2024-04-24T07:17:49.752Z

Interview

Zwei Schlüsselfiguren

KOL GELNHAUSEN: +++ Matthias Neiter und Patrick Hellenkamp könnten im Gipfeltreffen Oberndorf gegen Hailer zu entscheidenden Akteuren werden +++

GELNHAUSEN (erg). Gipfeltreffen in der Fußball-Kreisoberliga Gelnhausen: Der VfB Oberndorf (2.) empfängt am Sonntag, 15 Uhr, den FSV Hailer (1.). Die Gelb-Schwarzen reisen mit einem Vorsprung von vier Punkten zum Vorrunden-Finale an, könnten sich mit einem Sieg doch schon etwas vom schärfsten Verfolger absetzen. Genau das wollen die Spessart-Kicker unter allen Umständen verhindern. Das Spitzenspiel gilt im Vorfeld als völlig offen. Zwei Spieler, die den Unterschied am Sonntag ausmachen können, sind die Torhüter Matthias Neiter und Patrick Hellenkamp. Mit beiden sprach GT-Mitarbeiter Ralph Lehmberg vor dem Spitzenspiel.

Der VfB Oberndorf ist Zweiter, der FSV Hailer steht auf Platz eins. Hätten Sie mit dem guten Abschneiden Ihres Vereins vor der Saison gerechnet und wie zufrieden sind Sie mit dem bisherigen Saisonverlauf?

Matthias Neiter: Vor der Saison war ich noch etwas skeptisch wie wir die hohe Belastung der Relegation, die enorm kurze Sommerpause und den Abgang unseres Mittelfeldmotors Alex Hochheim wegstecken können. Inzwischen muss ich sagen, dass wir alles wunderbar kompensieren konnten. Zurzeit bin ich wirklich zufrieden mit dem bisherigen Saisonverlauf. Besonders die jungen Spieler wie Nico Hagemann haben einen enormen Schritt nach vorne gemacht. Wir funktionieren als Team sehr gut, was sich dann in der Tabelle widerspiegelt.

Patrick Hellenkamp: Vor der Saison war dieser Höhenflug natürlich nicht zu erwarten. Die letzte Saison haben wir auf Platz 13 abgeschlossen, dann haben wir im Sommer durch Neuzugänge viel Qualität dazugewonnen, sodass wir uns durchaus eine bessere Rolle als in der Vergangenheit zugetraut haben. Nichtsdestotrotz ist es immer etwas Besonderes, an der Spitze der Gelnhäuser Königsklasse zu stehen. Das sollte jeder im Verein, solange es geht, genießen.

Herr Neiter, Sie haben in 15 Spielen 19 Gegentore bekommen. Ist das in Ordnung für Sie oder hätten es ein paar weniger sein dürfen? Und Herr Hellenkamp, Sie mussten erst zwölf Mal in 15 Spielen hinter sich greifen. Wie zufrieden sind Sie mit Ihrer Leistung und der Ihrer Vorderleute?

Neiter: Für mich ist es nur bedingt in Ordnung. Ein Torwart will selbstverständlich seinen Kasten immer sauber halten. Wir als Mannschaft und ich als Torwart werden natürlich daran arbeiten, dass nicht mehr allzu viele Gegentore dazukommen.

Hellenkamp: Hier möchte ich gerne das ganze Team loben. Wir stehen in den Spielen sehr gut und lassen nur wenige Chancen zu. Meine eigene Leistung lasse ich lieber von anderen beurteilen. In den letzten zwei Spielen habe ich vier Gegentore kassiert, damit bin ich natürlich nicht zufrieden. Hier sollten wir ansetzen und die Null halten. Es gibt doch nichts Schöneres für einen Torhüter, als zu Null zu spielen und dadurch seinen Beitrag zum Erfolg des Teams zu leisten.

Am Sonntag kommt es zum Spitzenspiel VfB Oberndorf gegen FSV Hailer. Was, glauben Sie, erwartet Sie in diesem Spiel? Beide Mannschaften haben in der Offensive eine Menge Potenzial, mit Hailers Sergei Eirich kommt der Führende der Torschützenliste nach Oberndorf, die Offensivsqualitäten des VfB sind auch hinlänglich bekannt...

Neiter: Ich denke, dass es ein Spiel auf Augenhöhe wird. Es treffen zwei der besten Mannschaften aus dem Kreis Gelnhausen aufeinander. Speziell konzentrieren auf Sergei Eirich werde ich mich nicht. Schließlich kann in Hailer nicht nur er Tore schießen.

Hellenkamp: Das Spiel wird ein enormer Härtetest für uns. Oberndorf hat eine brandgefährliche Offensive mit Tim Lingenfelder, Kai Helmchen und meinem guten Freund Nico Thomas. Diese drei gilt es erstmal auszuschalten, denn sie sind immer für ein Tor gut. Durch die Rote Karte von Sebastian Jessl fällt natürlich ein starker Spieler für Oberndorf aus, trotzdem denke ich, dass die anderen drei das kompensieren können.

Das Spiel findet in Oberndorf statt, kann der Heimvorteil ausschlaggebend werden? Und Herr Hellenkamp, Sergei Eirich ist doch immer für ein Tor gut, oder?

Neiter: Natürlich kann es ein Vorteil sein, dass wir zu Hause spielen. Druck spüre ich keinen, schließlich ist Hailer ja der Favorit.

