2024-03-28T15:56:44.387Z

Ligavorschau
Katzdorf trifft auf den Tabellenletzten Tännesberg. F: Zilch
Katzdorf trifft auf den Tabellenletzten Tännesberg. F: Zilch

Zwei Spitzenderbys steigen im Landkreis

Der SV Schwarzhofen empfängt am Sonntag den Tabellenzweiten 1. FC Schwarzenfeld. Spitzenreiter SpVgg Pfreimd muss beim FC Wernberg ran.

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Das Spitzenduo muss am Sonntag gut aufgelegt sein, denn sie bekommen es jeweils mit Nachbarn zu tun, die ihnen alles abverlangen werden. Die SpVgg Pfreimd scheint derzeit niemand aufhalten zu können, denn zuletzt feierte der Spitzenreiter fünf Siege in Folge.

Auch wenn sich die Elf von Christian Zechmann und Christian Most gegen den Namensvetter aus Vohenstrauß schwerer tat als gewünscht, war es wieder einmal Torjäger Zechmann, der mit seinen Saisontoren 17 und 18 den Sieg ermöglichte. „Das Spiel gegen Vohenstrauß zählte zu unseren schwächeren in dieser Saison. Aber das darf man einer Mannschaft auch mal zugestehen. Letztlich war es wichtig, dass wir auch mal einen „dreckigen Sieg“ einfahren konnten“, zeigte sich Christian Most zufrieden. Es mache sich derzeit einfach bemerkbar, dass nicht alle Spieler „voll im Saft“ seien, zum Teil lassen einige Akteure das Training während der Woche komplett ausfallen, um wenigstens am Wochenende auf dem Platz stehen zu können. Trotzdem weiß Christian Most, dass sein Team am Sonntag beim FC Wernberg eine gewaltige Schippe drauflegen muss, um auch dort etwas Zählbares mitzunehmen.
Bei den Rot-Weißen hat man natürlich zur Kenntnis genommen, dass sich der Aufsteiger nach einer zwischenzeitlichen Schwächephase zuletzt wieder gefangen hat. „Der FC verfügt über eine junge, ehrgeizige und spielerisch gute Mannschaft. Die bisherigen 20 Punkte zeigen, dass der Gegner keine Laufkundschaft ist“, lobt Most den FC Wernberg. Trotzdem will man im besten Fall drei Zähler mit nach Hause nehmen. Dafür sei es in jedem Fall nötig, wieder zielstrebiger zu agieren und mehr Tempo ins Spiel zu bringen, auch das Pass- und Umschaltspiel soll im Vergleich zur Partie gegen Vohenstrauß wieder verbessert werden. Außerdem sei gerade in solch einem Derby enorme Laufbereitschaft gefragt, den es anzunehmen gelte. Der Kader bleibt voraussichtlich unverändert, die angeschlagenen Spieler werden am Sonntag wohl auflaufen können.

