2024-05-10T08:19:16.237Z

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Vergangenheit: Ein Duell zwischen Bedburger BV (M.) und dem FC Rheinsüd Köln verhindert künftig die Staffeleinteilung. Archivfoto: Bucco
Vergangenheit: Ein Duell zwischen Bedburger BV (M.) und dem FC Rheinsüd Köln verhindert künftig die Staffeleinteilung. Archivfoto: Bucco

Zwischen Freude und Unverständnis

Die Trainer beurteilen die Auswirkungen der Staffeleinteilung in den Bezirksligen sehr unterschiedlich

Rhein-Erft-Kreis. Dass sie sich auf Veränderungen einstellen müssen, wissen die Verantwortlichen der Fußball-Bezirksligisten aus dem Rhein-Erft-Kreis ebenso wie ihre Spieler. Spätestens seitdem Anfang letzter Woche die neuen Spielpläne vom Fußballverband Mittelrhein veröffentlicht wurden, wurde ihnen klar, dass die neue Staffeleinteilung auch veränderte Rahmenbedingungen mit sich bringt. Denn die zwölf Mannschaften wurden in zwei verschiedene Staffeln gesteckt.

Begeisterungsstürme lösten die Entscheidungen keinesfalls aus. So finden sich die Aufsteiger FC Hürth II und SV Berzdorf, neben dem FC Rheinsüd Köln und dem SV Weiden in der Staffel 1 wieder. Der VfR Bachem, BV Bedburg, FC Bergheim 2000, Türkspor Bergheim, BC Bliesheim, GW Brauweiler, CfR Buschbell und DJK Viktoria Frechen stehen in der Staffel 3 in direkter Konkurrenz.

Die Reaktionen in den Vereinen sind unterschiedlich, die Gefühlswelt unter den den verantwortlichen Übungsleitern reicht von Zustimmung bis Betroffenheit.

André Jansen (VfR Bachem):
„Ein wenig überrascht von der neuen Staffeleinteilung war ich schon. Mit Berzdorf, FC Hürth II, Rheinsüd und Weiden hatte ich in unserer Staffel gerechnet. Gerade vom Derbycharakter her fehlen jetzt Spiele wie gegen Weiden oder Hürth. Die Gründe für die neue Einteilung sind mir zwar jetzt nicht bekannt, aber man wird sich schon etwas dabei gedacht haben.“

Wolfgang Ensmann (FC Bergheim 2000):
„Wir sind sehr zufrieden, dass wir der Staffel 3 zugeordnet wurden. Ich freue mich auf die vielen Derbys. Was die Aufsplittung angeht, ist mir das relativ egal, weil ich da eh keinen Einfluss drauf habe.“

Thomas Thiel (SSV Berzdorf):
„Erst einmal freut sich der SSV, nach 32 Jahren wieder in der Bezirksliga zu spielen. Ob die Staffel gut oder schlecht, leicht oder stark ist, weiß ich nicht. Die Mannschaften in der Staffel 1 sind vom Namen her interessant, und wir haben mit Hürth und Rheinsüd Derbys, was für uns schon mal riesig ist. Schade ist, dass die Rhein-Erft-Teams auf zwei Staffeln aufgeteilt sind. Das ist eben so. Wie gesagt, wir freuen uns auf das Abenteuer Bezirksliga.“

Fritz Ohrem (BC Bliesheim):
„Wir sind nach dem ersten Bezirksliga-Aufstieg 2010 gegen unseren Willen in die Staffel 2, Siegburg, eingeteilt worden. Dass das alles für die Verantwortlichen nicht einfach ist, dürfte jedem klar sein. Allerdings hätten wir sicher auch lieber gegen Berzdorf und Hürth anstatt gegen Welldorf-Güsten oder Hohenlind gespielt. Naja, wir müssen es halt nehmen wie es kommt.“

Cüneyt Karaca (GW Brauweiler):
„Ich kann nicht nachvollziehen, dass Weiden aus der Staffel gezogen wurde, um Hohenlinds Zweite zuzuteilen. Die maßgeblichen Herren beweisen dabei kein Gespür. Die Entscheidungen sind unfair gegenüber anderen Klubs.“

Karl Slickers (DJK Viktoria Frechen):
„Der Verband teilt meines Wissens die Gruppen nicht nach sportlichen Maßstäben ein, sondern versucht, für alle Vereine die Fahrtwege möglichst gering zu halten. Daher trifft es dieses Jahr die Klubs aus dem Rhein-Erft-Kreis. Ich habe 1999 beim FC Pesch die U17 in der Bezirksliga betreut, und wir hatten Gegner an der holländischen Grenze, Grenzwacht Pannesheide. Anstoß sonntags um 9.45 Uhr. Weite Wege haben also alle Teams in Kauf zu nehmen. Unsere neue Gruppe hat einen Top-Favoriten, den CfR Buschbell, und viele Unbekannte. Wie stark wird Bergheim 2000 sein? Wie gut sind die Aufsteiger und Neulinge aus dem Dürener und Euskirchener Raum? Es wird eine spannende Saison.“

Markus Sabel (FC Hürth II):
„Verein, Mannschaft und ich sind über die Einteilung sehr enttäuscht. Gerade für uns als zweite Mannschaft ist der Reiz der vielen Lokalkämpfe ungeheuer groß. Besonders von den Zuschauern her, wäre es deutlich attraktiver. Nun ist der Aufwand deutlich größer, auch der finanzielle. Für die langen Fahrten hatten wir früher immer einen Bus nötig. Das bedeutet ebenfalls für die Spieler einen größeren Zeitansatz. Da ich aus dem Euskirchener Raum komme und alle Klubs bestens kenne, ist ein zusätzlicher Vorteil hinfällig. Außer Berzdorf und Rheinsüd kenne ich noch kein Team.“

Wolfgang Rieger (FC Rheinsüd Köln):
„Die Überraschung war sehr groß. Wir waren auf die Staffel 3 eingestellt, und ich habe mich auf neue Erfahrung gefreut. Die Staffel 1 ist aus meiner Sicht schwerer. Ich kenne sie aber sehr gut, bin bestens vorbereitet und freue mich auf sehr viele Kölner Derbys. Viktoria, Neubrück, DSK und so weiter. Es wird eine spannende Saison mit einer sehr ausgeglichen Liga, in der es unheimlich schwer wird, unter die ersten fünf zu kommen.“

Christian Flick (SV Weiden):
„Ich bin sehr enttäuscht. Wir haben deutlich mehr Aufwand und Nachteile durch die neue Zuordnung. Wir müssen uns auf Gegner einstellen, die wir so gut wir gar nicht kennen. Unsere Ziele, die wir für die Staffel 3 hatten, müssen wir nun überdenken, da wir die Liga kaum einschätzen können. Grundsätzlich ist die Staffel 1 stärker. Spiele gegen Frechen, Bachem und Brauweiler hatten immer eine gewisse Brisanz und Atmosphäre, diese wurde uns nun genommen. Oftmals hat auch unsere Reserve gegen eine Zweitvertretung aus dem Fußballkreis gespielt und konnte uns anfeuern, auch auswärts. Auch das gibt es jetzt nicht mehr. Es wird ein schweres Jahr.“

Aufrufe: 022.6.2016, 21:19 Uhr
KSTA-KR/Hajo PützAutor