2024-04-19T07:32:36.736Z

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<b>F: Titz</b>
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Zwei Japaner für den 1. FC Mönchengladbach

Tsubasa Suzuki und Takahashi Keiji kamen auf Umwegen zum Landesligisten +++ "Technisch und läuferisch sind sie fit", sagt Trainer Houben

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Das freundliche, fast strahlende Lächeln übertüncht die Tatsache, dass Tsubasa Suzuki die Frage von Frederik Verlinden nicht verstanden hat. "Welche Nummer hast du?", gibt der Abwehrspieler des FC nicht auf und schlägt sich an die Brust. "29!" kommt strahlend als Antwort.

Die 29 trägt Tsubasa Suzuki stolz auf dem schicken neuen Trainingstrikot des FC, das alle 31 Akteure besitzen. Es ist ein hübsches Outfit. Und schon geht es los. In verschiedenen Gruppen wird gelaufen, gepasst, miteinander gespielt. Wie am Schnürchen laufen Spieler und Bälle, wobei Tsubasa Suzuki keine Probleme hat - weder läuferisch noch technisch.

Erst 18 Jahre ist er alt, im März kam er aus Japan nach Deutschland. In seiner Heimatstadt Saithma (nahe Tokio) hat er in einer Hochschulmannschaft gespielt. "Ich wollte in Europa Fußball spielen und bin eben in Deutschland gelandet", teilt er mit. Deutsch versteht er noch nicht so gut. Damit er sich aber schnell besser mit seinen neuen Mannschaftskameraden verständigen kann, besucht er in seinem neuen Wohnort Büttgen einen Sprachkurs.

Aber er ist nicht allein in Deutschland. Mit ihm in Büttgen und beim FC ist Takahashi Keiji (Nummer 28). Die beiden sind sich zufällig in Büttgen begegnet und auf einem fast abenteuerlichen Weg beim FC gelandet. Ein asiatischer Trainer des VVV Venlo erkundigte sich bei FC-Spieler Dominik Dohmen, der auch für den holländischen Proficlub arbeitet, ob er sich nicht um das japanische Duo kümmern könne. "Ich habe Trainer Stephan Houben gefragt, ob die beiden mit uns trainieren könnten. Der war einverstanden, und seitdem sind die beiden bei uns", sagt Dohmen.

"Auf jeden Fall bleiben die beiden erst mal bei uns. Sie machen einen guten Eindruck, aber wir müssen abwarten, wozu es schließlich reichen wird. Technisch und läuferisch sind sie fit", stellt der FC-Trainer fest. Beim Ausdauerlauf über 5200 Meter hatten jedenfalls beide die Nase deutlich vorne.

Takahashi Keiji ist zwei Jahre älter als sein Freund und kommt aus Argentinien. "Dort habe ich fünf Jahre gespielt. Schon mit 14 Jahren bin ich nach Südamerika gegangen, weil ich eine argentinische Mannschaft gesehen hatte, die toll Fußball spielt. Das wollte ich auch lernen", sagt der 20-Jährige. Nun wollte er eigentlich nach Spanien wechseln, landete aber in der Neusser Gegend, weil sein Vater dorthin Verbindungen hatte. Eher zufällig kam dann in Büttgen der Kontakt zu seinem Landsmann zustande.

Augenblicklich ist nur die Sprache ein Problem, das aber durch Torwart Roger Vaziri, der fließend Spanisch spricht, gelöst wird. Spanisch verständigt er sich mit Takahashi Keiji, der das, was er verstanden hat, an Tsubasa Suzuki weitergibt. Klappt das nicht, spricht Stephan Houben langsam in sein Handy und zaubert mit einem Übersetzungsprogramm japanische Schriftzeichen hervor, die das Duo versteht.

Inzwischen hat sich auch Tim Ücler, der zuvor beim Rheydter SV Tor stand, dem FC angeschlossen.

Zwei Testspiele absolvierte der 1. FC Mönchengladbach am vergangenen Wochenende gegen zwei Bezirksligisten. In Schiefbahn wurde 6:1 gewonnen, gegen den VfL Willich reichte es nur zu einem 3:2-Erfolg.

Aufrufe: 026.7.2014, 10:02 Uhr
Rheinische Post / Kurt TheuerzeitAutor