Große Vorfreude herrscht beim FC Wernberg auf das anstehende Nachbarschaftsduell mit dem Spitzenreiter. „Wir freuen uns auf ein Spitzenteam, das zurecht da oben steht. Natürlich sind wir in dieser Partie der klare Außenseiter, damit fühlen wir uns aber auch pudelwohl“, klärt FC-Coach Erwin Zimmermann die Rollenverteilung. Vor der Spielvereinigung, die der Wernberger Aufstiegstrainer selbst bis 2013 betreute, hat Zimmermann größte Hochachtung: „Lob und Anerkennung für diese Leistung. Mit überwiegend einheimischen Spielern mit der ersten Mannschaft in der Bezirksliga und mit der zweiten Mannschaft in der Kreisklasse so erfolgreich zu sein, davor ziehe ich meinen Hut.“Trotzdem – oder vielleicht gerade deshalb – wollen sich die Grün-Weißen so teuer wie möglich verkaufen und dem Spitzenreiter alles abverlangen, wenn er die drei Punkte entführen will. Erleichtert ist Zimmermann, dass sich seine Elf nach vier Niederlagen wieder gefangen hat, denn aus den letzten drei Spielen holte man respektable sieben Punkte. Enorm wichtig waren dabei die Erfolge gegen die direkten Mitkonkurrenten Hahnbach und zuletzt Vilseck, wo man einen 0:1-Rückstand noch in ein 2:1 umbiegen konnte. „Trotzdem müssen wir uns am Sonntag gegen Pfreimd in allen Mannschaftsteilen steigern und selbstbewusst auftreten, in der Defensive müssen wir unsere Fehler minimieren. Vielleicht ist dann sogar was drin“, will der FC-Trainer eine Überraschung nicht ausschließen. Es müsse aber jeder einzelne Spieler an seine persönliche Leistungsgrenze gehen, „ansonsten gehen wir unter“. Wie auch die SpVgg Pfreimd hat Zimmermann derzeit einige angeschlagene Akteure, die nicht bei 100 Prozent sind, aber dennoch jede Woche auf dem Platz stehen. Die Startaufstellung entscheidet sich am Sonntag dementsprechend kurzfristig.

Das zweite Landkreis-Derby steigt zeitgleich im 27 Kilometer entfernten Schwarzhofen, denn dort erwartet der Tabellenfünfte den 1. FC Schwarzenfeld, der momentan auf Rang zwei steht. Für SVS-Coach Adi Götz wird dies eine besondere Partie, denn der 1. FC Schwarzenfeld war lange „sein“ Verein, mit dem er im Jahr 2012 auch sensationell den Landesliga-Aufstieg geschafft hat. Damals fungierte Wolfgang Stier als Co-Trainier, nach zweieinhalb Jahren beim 1. FC Schlicht kehrte Stier schließlich als Cheftrainer nach Schwarzenfeld zurück. Der FC kann mit seiner bisherigen Saison voll zufrieden sein, denn mit 30 Punkten aus den ersten dreizehn Partien hätten die Schwarz-Weißen selbst nicht gerechnet. Trotzdem genieße man in Schwarzenfeld die derzeitige Momentaufnahme, was aber nicht heißen soll, dass man „auf Biegen und Brechen“ dort oben bleiben müsse. Denn obwohl man von vielen Seiten die Favoritenrolle im Aufstiegsrennen zugeschoben bekommt, bleibt man in Schwarzenfeld gelassen; das Saisonziel „sich in der Bezirksliga mit jungen Leuten etablieren“ werde deshalb nicht geändert. In das anstehende schwere Auswärtsspiel reist der Tabellenzweite selbstbewusst, zuletzt feierte man im heimischen Sportpark einen 3:0-Erfolg gegen eine aktuell gut aufgelegte SpVgg Schirmitz. „Ärgerlich war dort allerdings das unnötige Foul von Sebastian Böckl, das mit der roten Karte geahndet wurde“; dadurch werde der Abwehrspieler vier Wochen lang ausfallen. Den SV Schwarzhofen bezeichnet Wolfgang Stier als heimstarkes Team, das neben Kapitän Martin Weiß und Flügelspieler Christoph Danner viele weitere torgefährliche Spieler in seinen Reihen habe. „Wir werden von Beginn an hochkonzentriert ins Spiel gehen müssen, um nicht ins Hintertreffen zu geraten. Wenn es am Ende für ein Remis reicht, sind wir damit sehr zufrieden“, gibt der FC-Coach die Marschrichtung vor. Außer Sebstian Böckl sind am Sonntag alle Mann an Bord, auch Urlauber Marco Zirngibl ist wieder mit dabei.

