2024-05-17T14:19:24.476Z

Interview
Damir Dudevic, hier noch im Trikot von Germania Wächtersbach, ärgert die aktuelle Regeglung, was den Einsatz von Spielern in zweiten Mannschaften betrifft.  	Foto: Archiv
Damir Dudevic, hier noch im Trikot von Germania Wächtersbach, ärgert die aktuelle Regeglung, was den Einsatz von Spielern in zweiten Mannschaften betrifft. Foto: Archiv

Zwei Vereine, ein Ziel

KLC GELNHAUSEN: +++ Neue Spiel-Gemeinschaft Hesseldorf/W/N/Spielberg will raus aus der C-Liga +++ Gegnerische B-Teams bleiben Problem +++

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Wächtersbach . Seit dieser Saison gibt es bei den ersten Mannschaften eine neue Spiel-Gemeinschaft im Fußballkreis Gelnhausen: Die SG Hesseldorf/W/N/Spielberg. Das erklärte Ziel: Raus aus der ungeliebten Kreisliga C. Wie Spielertrainer Damir Dudevic die Chancen einschätzt und warum ihn die aktuelle Regelung von Einsätzen von A-Team-Spielern in den jeweiligen zweiten Mannschaften ärgert, verrät er im GT-Interview.

Wie ist ihre Stimmungslage nach fünf Saisonspielen?

Jetzt wieder gut. Zu Saisonbeginn haben uns sieben Stammspieler, urlaubsbedingt oder verletzt, gefehlt. Es ist schwer, eine Mannschaft vorzubereiten, wenn man mit nur sechs oder sieben Leuten trainiert. Aber jetzt sieht es langsam besser aus. Ich denke, so drei, vier Spiele brauchen wir noch, um richtig im Rhythmus zu sein.

Der Saisonstart ging dann auch daneben.

Das hatte aber auch andere Gründe. Unser Auftaktgegner Bieber II hatte die ersten Spiele in der Kreisoberliga verlegt und trat zu unserem C-Liga-Spiel mehr oder minder mit der ersten Mannschaft an, nutzte die Partie als weiteres Testspiel. Dafür haben wir uns bei der 0:6-Niederlage noch gut verkauft, hatten immerhin selbst einige gute Chancen. So etwas tut weh, denn diese drei Punkte könnten uns am Ende fehlen. Aber man darf nicht jammern, anderen Mannschaften geht es ja ähnlich. Wir müssen uns einfach auf uns und unsere Spiele konzentrieren. Und zuletzt gegen Lettgenbrunn und Flörsbachtal II lief es ja schon richtig gut. Gegen Flörsbachtal hatten wir auch erstmals alle Mann an Bord.

Sie spielen auf die Problematik mit den zweiten Mannschaften an.

Das ist schon ärgerlich. Da arbeiten ein Vorstand und die Mannschaft ein ganzes Jahr und dann wird man womöglich bestraft. Jetzt spielen wir gegen Mittel-Gründau II - da weiß man auch nicht, was auf uns zukommt.

Wie schwierig ist es da, eine Mannschaft einzustellen?

Gegen Lettgenbrunn war es leicht. Da wusste man, was auf einen zukommt, weiß auch, welchen Kader der Gegner zur Verfügung hat. Spielst du gegen eine zweite Mannschaft, kannst du dein Team positionsbedingt einstellen, weißt aber nicht, wie viele Erstmannschaftsspieler der Gegner aufbietet. Das siehst du ja quasi erst fünf Minuten vor dem Anpfiff. Daher sage ich: Die C-Liga ist in dieser Hinsicht schwieriger als die B-Liga. Dort kannst du besser planen. Außerdem spielen gerade in der C-Liga sehr viele Reserveteams von Kreisoberligateams. Und da ist es schon ein Unterschied, ob der Gegner mit zwei oder fünf Erstmannschaftsspielern kommt. Da muss endlich eine andere Lösung her. Ein, zwei Spieler aus der ersten Mannschaft sind gerade noch okay, mehr dürfen es auf keinen Fall sein.

Derzeit gibt es wegen Alzenau II ja auch Diskussionen über dieses Thema in der Kreisoberliga.

Das kann ich gut verstehen. Wenn ich sehe, dass Alzenau II zum Kreisoberligaspiel in Bernbach mit fünf oder sechs Akteuren aus dem Hessenligakader kommt und dann, nur ein paar Tage später, 0:10 bei Meerholz verliert, das bis dahin keinen Punkt geholt hat, dann ist das schon schwierig. Vielleicht können einige jetzt besser verstehen, wie es uns Woche für Woche geht.

Zurück zur SG Hesseldorf/Weilers/Neudorf. Seit Saisonbeginn gibt es eine Spiel-Gemeinschaft mit dem BSC Spielberg. Gab es da im Vorfeld Probleme?

Überhaupt nicht. Spielberg hatte nicht mehr genügend Spieler und da wir ja bereits mit der zweiten Mannschaft eine Spiel-Gemeinschaft mit Spielberg hatten, lag es nahe, dies auch bei den ersten Mannschaften zu machen. Beide Seiten profitieren davon und wir haben einige talentierte Spieler dazubekommen und haben uns auch in der Breite verstärkt.

Das Saisonziel kann ja wohl nur Aufstieg heißen.

Natürlich würden wir gerne aufsteigen, aber so leicht ist das nicht. Das haben wir in der vergangenen Saison gesehen.

Ist die Enttäuschung über das bittere Saisonfinale überwunden, als HWN bis zur 90. Minute des letzten Spieltages die Aufstiegsrelegation erreichte und dann noch auf Rang vier zurückfiel?

Wenn ich ehrlich bin, waren wir selbst Schuld, dass es nicht gereicht hat. Wir hatten einen schlechten Saisonstart, haben dann eine Serie hingelegt und viele Spiele gewonnen, doch zum Ende hat die Trainingsbeteiligung nachgelassen, wir haben einige Punkte liegen gelassen und die haben uns am Ende gefehlt. Und eine Garantie, dass wir die Relegation gewonnen hätten, hatten wir ja auch nicht. Vergangene Saison hatten wir zudem das Pech, dass mit den späteren Aufsteigern Geislitz II und Hailer II zwei Mannschaften sehr konstant agiert haben. Ich denke, eine solche Konstanz, wird es in dieser Saison bei keinem Team mehr geben - ich hoffe allerdings von uns.

Heute, 19 Uhr, geht es gegen Mittel-Gründau. Wie stehen die Chancen?

Erst einmal müssen wir abwarten, mit welcher Mannschaft der Gegner kommt. Ansonsten wollen wir an die guten Leistungen der vergangenen beiden Spiele anknüpfen. Leider werden mit Karnella, Celebi, Schneider und Walter, der umgeknickt ist, gleich vier wichtige Spieler ausfallen.



INFOKASTEN

Damir Dudevic (32) lebt in Wächtersbach und spielte früher unter anderem für Borussia Fulda (Verbandsliga) und Germania Wächtersbach (Gruppen-, Kreisoberliga und A-Liga)- Vor einem Jahr wechselte er als Spielertrainer zur SG Hesseldorf/Weilers/Neudorf, verpasste in der ersten Saison knapp den angepeilten Aufstieg in die B-Liga. Sein Bruder Haris stürmt seit dieser Saison für den Kreisoberligisten FC 03 Gelnhausen.

Aufrufe: 02.9.2015, 11:10 Uhr
Volker LehrAutor