2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Aller Anfang ist schwer: Arminia verlor das Auftaktspiel in der 2. Bundesliga bei Werder Bremen mit 1:4. Laura Liedmeier (beim Schuss) traf dabei in der Anfangsphase einmal nur den Pfosten. Foto: Andreas Frücht
Aller Anfang ist schwer: Arminia verlor das Auftaktspiel in der 2. Bundesliga bei Werder Bremen mit 1:4. Laura Liedmeier (beim Schuss) traf dabei in der Anfangsphase einmal nur den Pfosten. Foto: Andreas Frücht

Zweifelhafter Elfmeter schockt den Neuling

2. Frauenfußball-Bundesliga: Nach einer frühen 1:0-Führung verliert Arminia beim Meisterschaftsfavoriten Werder Bremen noch klar mit 1:4. In einem starken Schlussspurt verpassen die Gäste ein besseres Resultat

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1:4 verloren und kein bisschen unzufrieden – Arminia Bielefelds Fußballfrauen verpassten zum Zweitligaauftakt bei Werder Bremen zwar ein gutes Resultat, zogen sich beim Meisterschaftsfavoriten aber äußerst achtbar aus der Affäre.

„Ich kann der Mannschaft nicht den geringsten Vorwurf machen. Mit ein bisschen Glück und ohne eine klare Fehlentscheidung der Schiedsrichterin können wir hier sogar etwas Zählbares mitnehmen“, kommentierte Trainer Markus Wuckel das Geschehen auf Platz zwölf des riesigen Geländes am Weserstadion, auf dem beim Anpfiff muckelige 31 Grad Celsius gemessen wurden.


Die tropische Hitze hielt den Aufsteiger indes nicht von einem Blitzstart ab. Nach 13 Minuten hatten Laura Liedmeier im Anschluss an eine Ecke und Sarah Grünheid schon zweimal den Pfosten getroffen und so die schnelle Führung nur knapp verpasst. In der 14. Minute war es dann aber so weit: Annabel Jäger köpfte eine Flanke von Kamila Kmiecik schulbuchmäßig ins Bremer Gehäuse. „Dieses Tor war so was von verdient“, urteilte Wuckel, der auch in der Folgezeit viel Freude am Spiel seiner Mannschaft hatte. Die Bremerinnen ließen den Ball mitunter zwar sehr schön laufen (Wuckel: „Da waren schon ein paar richtig gute Spielerinnen dabei“), kamen aber in der ersten Halbzeit kaum effektiv zum Abschluss. Nur einmal stellten sich die Bielefelderinnen in der Abwehr ein wenig ungeschickt an, so dass Stefanie-Antonia Sanders in der 25. Minute den Ausgleich erzielen konnte. „Dieser Treffer hat uns aber nicht umgeworfen; wir haben weiter gut mitgespielt“, empfand Wuckel das 1:1 zur Pause als gerechtes Ergebnis.


Nur eine Minute nach dem Wechsel verfinsterte sich seine Miene dann aber: Bei einer Abwehraktion von Tanja Thormählen entschied Schiedsrichterin Franziska Wildfeuer zum Erstaunen und zum Ärger der Gäste auf Elfmeter. „Das war schlicht und ergreifend gar nichts, die Unparteiische ist darauf reingefallen, dass sich die Bremerin theatralisch fallengelassen hat“, bewertete Wuckel diese Szene. Werders Kapitänin Marie-Louise Eta ließ sich nicht zweimal bitten und verwandelte den Strafstoß zum 2:1 für ihre Farben.


In den folgenden fünf Minuten zahlte der Aufsteiger bitteres Lehrgeld. Die Mannschaft konnte sich über die als ungerecht empfundene Entscheidung nicht beruhigen und fand nicht sofort wieder zur gewohnten Ordnung zurück – ein Fehlverhalten, das Stefanie-Antonia Sanders in der 52. Minute mit ihrem zweiten Treffer zum 3:1 nutzte. Als dann wieder „Ruhe im Karton“ herrschte, fanden die Armininnen noch einmal zurück in die Partie und beherrschten den Gegner vor allem in der Schlussviertelstunde. „Die Bremerinnen waren stehend k. o. und haben immer nur gefragt, wann den endlich Schluss sei. Wir haben dagegen weiter strukturiert Fußball gespielt und auf das zweite Tor gedrängt“, lobte Wuckel seine nie aufsteckende Truppe.


Und wer weiß, wie die Partie ausgegangen wäre, wenn die eingewechselte Karolina Bochra nicht zwölf Minuten vor dem Ende frei vor der Kiste an der Bremer Torfrau gescheitert wäre. Dass es am Ende anders kam, und Marie-Louise Eta gegen die aufgerückten Bielefelderinnen sogar noch den vierten Werder-Treffer erzielte, machte Markus Wuckel nichts aus: „Ob du nun 1:3 oder 1:4 verlierst, ist wirklich egal.“


Nach einer kurzen Manöverkritik, die überwiegend positiv ausfiel, blickte Wuckel schon wieder nach vorn. „Dass wir in Bremen verlieren, ist kein Beinbruch. Immerhin haben wir den stärksten Gegner damit schon abgehakt“, sagte der DSC-Coach. Und begann noch auf der Busfahrt mit der gedanklichen Vorbereitung auf das erste Heimspiel: Am nächsten Sonntag um 11 Uhr kommt Turbine Potsdam II ins Queller Waldstadion.


Werder Bremen: Pauels, Mölter, Ulbrich, Eta, Scholz, Toth, Sanders (80. Schröder), Wallenhorst (75. Lührßen), König, Wolter (62. Golebiewski), Schiechtl.


Arminia Bielefeld: Brandt – Schulte, Ciesielska (81. Bender), Göllner, Thormählen – Liedmeier, Kmiecik – Burgheim (55. Bochra), Birker, Jäger – Grünheid (68. Kotjipati).


Schiedsrichterin: Wildfeuer (Ruhmannsfelden).


Zuschauer: 300.


Tore: 0:1 (14.) Annabel Jäger, 1:1 (25.) Stefanie-Antonia Sanders, 2:1 (47.) Marie-Louise Eta (Foulelfmeter), 3:1 (52.) Stefanie-Antonia Sanders, 4:1 (78.) Marie-Louise Eta.

Aufrufe: 029.8.2016, 06:50 Uhr
Hans-Joachim KaspersAutor