2024-04-30T13:48:59.170Z

Ligabericht
F: Thiemig
F: Thiemig

Zwei Minuten kosten Hohenleipisch zwei Punkte

Münschke nimmt Traineransage wörtlich und entscheidet das Spiel in Falkensee für den BSV Guben Nord

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Am Ende waren es eher zwei verlorene, als ein gewonnener Zähler für die Gastgeber. Wie in der Vorwoche verspielte der VfB Hohenleipisch eine Zwei-Tore-Führung und hatte die umkämpfte Partie im ersten Durchgang im Griff, lag verdient vorn. Die Auswärtsstärke ist derzeit das Faustpfand der Nordgubener zur Verbannung des Abstiegsgespentes. Ungeachtet einiger ausfallbedingter Umstellungen gelang den Nordgubenern nämlich, mit einer tadellosen Abwehrleistung als Basis, die Revanche für die 0:3-Hinspielpleite in Form eines 1:0-Sieges in Falkensee.
VfB Hohenleipisch 1912 - FC Stahl Brandenburg 2:2 (2:0)
Am Ende waren es eher zwei verlorene, als ein gewonnener Zähler für die Gastgeber. Wie in der Vorwoche verspielte der VfB eine Zwei-Tore-Führung und hatte die umkämpfte Partie im ersten Durchgang im Griff, lag verdient vorn. Ein Doppelschlag der besser aus der Kabine gekommenen Stahl-Elf machte die umkämpfte Partie plötzlich wieder offen und auch mit einer dynamischen Schlussoffensive konnte Hohenleipisch nichts mehr bewegen und musste sich mit einem Remis begnügen.
Bei einem so engen Tabellenmittelfeld, konnte man in diesem Spiel fast nur eine Punkteteilung erwarten. Dennoch sah es lange sehr gut für Hohenleipisch aus, gleich wenn man sich spielerisch noch Reserven ließ. Die erneut umformierte VfB-Elf ging engagiert zu Werke und schließlich gelang Kapitän Nitzschner nach exakt 287 Minuten im vierten Spiel gegen die Brandenburger das erste Tor. Er hatte einen tollen Freistoß von Schiffner unhaltbar eingeköpft (17.). Mit der Führung im Rücken bekam der VfB das Geschehen vollends unter Kontrolle, während die Stahl-Elf mit ungenauen Abschlüssen aufwartete und nach einer knappen halbe Stunde in Unterzahl sein musste. Die Tätlichkeit vom Brasilianer Marques Pereira an Schiffner blieb jedoch ungeahndet. Wenig später konnte Hohenleipisch durch Mouen Ebongue nach Super-Anspiel von Ayata den Vorsprung ausbauen (34.). Leider verletzte sich der Torschütze dabei und musste raus. Vor dem gegnerischen Strafraum wirkten die letzten Zuspiele der Einheimischen etwas ungenau oder auch verunglückt. Dafür hatten sie kurz vor der Pause Glück, dass der kleine Japan-Stürmer Sato frei drüber schoss (42.), nachdem Drangosch zuvor glänzend pariert hatte. So wurden die Seiten mit einer klaren VfB-Führung gewechselt und es war auch klar, dass Stahl auf ein schnelles Anschlusstor setzen würde. Der Pfosten verhinderte dieses schon kurz nach Wiederbeginn. "In der Phase waren wir zu passiv." so VfB-Trainer Pohlenz, was Stahl-Teamleiter Pabst nur bestätigen konnte. "Die zweite Halbzeit habt ihr mit angezogener Handbremse angefangen." Sicher übertrieben, aber aus seiner Sicht verständlich, wenn man zwei Tore binnen 120 Sekunden macht. Dabei war der Elfmeter zum 2:1ein Knackpunkt und eine sehr harte Entscheidung. Überhaupt - da waren sich auch beide Seiten einig - hatte der Schiedsrichter in der zweiten Hälfte keine Linie mehr, wie auch fehlendes Gleichmaß. So war das Spiel nach einer Stunde wieder offen und die VfB-Mannschaft erholte sich vom Schock auch wieder. Gutsche zog aus der Distanz unvermittelt ab, hatte den Keeper etwas weit vorm Tor gesehen, der Ball ging knapp daneben (67.). Noch näher dran war Goßlau, der den Pfosten traf (76.) und die Hohenleipischer waren nun mitten in einer beherzten Schlussoffensive. Nitzschner setzte einen weiten Einwurf volley drüber (80.). Brandenburg war mit dem Ergebnis offenbar zufrieden und das konnte auch FC-Kicker Sato sein, der mit gestreckten Beinen David anging und lediglich eine Verwarnung erhielt. Die Hohenleipischer versuchten es unvermindert über die Flügel und die Mitte und mit langen Anspielen. Auch die Standards brachten jetzt nichts und ob es besser gewesen wäre, wenn sich Freigang im Strafraum nach einer Zange doch fallen gelassen hätte, ist fraglich und müßig (90.). So aber wurde sein Tordrang quasi bestraft. Dennoch wäre fast der Torschrei durch das Stadion gehallt, als FC-Keeper Böhm mit Glanzparade einen Nitzschner-Freistoß erster Güte um den Pfosten gelenkt und den Stahl-Punkt gerettet hatte (90.+1). Auch wenn man sich Hohenleipisch sicher mehr erhoffte, hat die VfB-Elf Moral bewiesen, einen Rückschlag weggesteckt, gleich wenn sie am Ende nicht voll belohnt wurde.

