Zwischen Angriffslust und Abwehrfrust

Was Eintracht-Thomas Wunderlich fuchst, ist weniger die sportliche Ausbeute als vielmehr das Zustandekommen. Abgesehen von der Auftaktpleite gegen den SC Idar hatte seine Mannschaft dem Gegner jeweils ansehnlich die Stirn geboten. Kleinigkeiten machten den Unterschied und verhinderten den Erfolg. Beim jüngsten 3:4 in Herschberg war es in erster Linie eine indiskutable Anfangsviertelstunde, in der sich die Kreuznacher vor allem wegen Fehlern auf den defensiven Außenpositionen einen 0:3-Rückstand eingefangen hatten. „Wir haben junge Spieler, die auch Fehler machen dürfen, ohne dass ich gleich den Stab über sie breche“, sagt Wunderlich, der sich allerdings auch noch nicht entschieden hat, wer gegen die Pfälzer am Samstag in der Anfangsformation stehen wird. Klar ist: Die Kreuznacher Abwehr will nicht mehr lange die schwächste der Liga sein.

Entschieden hat er dagegen, was die Devise für das Heimspiel sein wird: „Fehler vermeiden und lange die Null halten, um dann endlich einmal das eigene Spiel anzuleiern.“ Durch die frühen Rückstände wird das eigene taktische Konzept über den Haufen geworfen. Mit Baris Yakut oder Deniz Darcan haben die Bad Kreuznach große spielerische Qualität. Doch statt dem feinen Putter musste jüngst immer gleich das Langholz ausgepackt werden. „Gerade Baris und Deniz werden von Woche zu Woche immer stärker, haben brutale Qualität, gerade auch in der Spieleröffnung.“ Die SGE-Offensive ist nicht ohne Grund die beste im Verbandsliga-Südwesten.

Der Eintracht-Coach fordert Konzentration und keine zu großen Abstände zu den Gegenspielern. „Jahn Zeiskam ist ähnlich wie Herschberg offensivstark, vor allem über die Außen.“ Aber auch in der Vorwoche hatte man frühzeitig darauf hingearbeitet, was daraus wurde, ist bekannt. Egal. Herschberg ist abgehakt. Jetzt zählt Zeiskam. Am Dienstag waren 24 Mann im Training. Wunderlich: „Alle haben Bock drauf. Und auch ich hatte noch nie so viel Lust auf Punkte, ich freue mich auf jedes Spiel.“

Bis auf die beiden Langzeitverletzten Sebastian Baumann und Gürkan Satici sowie Patrick Krick stehen dem Coach alle Spieler zur Verfügung. Und was steht auf Wunderlichs Wunschliste? Punkte, klar. „Und dass sich unsere Verletztenliste bald lichtet. Ich hoffe, dass Baumann und Satici ganz schnell wieder dabei sind.“ Der eine für die anfälligste Defensive, der andere für den besten Sturm.