Von solch einem Zustand kann Adi Götz in personeller Hinsicht nur träumen, denn in der bisherigen Saison hatte der Coach des SVS noch nie alle Spieler zur Verfügung. Dies wird sich auf absehbare Zeit auch nicht ändern, denn zu den zahlreichen Ausfällen gesellte sich während der Woche auch noch Nachwuchstalent Stefan Voith, der aufgrund eines Rippenbruchs bis zur Winterpause ausfallen wird. Auch Kapitän Martin Weiß laboriert nach wie vor an einer Sprunggelenksverletzung, die er sich im Spiel beim TuS Kastl zugezogen hat. Trotzdem will die Götz-Elf den Kopf nicht in den Sand stecken, auch wenn man von den bisherigen Auftritten des 1. FC Schwarzenfeld mächtig beeindruckt ist: „Sie haben heuer einen hervorragenden Kader, in dem fast jede Position doppelt stark besetzt ist. Deshalb wird es für uns extrem schwer, etwas zu holen. Trotzdem werden wir versuchen, dem Favoriten mit erfrischendem Offensivfußball und dem nötigen Kampf Paroli zu bieten“, sieht sich Adi Götz klar als Außenseiter. Chancenlos sind die Kicker vom Kaplanacker allerdings nicht, denn die beiden Duelle in der vergangenen Saison waren spannend bis zum Schluss; das Hinspiel entschied Schwarzenfeld mit 2:1 für sich, im Rückspiel teilten sich die Kontrahenten die Punkte. Sollte es am Ende erneut keinen Sieger geben, wäre dies für den SVS in jedem Fall zufriedenstellend.

Fast wie ein Sieg fühlte sich für den TSV Tännesberg der Punktgewinn gegen den FC Amberg II an, denn gegen eine spielstarke Mannschaft holte die Elf von Hans-Jürgen Linge den zweiten Punkt in der bisherigen Saison. Mit dieser Leistung war der TSV-Coach natürlich hochzufrieden: „Das Team hat die vorgegeben Marschroute hervorragend umgesetzt. Wir waren im Spiel gegen den Ball sehr kompakt, enorm zweikampfstark und haben dadurch das erhoffte Erfolgserlebnis erzielt. Der Einsatz und die Einstellung meiner Jungs waren mehr als vorbildlich“, lobte der Tännesberger Chefanweiser. Erfreulich war es außerdem, dass in dieser Saison hinten zum ersten Mal „die Null“ stand. Diesen Schwung will der Aufsteiger nun auch in die Partie beim SC Katzdorf nehmen, auch wenn der Gegner daheim noch ungeschlagen ist. Der SCK sei mittlerweile eine gestandene Bezirksliga-Mannschaft, die nicht nur starke Einzelspieler in den eigenen Reihen habe, sondern auch als Team hervorragend funktioniert. „Auch wenn jede Statistik gegen uns spricht, wollen wir unsere Chance suchen und nicht leer ausgehen. Dafür brauchen wir die gleiche Leistung wie in der vergangenen Woche“, blickt Hans-Jürgen Linge hoffnungsvoll in die schwere Auswärtsaufgabe. Auf welche Kräfte der TSV-Coach am Sonntag zurückgreifen kann, steht allerdings noch nicht fest, denn auch in Tännesberg mussten einige angeschlagene Spieler das Training sausen lassen. Erfreulich ist, dass mit Benjamin Willax, Roland Ludescher und Thomas Hauer drei wichtige Kräfte ins Team zurückkehren werden.


