Zweiter Sieg in Folge bringt Holstein Kiel ins Mittelfeld

Holsteins Trainer Karsten Neitzel setzte zum dritten Mal in Folge auf die gleiche Startformation, die zuletzt beim 5:2 gegen Chemnitz auch phasenweise begeistert hatte. Maik Kegel und Evans Nyarko fehlten weiterhin verletzt.

Auf der anderen Seite hatte Fortuna-Trainer Uwe Koschinat zwei Wechsel im Vergleich zum 0:0 in Cottbus vorgenommen. Der verletzte Oliver Schröder wurde von Dennis Engelman ersetzt, zudem kam Cauly Oliveira Souza für Lars Bender in die Mannschaft.

Auf dem Feld schienen die Spieler das närrische Treiben, das außerhalb des Stadions die Domstadt beherrschte, fortzusetzen. Beide Teams - die Kölner mehr noch als die Kieler offenbarten unter dem frühen Pressing des Gegners Probleme im Spielaufbau.

Vor allem aber waren beide Mannschaften auch nach Standards extrem gefährlich. Und so fielen früh auch Tore. Nach der ersten Ecke, die Steven Lewerenz von rechts nach innen brachte, kam Fabian Schnellhardt im Strafraum an den Ball und bugsierte diesen aus zwölf Metern in den linken Winkel (4.).

Vier Minuten später schliefen die Kieler, allen voran Patrick Herrmann, bei einem kurz ausgeführten Einwurf, Marco Königs kam im Straufraum an den Ball und markierte aus wenigen Metern seinen 13. Saisontreffer (8.).

Doch nur 80 Sekunden später führten die ,,Störche" wieder. Eine Ecke von Schnellhardt klärte die Kölner nur bis an den Strafraumrand, Herrmann setzte dort zum Flugkopfball ins untere Eck an, den von Torhüter Andre Poggenborg abgewehrten Ball drückte Kapitän Rafael Czichos zum 1:2 ins Netz (9.).

Im Anschluss an diese turbulente Startphase beruhigte sich das Spiel ein wenig. Doch Standards auf beiden Seiten und Kieler Konter blieben gefährlich. Lewerenz traf mit einem Freistoß aus 25 Metern die Latte des Kölner Tores (17.).

Auf der anderen Seite parierte Robin Zentner einen Freistoß von Julius Biada (33.). Glück hatten die Kieler, als Herrmann bei einer Ecke schlecht stand und Biada aus spitzem Winkel abzog, der Ball aber haarscharf am langen Pfosten vorbei strich (41.).

Insgesamt jedoch war die Kieler Pausenführung verdient, weil auch zwei gut ausgespielte Kontern durch Tim Siedschlag (38., fand aus spitzem Winkel keinen Abnehmer) sowie Lewerenz und Mathias Fetsch (45.) noch zu Toren hätten führen können.

Ganze zehn Sekunden dauerte es nach dem Anstoß der Kieler in der zweiten Hälfte dann aber nur bis zum 1:3. Eine brillante Passfolge über Siedschlag, Fetsch, Heider, Willi Evseev und Schnellhardt ließ die Kölner wie Fahnenstangen aussehen und landete bei Heider, der aus zehn Metern einschoss (46.).

Anschließend kontrollierten die Kieler die Partie weitgehend und verloren dabei auch nach der kompletten Umstellung des Mittelfeldes - Evseev ging gelbbelastet, Siedschlag kurz darauf mit Verdacht auf Muskelfaserriss in der Wade - nicht die Ordnung. Bis zu einem Schuss aus spitzem Winkel von Biada (80.) war von Kölner Chancen nichts zu sehen.

Holstein war gefährlicher, als Heider eine Ablage von Eidur Sigurbjörnsson verpsaste (64.), Lewerenz nur das Außennetz traf (76.) und einige weitere Konter (Schäffler) ohne klaren Abschluss endeten. In der Schlussphase warfen die Gastgeber noch einmal alles nach vorn. Zentner parierte einen Schuss von Oliveira Souza (83.).

Nach einem Handspiel von Schmidt traf Biada mit einem 20-Meter-Freistoß zum 2:3-Anschluss (88.) und ließ die Kieler noch einmal zittern. Doch auch die drei Nachspielminuten brachten die Kieler noch über die Zeit und feierten einen verdienten Sieg.