheinpokal.

Den Frauen-Titel hat sich der SC Hardt gesichert.
Den Frauen-Titel hat sich der SC Hardt gesichert. – Foto: Sascha Köppen

Im Endspiel der Frauen war es Bezirksligist SC Hardt, der nach dem verdienten 3:0-Sieg über Ligakonkurrent SpVg Odenkirchen den Kreispokal entgegennahm. In einer über weite Strecken einseitigen ersten Halbzeit nutzte die sehr agile Stefanie Umar einen Patzer von Odenkirchen-Torhüterin Alina Herbst und brachte Hardt mit 1:0 in Führung (16.). Celine Osterloh und Ida Zaum hatten in der Folge gleich mehrere Möglichkeiten, um auf 2:0 zu stellen. Odenkirchen war im Grunde vor dem Seitenwechsel nur einmal gefährlich geworden, als Luisa Kreutz frei vor dem SC-Kasten auftauchte, den Ball allerdings verzog.

Im zweiten Durchgang war es erneut Stefanie Umar, die nach einem Ballgewinn auf der rechten Seite in Szene gesetzt werden konnte und so den Ball zum 2:0 über die Linie drückte (58.). Ida Zaum sorgte dann für den 3:0-Endstand (69.) und den Kreispokalsieg des SC Hardt bei den Frauen.

Aufrufe: 010.4.2023, 22:45 Uhr
Sebastian KalenbergAutor