Hochzufrieden war zuletzt auch Katzdorfs Trainer Holger Fleck mit der Leistung seines Sportclubs in Grafenwöhr, wo man durch einen 2:0-Erfolg verdient die Punkte mitgenommen hat – auch wenn dies in der Grafenwöhrer Darstellung etwas anders ausgedrückt wurde. Über solch subjektive Äußerungen musste sich der SC-Coach in dieser Saison bereits bei mehreren Vereinen ärgern. Er würde sich wünschen, dass jedes Team die Leistung des anderen anerkennt – auch bei einer Niederlage. „Letztlich zählen aber die drei Punkte; und die haben wir mitgenommen“, lautet das abschließende Resümee von Holger Fleck. In Grafenwöhr habe er von seiner Elf viel von dem gesehen, was er erwartet hat: man war in allen Mannschaftsteilen präsenter, in der Defensive hat man fast nichts zugelassen und der Siegeswille war grenzenlos. „Endlich haben wir auch auswärts gezeigt, was in uns steckt“, lobt Fleck seine Jungs auch eine Woche nach dem Erfolg. Am Sonntag dürfen die Rot-Schwarzen aber wieder zuhause ran, wo das Ziel ganz klar drei Punkte sind. Allerdings unterschätzt der SC-Coach den TSV Tännesberg keineswegs, denn das Schlusslicht habe nichts zu verlieren und werde alles in die Waagschale werfen, um den SC zu ärgern. „Die Partie wird für uns kein Zuckerschlecken. Tännesberg hat gegen eine gute Amberger Mannschaft ein Unentschieden geholt, allen Respekt dafür. Überheblichkeit ist demnach überhaupt nicht angebracht, denn der TSV ist ein unangenehmer Gegner“, warnt Holger Fleck. Der Schlüssel zum Sieg werde darin liegen, wer entschlossener und zweikampfstärker auftreten wird. „Gerade diese Partie müssen wir äußerst diszipliniert angehen. Wir stellen uns auf ein Spiel mit viel Brisanz und Dynamik ein, wo kein Team auch nur einen Zentimeter herschenkt“, rechnet Fleck mit einem heißen Fight.

Der TSV Detag Wernberg musste zuletzt zwei Niederlagen hintereinander einstecken, diese Erfahrung machte man in der bisherigen Saison noch nicht. Allerdings sei es für den TSV keine Schande, gegen Spitzenteams wie Pfreimd und Raigering den Kürzeren zu ziehen. Aus den beiden Spielen können die „Lila-Weißen“ sogar etwas Positives ziehen: „In beiden Begegnungen spielten wir gut mit und verlangten den Gegnern alles ab. Mit dem nötigen Quäntchen Glück wäre jeweils auch ein Unentschieden möglich gewesen“, blickt der sportliche Leiter Achim Luff auf die vergangenen Wochen zurück. Die Elf von Thomas Gietl werde nun keinesfalls den Kopf hängen lassen, denn es war allen klar, dass man nicht jede Partie gewinnen wird. In Wernberg ist man ungeachtet von den letzten beiden Spielen von der Qualität des Teams überzeugt, die bisherige Saison verlief sehr erfreulich. Ziel ist es, im heutigen Heimspiel gegen den SV TuS/DJK Grafenwöhr die Trendwende einzuleiten und die drei Punkte im Detag-Stadion zu behalten. Auch wenn das Team aus dem Landkreis Neustadt/Waldnaab aufgrund seines derzeitigen Tabellenplatzes ein etwas leichterer Gegner zu sein scheint, warnt Achim Luff die Detag-Elf: „Die Grafenwöhrer stehen schon fast mit dem Rücken zur Wand, das macht sie besonders gefährlich. Wenn wir sie unterschätzen, wird der Schuss nach hinten losgehen“, hebt der Spartenleiter den Zeigefinger. TSV-Coach Thomas Gietl ist überzeugt, dass seine Truppe wieder in die Erfolgsspur zurückkehren wird: „Wenn wir weiter unser Spiel durchziehen und uns nicht beirren lassen, werden wir als Sieger vom Platz gehen.“ Allerdings warnt auch der Trainer vor dem Gegner, denn das Heimspiel in der vergangenen Saison endete mit einer 0:2-Niederlage. Dies zeige auch, dass die Elf von Stefan Richter keinesfalls ein Punktelieferant sei. Nicht zur Verfügung stehen weiterhin die Urlauber Christian Luff und Patrick Schmid, Jurij Litke kehrt nach seiner Rotsperre wieder zurück und ist für die Detag-Elf eine willkommene Alternative in der Abwehr.

Aufrufe: 014.10.2016, 20:00 Uhr
Tobias ZiereisAutor