Hellenkamp: Einen großen Nachteil sehe ich in diesem Spiel nicht für uns. Der Druck liegt aufseiten des VfB, denn sie müssen das Spiel gewinnen, um nicht weiter an Boden zu verlieren. Wir fahren mit viel Selbstvertrauen in den Jossgrund und wollen den Zuschauern ein gutes Spitzenspiel bieten, mit dem positiven Ende für uns. Sergei ist ein echter Volltreffer für uns. Er sorgt nicht nur auf dem Platz für Wirbel, sondern auch in der Mannschaft ist er für den einen oder anderen Spaß zu haben. Aber auch Sergei profitiert von unserer mannschaftlichen Geschlossenheit, er schießt die Tore ja nicht alleine und wir haben außerdem noch viele andere torgefährliche Spieler wie Kevin Berger oder Dominique Spahn, die auch jederzeit entscheidende Tore schießen können.

Wo schneiden Ihre Teams am Ende der Saison ab und wer gehört zum Kreis der Mitfavoriten dazu?

Neiter: Ich hoffe natürlich, dass wir uns für unsere harte Arbeit am Ende belohnen können. Ob uns das gelingt, werden wir am Ende der Saison sehen. Wir schauen von Spiel zu Spiel und versuchen immer 100 Prozent zu geben, um gemeinsam erfolgreich zu sein. Am Ende der Saison denke ich, werden die Vereine vorne mitmischen, die zurzeit auch oben in der Tabelle stehen.

Hellenkamp: Trotz der erfolgreichen Hinrunde redet intern keiner über eine mögliche Meisterschaft. Wir schauen weiterhin von Spiel zu Spiel und wollen dieses immer gewinnen. Was am Ende dabei rauskommt, wird sich zeigen. Der VfB Oberndorf ist für mich weiterhin der Topfavorit auf die Meisterschaft. Neben Altenhaßlau/Eidengesäß zähle ich weiterhin auch den FSV Bad Orb zum Kreise der Aufstiegsfavoriten. Es wird sicher bis zum Schluss ein enges Rennen um die Meisterschaft, das macht die Kreisoberliga auch so interessant.

Was sind Ihre persönlichen Ziele im Fußball?

Neiter: Mein persönliches Ziel ist immer das nächste Spiel zu gewinnen. Was in der Zukunft passiert, wird man sehen. Dafür setze ich mir momentan keine persönlichen Ziele.

Hellenkamp: Primär möchte ich weiterhin von großen Verletzungen verschont bleiben und mein Trainingspensum wieder auf zwei Einheiten die Woche erhöhen. Aufgrund einer Abendschule konnte ich im letzten Jahr nur noch dienstags trainieren. Hier muss ich meinem Torwarttrainer Carsten Feick ein großes Lob aussprechen. Er hat es geschafft, mich trotz der wenigen Einheiten topfit zu machen. Schön wäre es natürlich noch einmal in der Gruppenliga auflaufen zu dürfen, hier konnte ich bereits bei meinem Engagement in Höchst die Liga kennenlernen. Am liebsten natürlich mit dem FSV.

Als Torwart steht man immer besonders im Fokus. Nervt Sie das oder ist das eher Ansporn für Sie?

Neiter: Als Torwart ist das alles nicht so leicht. Man hat nur einen Bruchteil einer Sekunde Zeit, eine Entscheidung zu treffen. Wenn die Entscheidung dann nicht die richtige ist, folgt daraus meistens ein Gegentor. Auf der einen Seite ist es schon nervig, wenn man sich für solche Entscheidungen rechtfertigen muss. Auf der anderen Seite ist es natürlich ein Ansporn, Fehlentscheidungen zu minimieren, um dadurch dem Team zu helfen, erfolgreich Fußball zu spielen.

Hellenkamp: Ein Torwart steht immer unter Druck, denn wenn er einen Fehler macht, ist der Ball meistens im Netz. Ich kann mit diesem Druck in der Regel jedoch positiv umgehen und sehe es als großen Ansporn an, mit meiner Leistung einen Beitrag zum Erfolg des Teams beisteuern zu können. Halte ich hinten die Null, reicht uns vorne ein Tor.

Gibt es denn vielleicht einen Torwart aus dem Profifußball, der Ihnen besonders imponiert oder als Vorbild dient?

Neiter: Ein besonderes Vorbild habe ich nicht. Aber besonders die jungen Keeper aus der Bundesliga, wie zum Beispiel Timo Horn, imponieren mir schon mit ihren Leistungen.

Hellenkamp: Früher war ich ein Fan von Gianluigi Buffon (Juventus Turin), heute habe ich keinen speziellen Torhüter mehr als Vorbild. Das Torwartspiel von Manuel Neuer ist zurzeit sicher das Beste, was es im Profifußball gibt. Seine Ruhe, die Reflexe und seine fußballerischen Fähigkeiten machen ihn zu dem perfekten modernen Keeper. Ihm zuzuschauen ist schon sehr beeindruckend!

INFOS

Wohnort: Biebergemünd-Bieber

Alter: 23 Jahre

Bisherige Vereine: SV Germania Bieber (Jugend), VFB Oberndorf

Lieblingsprofiverein: Hamburger SV

Beruf: Lebensmittelkontrolleur

Hobbys: Fußball, Beruf, Feiern gehen

Familienstand: ledig

Matthias Neiter-P characters="30" id="1764189" stylename="11_INF_Text_Sport">Wohnort: Biebergemünd-Roßbach

Alter: 26

Bisherige Vereine: TSV 08 Kassel, TSV 07 Höchst, FSV Hailer

Lieblingsprofiverein: Kickers Offenbach und im Profifußball Sympathien für Borussia Mönchengladbach

Beruf: Industriefachwirt

Hobbys: Fußball, Ski fahren, Fitness, Fahrrad fahren & Freunde treffen

Familienstand: glücklich vergeben

Patrick Hellenkamp
Aufrufe: 04.11.2016, 18:08 Uhr
Gelnhäuser TageblattAutor