2024-04-25T14:35:39.956Z

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Völlig losgelöst: SG-Trainer Rüdiger Rehm feiert den nächsten Sieg. F: Images
Völlig losgelöst: SG-Trainer Rüdiger Rehm feiert den nächsten Sieg. F: Images

Zwei Traumtore ebnen Großaspach den Weg

Drittliga-Rückrundenstart: Kunstschüsse von Rizzi und Breier, die SG schlägt Münster mit 3:1

So spielt ein Aufstiegsanwärter, auch wenn dieses Wort in Großaspach (noch) auf dem Index steht. Zum Rückrundenstart gewannen die Drittliga-Kicker der SG Sonnenhof das Topspiel gegen Preußen Münster zu Hause mit 3:1 und festigten Rang zwei. Traumtore von Michele Rizzi und Pascal Breier ebneten den Weg, Bashkim Renneke machte den Sack zu.

Hätte Philipp Hoffmann in der 85. Minute genauer gezielt, hätten sie sich in Aspach reihenweise in ihren Allerwertesten gebissen. Statt längst alles klar gemacht zu haben, wie es der starken Leistung angemessen gewesen wäre, hätte die SG den Ausgleich kassieren können. Doch der Münsteraner, der nach einem weiten Ball alleine auf den Kasten zusteuerte, schoss vorbei. Wohl auch, weil ihm Keeper Christopher Gäng in wilder Entschlossenheit, das 2:2 zu verhindern, entgegengestürzt war.

Bashkim Renneke macht den Sack zu

Zwei Minuten später stand es 3:1. Den Schlenzer von Shqiprim Binakaj hatte Torwart Niklas Lomb noch aus der Ecke geangelt, doch das Leder landete vor den Füßen eines weiteren Jokers. In aller Ruhe schob es Renneke über die Linie, sein Trainer war erleichtert. „Wir haben zum Glück den Deckel draufgemacht“, freute sich Rüdiger Rehm: „Das ist ein hochverdienter Sieg.“

Fieberkurve


SG knüpft an starke Leistung gegen Dresden an

Niemand widersprach, denn die Aspacher hatten nahtlos an ihre starke Vorstellung beim 0:0 gegen Spitzenreiter Dresden angeknüpft, während das Selbstvertrauen der Gäste nach vier Spielen ohne Sieg und 414 Minuten ohne Tor angeknackst war. In der vierten Minute wurde SG-Kicker Timo Röttger von Felix Müller in letzter Sekunde am Einschuss gehindert, seine folgende Hereingabe beförderte Marc Heitmeier aus der Gefahrenzone. Die Hausherren setzten Münster beinahe permanent unter Druck, wurden vorerst aber nicht belohnt. Roussel Ngankam, der den gelbgesperrten Tobias Rühle im Sturm ersetzte, köpfte nach einem Rizzi-Freistoß knapp drüber (22.). Breiers 18-Meter-Schuss zischte um Zentimeter am rechten Pfosten vorbei (32.).

Rizzis Traumtor zum 1:0

Eine Schrecksekunde hatte Großaspach in der 34. Minute zu überstehen, als Münsters Mehmet Kara seinen Kollegen Cihan Özkara freispielte. Der Preußen-Angreifer hatte allen Platz der Welt, zielte aber viel zu hoch. 180 Sekunden später führte das Team, das es auch verdient hatte. Auf der linken Seite wurde Max Dittgen zunächst ausgebremst, doch der U-20-Nationalspieler eroberte die Kugel zurück und bediente Rizzi. Der hielt aus 22 Metern und halbrechter Position sofort drauf, der Ball zappelte im linken Winkel. Was für eine perfekte Schusstechnik, was für ein tolles Tor.

Kunstschuss von Breier - 2:0

Dass es sogar noch schöner geht, zeigte Breier vier Minuten nach der Pause. Nach einem Klasse-Zuspiel von Röttger nagelte der 23-Jährige das Leder von der rechten Kante des Fünfmeterraums zum 2:0 unter den Giebel. „Das Tor von Pascal war fast noch schwerer. Das war ein Kunstschuss, ein Wahnsinnstor“, erkannte Rizzi neidlos an. In der 53. Minute unterzogen die Einheimischen das Gebälk einem Belastungstest. Nach einem Rizzi-Eckball köpfte Kai Gehring an die Latte, nach dem Abpraller tat es ihm sein Innenverteidiger-Kollege Julian Leist per pedes aus elf Metern gleich. Schiek köpfte dann noch daneben.

Aspach baut den Gegner auf und muss zittern

Statt einem angeschlagenen Gegner den Knockout zu verpassen, baute ihn die SG noch einmal auf. In der 67. Minute war die Kugel nach dem schlampigen Abspiel des starken, aber ein paar Mal zu verspielten Dittgen weg. Die Preußen konterten. Rogier Krohne rauschte die rechte Seite hinunter, die genau getimte Hereingabe fand in Cihan Özkara einen dankbaren und souveränen Abnehmer. Nur noch 2:1 – was eigentlich eine klare Sache war, wurde für Großaspach doch noch zur Zitterpartie. „Wir müssen lernen, den Sack früher zuzumachen“, schrieb Routinier Röttger sich und seinen Mitspielern ins Stammbuch, „aber wenn wir das auch noch schaffen, wird es unheimlich“. Es gegen Münster nicht getan zu haben, blieb folgenlos, mit Rennekes 3:1 waren die drei Zähler eingetütet. Mit drei Punkten und 13 Toren Vorsprung auf den Dritten Aue, bei dem die SG am Samstag ran muss, ist ihr der Aufstiegsplatz vor Weihnachten kaum noch zu nehmen.

SG Sonnenhof Großaspach: Gäng – Schiek, Leist, Gehring, Kienast – Röttger (74. Renneke), Schröck, Rizzi, Dittgen (86. Lorch) – Breier, Ngankam (62. Binakaj). – SC Preußen Münster: Lomb – Kopplin (73. Tritz), Pischorn, Heitmeier, Müller – Hoffmann, Bischoff, Schwarz, Kara (76. Amachaibou) – Özkara, Krohne. – Tore: 1:0 (37.) Rizzi, 2:0 (49.) Breier, 2:1 (67.) Özkara, 3:1 (87.) Renneke. – Gelbe Karten: Schiek / Schwarz, Müller, Bischoff. – Schiedsrichter: Mix (Abtswind). – Zuschauer: 2 500.

Bilanz in den direkten Duellen

4 Spiele insgesamt 1 2 Remis 1 2015/16 3. Liga Großaspach - Münster 3:1 2015/16 3. Liga Münster - Großaspach 1:1 2014/15 3. Liga Großaspach - Münster 1:1 2014/15 3. Liga Münster - Großaspach 3:1
Aufrufe: 014.12.2015, 08:30 Uhr
Backnanger Kreiszeitung / Steffen GrünAutor