Zweitsprache Englisch

Wenn es über den Fußballplatz im Döbelner Heinz-Gruner-Sportpark „FBI, come on“ schallt, dann ist nicht etwa die zentrale Sicherheitsbehörde der USA im Anmarsch. Vielmehr feuert Torwart Nicholas Waite seinen Mitspieler Fabian Bernd an, dessen Spitzname FBI lautet.

Nicholas Waite stammt aus Kansas City im US-Bundesstaat Missouri. Zuletzt war er in Kroatien als Fußballer aktiv, will aber nun in Deutschland Fuß fassen. Weil er Verwandte in der Umgebung von Döbeln hat, macht er hier Zwischenstation. Durch Zufall landete er beim Döbelner SC und trainiert seit zwei Wochen mit. „Ich will mich hier für größere Vereine empfehlen“, macht der 23-Jährige aus seiner Zielstellung keinen Hehl. Vorerst läuft die Anmeldung für den Döbelner SC. Weil Waite Ausländer ist, dauern die Formalitäten etwas länger, doch in den Testspielen des Wochenendes durfte er sich schon mal beweisen.

Nicholas Waite kann zwar schon einige Worte auf Deutsch, dennoch erfolgt die Verständigung mit den Teamkameraden und Trainern vorwiegend über Englisch. Gleiches trifft auf den Marokkaner Mohcine Merdma zu. Er ist ebenfalls 23 Jahre alt und hat schon in den letzten Begegnungen der vergangenen Saison bei den Döbelnern mitgespielt. Er hat einen Asylantrag gestellt und macht gerade einen Deutschkurs.

Trainer Uwe Zimmermann ist mit „seinen“ beiden Ausländern zufrieden. „Beide sind in der Mannschaft voll integriert“, sagt Zimmermann. Das habe sich auch besonders während des Trainingslagers am Wochenende gezeigt. Neben intensiven Trainingseinheiten standen Teamgeist fördernde Aktivitäten wie ein Besuch im Kletterwald Kriebstein und ein gemeinsamer Abend der Mannschaft mit den Sponsoren auf dem Programm.

„Trotz der hohen Belastung hat die Truppe auch in den beiden Testspielen gute Leistungen geboten“, lobt Uwe Zimmermann. Zunächst ging es am Sonnabend gegen die U 23 des ZFC Meuselwitz. Die Döbelner landeten gegen den Aufsteiger zur Thüringenliga einen knappen 1:0-Erfolg. Rene Böttcher besorgte den Siegtreffer in der ersten Halbzeit. Fast wären die Gäste zum Ausgleich gekommen, doch Torhüter Franz Hampel parierte einen Elfmeter, den er zuvor selbst verursacht hatte.

Der Erfolg gegen den Kreisoberligaaufsteiger SV Ostrau 90 fiel mit 6:2 noch deutlicher aus. Vierfacher Torschütze für die Döbelner war Toni Bunzel, der nach einem Jahr Pause wieder in der Landesklassemannschaft mitmischt. Ein Wermutstropfen war jedoch die Verletzung von Rico Bebersdorf, der nach seinem Ausgleichstreffer unglücklich umknickte und länger auszufallen droht. Dennoch ist das Fazit positiv. „Die Mannschaft hat schon in der gesamten Vorbereitung toll mitgezogen und am Wochenende nicht nachgelassen. Auch die Art und Weise, wie wir die Spiele über die Runde gebracht haben, stimmt uns zufrieden. Dieses Wochenende war für uns ein Erfolg“, so Zimmermann. Ostraus Trainer Mathias Donath sagte: „Anfangs haben wir es nicht schlecht gemacht, sind aber durch individuelle Fehler in Rückstand geraten. Der DSC war im Mittelfeld einfach präsenter.“