2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Der Platzverweis für SpVgg SV-Kapitän Thomas Wildenauer (l.) war der Knackpunkt. F: Will
Der Platzverweis für SpVgg SV-Kapitän Thomas Wildenauer (l.) war der Knackpunkt. F: Will

Zwei Serien reißen in Würzburg

SpVgg SV Weiden verliert im 17. Spiel gegen den FV mit 0:1 (0:0) +++ Stadler-Elf nach fünf Siegen wieder mit einer Niederlage +++ Platzverweis für Wildenauer der Knackpunkt

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Alle Serien reißen irgendwann – am Samstag auch die des Fußball-Bayernligisten SpVgg SV Weiden, der nach fünf Ligasiegen in Folge beim Würzburger FV vor 309 Zuschauern mit 0:1 (0:0) unterlag. Für die Unterfranken war dies im 17. Anlauf gegen die Schwarz-Blauen der erste Erfolg, wobei eine aus Weidener Sicht sehr umstrittene gelb-rote Karte für Kapitän Thomas Wildenauer der Knackpunkt in dieser Begegnung war.

Ich bin nicht der Typ, der die Schuld bei Niederlagen beim Schiedsrichter sucht. Aber in einem bis zu dieser Szene überaus fairen Spiel mit fast keinen Fouls dann in so einem harmlosen Zweikampf Gelb-Rot zu zeigen, darf eigentlich nicht sein. Hier erwarte ich mir einfach mehr Fingerspitzengefühl“, sagte ein enttäuschter SpVgg SV-Trainer Christian Stadler nach dem Schlusspfiff. Ein Kommentar, der völlig verständlich war, denn Wildenauers zweites Foul binnen sieben Minuten, das er unmittelbar vor der SpVgg SV-Auswechselbank begangen hatte, war in der Tat nicht wirklich kartenwürdig. Eher fiel Schiedsrichter Mario Hofmann, der pikanter Weise aus der Forchheimer Gegend kommt, auf die theatralische Einlage des Gefoulten herein.

Wäre diese Karte für Thomas nicht gezeigt worden und hätten wir mit elf Mann spielen können, dann wäre unsere Serie nie gerissen“, ärgerte sich Stadler. „So tut das 0:1 richtig weh, denn bis dahin haben wir den Würzburger FV dominiert, haben Ball und Gegner laufen lassen“, so der Weidener Coach. Dass dadurch und durch das Forchheimer Unentschieden vom Freitag der Sprung auf den ersten Platz verpasst wurde, tangierte Stadler nur peripher. „Es geht nur um das Wie. Diese Niederlage hätte es nicht gebraucht.“

Wie im Vorfeld der Begegnung befürchtet musste die SpVgg SV auf den an der Leiste angeschlagenen Thomas Schneider verzichten, für ihn begann dieses Mal Michael Riester. Zudem fehlte urlaubsbedingt ein letztes Mal Stürmer Christoph Hegenbart. Bei Würzburg hingegen stand Leroy Mabikounou vom Landesliga-Team erstmals in dieser Saison in der Bayernliga-Startelf, ebenso begannen für das Team von Coach Christian Graf Shawn Hilgert und Fazdel Tahir. Es fehlten Wojtek Dorszcz und Benjamin Schömig, Patrick Hofmann saß auf der Bank.

Und er sah von Beginn eine klare Rollenverteilung: Die Gäste aus der Oberpfalz bestimmten das Spiel vom Anpfiff weg und erspielten sich viele Möglichkeiten. Die Gastgeber hingegen standen tief und lauerten auf Konter. Dazu kamen sie aber kaum, denn die SpVgg SV drückte ordentlich aufs Tempo. Und die Stadler-Elf musste nach einigen kleineren Möglichkeiten in der zehnten Minute in Führung gehen, als nach Ecke Ralph Egeter am höchsten stieg, aber sein Kopfball von Mabikounou noch von der Linie gekratzt wurde.

Dann die spielentscheidenden Minuten: Wildenauer machte zunächst ein taktisches Foul, für das in der 15. Minute zu Recht Gelb gab. Es folgte die 22. Minute und die rote Karte. „Klar, dass wir uns danach etwas zurückgezogen haben, aber dennoch nicht viel zugelassen haben“, analysierte Stadler. Denn bis auf Michael Dellingers Fernschuss aus 20 Metern, den der sehr gut aufgelegte Weidener Keeper Dominik Forster sicher zur Ecke klärte (25.) sprang für Würzburg überhaupt Nichts heraus.

Auch in der zweiten Halbzeit zeigte sich zunächst das gleiche Bild: Die SpVgg SV mit zehn Mann souverän, der WFV investierte nun zwar etwas mehr, ohne aber wirklich zwingend zu sein. Erst ab der 60. Minute begannen dann die Kräfte der Weidener logischerweise etwas zu schwinden. „Unser Ziel war, kein Gegentor zu kassieren. Und wir wollten mit unseren Kontern durchaus auch eines erzielen“, hatte Stadler seiner Elf in der Kabine mit auf dem Weg gegeben.

Eine Vorgabe, die bis zur 65. Minute Bestand hatte. Nach einem verlorenen Zweikampf im Mittelfeld kam der Ball etwas glücklich zu Tahir, der gekonnt auf Andreas Hetterich durchsteckte, der wiederum keine Mühe hatte zum 1:0 zu vollstrecken. Bereits zuvor hatte Forster reaktionsschnell dreimal in Folge gegen Martin Eck, Hetterich und Mabikounou geklärt.

In der Schlussphase warfen die SpVgg SV-Spieler dann nochmals alles nach vorne. Dass sich dadurch Chancen für den WFV boten, war klar: So vergab der eingewechselte Hoffmann (79./89.) zweimal in aussichtsreicher Position, auf der anderen Seite versuchte es Benjamin Burger (81.) aus 16 Metern erfolglos, so dass es beim 1:0 für die Unterfranken blieb.

Würzburger FV – SpVgg SV Weiden 1:0 (0:0)

Würzburger FV: Kunze – Slintchenko, Ganzinger, Eck, Drösler – Dellinger (68. Hofmann), Mabikounou, Tahir (86. Fischer), Hilgert – Hetterich (77. Lotter), Heim.

SpVgg SV Weiden: Forster – Scherm, Wendl, Kohl, Wildenauer – Riester, Schecklmann, Lieder, Burger (82. Schreyer) – Graf (37. Geber), Egeter.

Tore: 1:0 Hetterich (65.).

Gelb-Rot: Wildenauer (22./SpVgg SV/wiederholtes Foulspiel).

Zuschauer: 309.

Schiedsrichter: Hofmann (Heroldsbach).

Aufrufe: 030.8.2014, 18:08 Uhr
Stephan LandgrafAutor