Zweite Luft beschert Leusel den Sieg

Von einem Härtetest eine Woche vor dem Start in die Restrunde des Ligabetriebs hatten die beiden Trainer Ertac Caliskan (Leusel) und Samet Sakarya (Homberg) im Vorfeld gesprochen. Diesem Prädikat sollte die Begegnung im Flutlicht des Alsfelder Lindensportplatzes auch nachkommen. Wirkliche Verschnaufpausen ließen beide Mannschaften selten zu. Nach einer kurzen Abtastphase zu Beginn wagte die FSG die erste Annäherung durch einen Schuss von Fabian Erb (9.). In der Folge behielt Homberg spielerisch die Oberhand und überbrückte mit langen Bällen schnell das Mittelfeld. Einzig am letzten Pass oder der letzten Flanke haperte es der Sakarya-Elf. Zudem stand die Leuseler Verteidigung um Kapitän Christoph Ruppel und Phillip Döring stabil und konnte somit viele Situationen rechtzeitig entschärfen. Leusel nutzte die Klärungen der eigenen Hintermannschaft immer wieder für Konter über die schnelle Offensivreihe Marius Bublitz, Sven Bambey und Tobias Kubitzek. Doch auch hier fehlte häufig die letzte Präzision. Nach einer guten halben Stunde wurden die Zuspiele der Grün-Weißen aber zielgerichteter. Patrick Böcher im Tor der Homberger konnte sich bei den Schüssen von Bambey (34.) und Stürmer Marius Eifert (35.) auszeichnen. Das gab Leusel Auftrieb, sodass sie nur drei Minuten später in Führung gingen. Ein Klärungsversuch von Hombergs Felix Höck landete in den Beinen von Kubitzek, der den Ball auf Bambey weiterspielte. Und der Mittelfeldmann schlenzte die Kugel ins rechte Eck zum 1:0.

Nach der Pause blieb Homberg das spielbestimmendere Team und wurde zielstrebiger. Nach 64 Minuten versuchte es Erb Bambey gleich zu tun und den Ball vom linken Strafraumeck auf den Kasten von René Körner zu zirkeln, brachte dabei aber zu wenig Druck hinter die Kugel. Gerade einmal 60 Sekunden später verschätzte sich Döring bei einer Homberger Flanke. Der plötzlich völlig freistehende Niklas Zeuner suchte aber zu spät den Abschluss, weshalb Ruppel den Ball noch entscheidend abblocken konnte. Aber der FSG-Ausgleich lag in der Luft. Leuseler Befreiungsaktionen wurden immer seltener. Dennoch verteidigte die Sportvereinigung mit Glück und Geschick lange den knappen Vorsprung gegen allerdings nie aufgebende Gäste. Die belohnten sich schließlich kurz vor Schluss. Nach einem Homberger Einwurf bekamen die Leuseler den Ball nicht ordentlich geklärt und Spielertrainer Samet Sakarya nutzte die Unsortiertheit mit einem wuchtigen Schuss zum verdienten 1:1 (89.). Um die Kondition der Hausherren war es nach guter Vorbereitung allerdings um einiges besser bestellt als um die des Gruppenligisten. Leusel war noch in der Nachspielzeit um die schnelle Antwort bemüht und nahm diesen Schwung mit in die Verlängerung. Eine Ecke von Bublitz wuchtete Kapitän Ruppel zum 2:1 nach nur drei Verlängerungsminuten über die Linie. Hombergs Versuch einer schnellen Antwort parierte Körner. Ein kapitaler Fehlpass mitten in den Lauf von Bublitz nutzte dieser schließlich eiskalt zum entscheidenden 3:1 (99.). Homberg gab sich zwar auch in der Folge nie auf, aber Leusel hatte konditionell einfach noch mehr Körner für die kräftezehrende Verlängerung übrig.

„Das war ein guter Test mit hohem Tempo und einem bissigen Gegner, der uns das Leben sehr schwer gemacht hat. Läuferisch und kämpferisch bin ich sehr zufrieden und damit zuversichtlich für den Ligaauftakt nächstes Wochenende in Lich“, zog Leusel-Trainer Ertac Caliskan dann auch ein positives Fazit. Einzig spielerisch habe sein Team noch Luft nach oben.

SpVgg. Leusel: Körner; L. Ruppel, Pinheiro da Cruz, Döring, C. Ruppel, Brenneis (95. Boss), Bublitz, Jäpel, Kubitzek (72. Dickhaut), Bambey, Eifert (90. Massanetz).

FSG Homberg/Ober-Ofleiden: Böcher; Barth (77. Schulz), Justus, Sakarya, Pfeil, Höck, Kilercioglu, Erb (75. H. Enns), Zeuner, Schick (66. Emmerich), A. Enns.

Tore: 1:0 Bambey (38.), 1:1 Sakarya (89.), 2:1 Ruppel (93.), 3:1 Bublitz (99.). Schiedsrichter: Bäcker (Mücke). Zuschauer: 75.