"Zwei Punkte verloren"

Woran es gelegen hat, dass in der ersten Halbzeit ein so schlechter Fußball geboten wurde, ist unklar. Der Platz kann es nicht gewesen sein, der war hervorragend. Auch das Wetter war vom Feinsten. Völlig zerfahren wurde agiert. Vor allem den Strausbergern waren deutlich die Nervosität und der Druck anzumerken, dieses Spiel aufgrund der Tabellensituation unbedingt gewinnen zu müssen. Die erste richtig gute Möglichkeit hatten die Brandenburger. In der fünften Minute zog Soheil Gouhari aus zwanzig Metern ab und zwang Strausbergs Torhüter Christopher Ewest zu einer Parade. Dann passierte kaum noch Sehenswertes in der Energie-Arena. Strausberg machte Fehler im Aufbau und den Gästen fiel nicht viel ein. Auch Schiedsrichter Christoph Beblik war das langweilig. Und so brachte er mit acht Gelben Karten Farbe ins Spiel. Allerdings war es kein unfaires Spiel.

In der Halbzeitpause muss es deutliche Worte von FCS-Trainer Steve Georges gegeben haben. Das Spiel wurde nicht unbedingt großartig, aber es wurde gekämpft und der läuferische Aufwand der Gastgeber sorgte für Hoffnung beim Strausberger Anhang, am sechsten Spieltag doch noch den ersten Heimsieg in der Saison feiern zu können. Der Führungstreffer des FCS fiel nach 57 Minuten. Tom Hagel erkämpfte sich an der Mittellinie den Ball und spielte genau in den Lauf des starken Tobias Lindner. Mit einem platzierten Schuss ließ der Rechtsaußen Torhüter Dennis Rahden keine Abwehrchance. Spätestens jetzt wurde es ein spannendes Fußballspiel, denn die Brandenburger zogen sich nicht zurück. Strausberg verlagerte sich aufs Kontern. Nach einer Ecke von Tim Bolte hatte Sirko Neumann den zweiten Treffer auf dem Kopf, der Ball tanzte auf der Linie, ehe die Brandenburger Abwehr den Ball wegschlagen konnte. Und mitten in diese gute Strausberger Phase fiel der Ausgleich. Den Treffer von Soheil Gouhari (81.) beschrieb Brandenburgs Trainer Steffen Borkowski so: "Ich hatte meinen Männern deutlich gesagt, sie sollen flach und direkt spielen. Nur einmal in der gesamten Partie hat das gut geklappt. Ich glaube, wir können mit dem einen Punkt besser leben als der FC Strausberg."

"Wir haben zahlreiche Möglichkeiten, kontern 4:2 oder 3:1 in der Überzahl und können das Spiel nicht entschieden", schimpfte Strausbergs Trainer Steve Georges. "Ich kann einfach nicht zufrieden sein. Wir haben heute zwei Punkte im Heimspiel verloren."

FCS: Ewest - Rolke (48. Makengo), Reichel, Wenzel, Hinz - Lindner, Bolte, Neumann, Hagel (84. Czekay) - Bundschuh, Ladewig (46. Dülek)