Zwei weitere Maurer fallen aus

Zwei 3:0-Siege in den vergangenen beiden Partien in Ochsenhausen und zu Hause gegen Schwendi, gegen direkte Konkurrenten im Abstiegskampf also - die Fußballwelt in Uttenweiler könnte in Ordnung sein, wäre da nicht die lange Verletztenliste, die die Planungen von Trainer Christian Sameisla komplett über den Haufen wirft.

Nach den Torhütern Daniel Maurer und Dominik Steiner sowie Andreas Ganser, Schaltzentrale im Mittelfeld, muss Sameisla auch die Viererkette umbauen. Steffen Maurer zog sich - wie sein Bruder Daniel Maurer - einen Bruch des Mittelfußes zu. Aber nicht im Spiel oder im Training wie der Torhüter, sondern bei der, nennen wir es einmal "Nachbearbeitung" des 3:0-Erfolgs gegen Schwendi. Manuel Maurer, zentraler Mittelfeldspieler, bremste ein Muskelfaserriss in dieser Woche aus.

Philipp Keckeisen überzeugt

"Ich war zum Glück nicht mehr anwesend, weiß gar nicht wie es passiert ist", sagt der Trainer zum "Unfall" seines Abwehrchefs Steffen Maurer. Sameislas Unmut durchs Telefon ist fast greifbar. "Aber alles Lamentieren bringt jetzt nichts. Steffen fällt die restliche Runde aus. Eine Entscheidung, ob er operiert werden muss, steht noch aus. Fest steht, dass ich nach den Ausfällen von Steffen und Manuel noch eineinhalb echte Landesligaspieler auf der Bank habe. Die Situation ist angespannt, personell auf niedrigsten Niveau." Und so waren - trotz der zwei Siege, die eigentlich Selbstvertrauen geben sollten, unter der Woche Sameislas psychologische Fähigkeiten gefragt.

Der Umbau der Viererkette fällt in eine Phase, in der sich die Mannschaft gefunden zu haben schien, sogar den Ausfall des so wichtigen Andreas Ganser einigermaßen aufgefangen hatte. "Torschusstraining musst du da keines machen. Seit Montag sind wir dabei, eine Strategie für unsere Defensive zu erarbeiten", sagt Sameisla, der sich aber nicht in die Karten blicken lässt, wer auf welcher Position spielt.

Da ist es gut, dass der gerade mal 18 Jahre alten Philipp Keckeisen auf Anhieb eingeschlagen hat. Zweimal spielte er zu null, überzeugte. "Philipp strahlt bereits jetzt eine unglaubliche Ruhe aus", lobt ihn Samseisla. "Natürlich muss er noch lauter werden, Kommandos geben, aber das wird schon. Aber auch insgesamt muss man sagen, dass wir in der Defensive gut stehen, die Arbeit in der Winterpause sich ausgezahlt hat." Umso ärgerlicher, dass Sameisla den Defensivverbund neu ordnen muss.

"Gegen Schwendi hätten wir schon nach drei Minuten mit dem Elfmeter in Führung gehen müssen. Es folgten 50 sehr zerfahrene Minuten von beiden. Aber gut gefallen hat mir, dass die Mannschaft den Kampf angenommen hat, und schlussendlich sind wir für das Risiko belohnt worden, das wir in der zweiten Halbzeit gegangen sind", sagt Sameisla. "Und Elfmeterschießen üben wir heute Abend. Mal sehen wer sich durchsetzt und als nächster Schütze empfiehlt", sagt Samseisla über ein weiteres, mannschaftsinternes Casting am Freitag und zeigt, dass er seinen Humor nicht ganz verloren hat.

Mit sechs Punkten hat Uttenweiler zwei Zähler mehr geholt als der SV Oberzell, gegen den es im Hinspiel einen überraschenden 2:1-Erfolg gab. Wie Sameisla muss auch Wittich die Defensive umstellen: Michael Polczynski plagen Adduktorenprobleme.