SV Falkensee-Finkenkrug – BSV Guben Nord 0:1 (0:0)
Angesichts einiger Ausfälle (u.a fehlten der Gelb gesperrte Prüfer und wegen einer Zerrung Abwehrchef Ullrich) hielten sich die Erwartungen im BSV-Lager in Grenzen. Doch die tief gestaffelte Abwehr ließ wenig zu. Als Arek Waszkowiak Christian Schulz anspielte, ließ dieser den Ball auf Erik Schack abtropfen, der dadurch frei in Schußposition kam und erst im letzten Moment geblockt werden konnte (13.Min.). Das Spiel plänkelte nun zwischen den Strafräumen dahin. Brenzlig wurde es für den BSV, als kurzzeitig die Konzentration nachließ und die Gastgeber mit einfachen Fehlern stark gemacht wurden. So hielt Piotr Loboda sensationell einen Schuß aus 12 Metern, nach Paß in die Schnittstelle der Abwehr (25.) und war auch mit den Fingerspitzen dran, als nach einem, dem Klein-Klein, 20m vor dem Tor geschuldeter Ballverlust, zu einer Granate unter die Latte führte (27.). Wieder war es Loboda, der gegen Falkensees Torjäger Gouhari, der gleich drei Gubener aussteigen ließ, per Fußabwehr vor dem kurzen Eck rettete (30.).Nach dieser, schadlos überstandenen Phase stabilisierte sich der BSV wieder und Marvin Wegner verpaßte die Führung, indem er einen Freistoß Tino Richters per Kopf nur knapp am Tor vorbei verlängerte (45.). Von Trainer Franz-Aaron Ullrich in der Pause angestachelt, übernahmen die Breesener mit Beginn der zweiten Hälfte das Zepter. Basierend auf die gut abgestimmte und von Enrico Schwittlich umsichtig organisierte Viererkette konnten auch Akzente im Spiel nach vorn gesetzt werden. Bei etlichen guten Angriffen, u.a. Schulz (49.), Arek Okuniewicz (per Kopf/51.) u. Wegner (18m-Schuß/52.), war man der Führung nahe. Der Anfangsoffensive folgte ein Hin und Her zwischen den Strafräumen. Wobei die Breesener wieder zu wenig aus ihren sich bietenden Standards machten. Zum Knackpunkt der Partie wurde die Ampelkarte an den Falkenseer Lenz, der, schon verwarnt, Loboda im Kampf um den Ball ungestüm in die Hände sprang. Die Gastgeber agierten in Unterzahl vorsichtiger. Die Umsetzung der ersten einhundertprozentigen Chance entschied die Partie. Daniel Münschke fragte bei seiner Einwechselung: „Was soll ich machen?“ Die trockene Antwort von der Trainerbank: „Geh rein und schieß das Tor ! “ Keine zwei Minuten später war die Ansage umgesetzt. Der eine starke Partie spielende Okuniewicz hatte sich links durchgesetzt, bediente Sven Hähnel im Zentrum, in dessen 16m-Schuß sich ein Verteidiger warf. Der Ball trudelte zurück und Münschke nutzte eiskalt die Möglichkeit zum Tor des Tages. Das Trainergespann Franz Ullrich & Heiko Löbl resümierte: „ Unsere Viererkette stand super und auf der Sechserposition verdiente sich Erik Schack eine Bestnote. Luft nach oben ist noch in unserem Angriffsspiel vorhanden, in welchem bei guten Ansätzen immer noch in den entscheidenden Situationen zu hektisch und mit fehlendem Selbstvertrauen agiert wird.“
Aufrufe: 022.3.2015, 20:34 Uhr
Frank Thiemig/Roland ScheumeisterAutor