Zweite Luft entscheidet Verfolgerduell

Godendorf. Es gibt sie also doch: die Fußballwunder. Weil die SG Sauertal Ralingen ihre Hausaufgaben am späten Freitagabend erledigte und einen späten 3:0-Sieg gegen in Halbzeit zwei abtauchende Tarforster einfuhr, ist die Meisterschaft wieder ein Stück weit in den eigenen Blickwinkel gerückt. Zewen sei Dank, ist die Mannschaft von Frank Wagner nur noch zwei Punkte vom Platz an der Sonne entfernt. Angesichts des machbaren Restprogramms (in Krettnach und gegen Mehring II) könnte es für das Führungsduo Ehrang/Hochwald nochmal eng werden. Beide Mannschaften hatten am Freitagabend richtig Bock auf Fußball, legten ein forsches Tempo vor und bevorzugten ein extrem offensives Spiel. Ralingen kam besser rein und dominierte die erste Viertelstunde, setzte Tarforst mit einem extremen Gegenpressing unter Druck. Pascal Mertens hatte nach 40 Sekunden die allererste Möglichkeit, wenig später legte Daniel Barth nach eigener Balleroberung einen Ball knapp am langen Pfosten vorbei. Als sich Tarfost vom anfänglichen Druck befreite, hatte auch der Tabellenvierte zwei Chancen, als Marius Hammes eine Rakete aus 28 Metern an den Pfosten setzte und Tobias Spruck nach Pass in die Schnittstelle David Hillesheim zu einer Großtat zwang. Auch nach dem Wechsel dominierte Sauertal zunächst, doch die letzte Entschlossenheit und der unbedingte Wille zum Tor fehlten (noch). Druckphase 2.0. So könnte man die Daueroffensive der Wagner-Elf nach Wiederanpfiff beschreiben. Denn Barth, Philipp Marx und Mertens vertändelten aus besten Positionen die Ralinger Führung. Mertens traf mit der Pieke den Pfosten (62.), Jens Ernzerhof traf aus zehn Metern das Tor aus halbrechter Position nicht. Tarforst legte nach vorn kaum noch was auf den Teppich, trotz der Einwechslung der beiden Fleck-Brüder Michael und Stefan. Deren Konter wurden bereits im Ansatz gestoppt. Die Schlussphase brachte dann doch das gerecht anmutende Ergebnis: Erst erlöste Benedikt Neises nach Pass von Mertens Ralingen mit dem 1:0 (78.), nur sieben Minuten danach drückte Mertens nach butterweicher Flanke von Marx die Kugel zum 2:0 in die Maschen. Den krönenden Schlusspunkt legte Marx, der nach Vorarbeit von Mertens mit dem schönsten Tor des Abends in den Winkel für ausgelassene Vorfreude zur Hexennacht sorgte. "Wir haben heute Abend eindrucksvoll bewiesen, dass Ralingen eine Heimbastion ist, denn von zwölf Spielen gewannen wir elf. Es war schön anzusehen, dass die Mannschaft als Ganzes nie aufsteckte, trotz der klaren Torchancen cool blieb und die Dinger in der Schlussviertelstunde rein machte. Bene Neisius hat sich den Doppelpack durch harte Arbeit verdient. Wir schauen nicht auf den Titelkampf, wollen unsere letzten beiden Spiele aber gewinnen", fand Ralingens Coach Frank Wagner klare Worte. (L.S.).