2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligavorschau
Eugen Michel (li.) soll Alexander Klotz ersetzen. SZ-Archiv: Warnack
Eugen Michel (li.) soll Alexander Klotz ersetzen. SZ-Archiv: Warnack
VR Bank Bodensee-Oberschwaben

Zwei suchen ihren Rhythmus

Landesliga: FC Ostrach - FV Neufra/D. (So., 14.30 Uhr, Buchbühlstadion)

Bad Saulgau / ms/mac - Wenn es die Platzverhältnisse zulassen, steigt am Sonntagnachmittag das Donau-Derby im Buchbühlstadion in Ostrach. Der FC Ostrach empfängt den FV Neufra/D. (14.30 Uhr, Buchbühlstadion). In der Hinrunde, vor knapp vier Monaten, siegte der FC Ostrach mit 3:1. Mit demselben Ergebnis wäre das FCO-Lager am Sonntag zufrieden. Denn die Partie wird ein wichtiges Spiel für beide. Der FV Neufra braucht die Punkte, um an den Nichtabstiegsplätzen dranzubleiben und der FC Ostrach den Dreier, um weiter Distanz zwischen sich und die Abstiegsränge zu legen.

Eigentlich könnte man das Duell auch als die Partie der Gewässer-Anrainer bezeichnen: Ostrach gegen Donau. Ging es darum, gewänne natürlich die Donau, schließlich mündet die Ostrach in dieselbige. Wie allerdings das Fußballspiel am ersten Rückrundenspieltag der Fußball-Landesliga ausgeht, steht auf einem ganz anderen Blatt Papier.

Da könnte der FC Ostrach als Favorit gelten, schließlich haben die Zebras bislang sieben Punkte mehr gesammelt und von den vergangenen sechs Partien nur eine verloren - vor 14 Tagen mit 0:3. "In der ersten Halbzeit hatten beide Mannschaften ihre Chancen, aber der VfB war am Ende einfach cleverer und hat in der zweiten Halbzeit seine Chancen genutzt", erinnert sich Miro Topalusic, Trainer des FC Ostrach, noch einmal an die Partie.

Klotz fehlt gesperrt

Mit der abgelaufenen Woche war Topalusic nicht ganz zufrieden. Zunächst die wetterbedingte Zwangspause - am vergangenen Freitag fiel das Spiel gegen den FC Winterlingen buchstäblich ins Wasser. "Wir wollten eigentlich spielen, dass es dann nach Wochen, in denen es trocken war, ausgerechnet am Freitag sintflutartig regnet, ist ärgerlich", sagt Topalusic. "Wir wollen die verbleibenden drei Spiele in diesem Jahr noch gewinnen. "Gegen Neufra, Ochsenhausen, auch wenn das nicht einfach wird und gegen Winterlingen." Denn Topalusic hofft, dass auch diese Partie noch 2015 gespielt wird, auch wenn ein Nachholtermin noch nicht feststeht.

Das Training war nicht ganz nach dem Geschmack Trainers. Nicht wegen der Leistungen selbst, sondern aufgrund der Nebengeräusche. "Es waren einige Spieler krank, der eine oder andere Student konnte auch nicht mittrainieren. Wir sind ein bisschen aus dem Rhythmus gekommen."

Da passt es ins Bild, dass sich Alexander Klotz am vergangenen Sonntag im Spiel der Kreisliga B eine Gelb-Rote Karte einhandelte und gegen den FV Neufra gesperrt ist. "Das muss ich auf meine Kappe nehmen. Ich wollte nicht, dass er spielt, habe mich dann aber überreden lassen", sagt Topalusic und stellt sich vor Klotz und die Verantwortlichen der "Zweiten". So wird wohl Eugen Michel den mit acht Treffern erfolgreichsten Angreifer der Ostracher vertreten. "Wir haben 15 Spieler. Da müssen halt auch die anderen Verantwortung übernehmen." Neben Klotz fehlen auch Agim Rahmani (Studium) und Lukas Stützle (verletzt).

FVN: Vom Pech verfolgt?

Den FV Neufra/D. erwartet Topalusic eher zurückhaltend, abwartend und defensiv gut stehend. "Das ist ein Derby und Neufra wird erst mal versuchen, gut zu stehen. Wir sind den Neufraern spielerisch zwar leicht überlegen, aber Neufra wird versuchen, kämpferisch dagegen zu halten, aus einer sicheren Abwehr heraus agieren, um dann überfallartig nach vorne zu kommen", glaubt Topalusic, der das Spiel Neufras gegen die TSG Ehingen gesehen und sich ein Bild gemacht hat. So mahnt nicht nur er zur Konzentration gegen die Riedlinger Vorstädter.

Die Gäste haben in den vergangenen Wochen immer wieder erlebt, was es heißt richtig Pech zu haben. Spielerisch konnte die Mannschaft von Volkmar Hackbarth zwar durchaus mithalten, aber es fehlte einfach das Quäntchen Glück und die Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor, um mehr Punkte zu holen. Vergangene Woche setzte es für den FVN eine knappe 3:5-Niederlage beim Titelanwärter SSV Ehingen-Süd. Auch diese Niederlage kam wieder mal unglücklich zustande - oder durch überschaubar gute Schiedsrichterleistungen. "Ich kristiere nicht gerne die Schiedsrichterleistung, aber am vergangenen Wochenende war es halt so, dass die Tore drei, vier und fünf aus mehr als abseitsverdächtiger Position fielen", sagt Neufras Trainer Volkmar Hackbarth. "Zudem gab es ein Foul vor dem dritten Tor von Ehingen-Süd, für das sich der gegnerische Spieler nach dem Tor bei meinem Spieler sogar entschuldigt hat." Zusammengenommen mit den nicht gegebenen Elfmetern in Oberzell und Wangen sowie dem nicht gegebenen Tor in Kisslegg hat der FVN so schon einige Punkte eingebüßt. Dem gegenüber steht nur die Situation im Spiel gegen Ehingen, als der Ball des TSG-Spielers die Linie bereits überschritten hatte, der Unparteiische aber das vermeintliche Tor nicht gab.

"Natürlich tust du dich da irgendwann schwer, als Trainer zu argumentieren. Trotzdem: Wir fahren nach Ostrach, um zu gewinnen", sagt Hackbarth. Die Mannschaft darauf einzustellen sei sein Job. Dass Ostrach auf seinen derzeit stärksten Spieler Alex Klotz verzichten muss ficht den Trainer nicht an. "Nein, darauf schaue ich eigentlich nicht." Er selbst muss nur auf die Langzeitverletzten Andreas Binder, Benjamin Spies und Jörg Heckenberger verzichten.

Aufrufe: 027.11.2015, 20:40 Uhr
Schwäbische ZeitungAutor