Zwei beste Freunde bei den "Veilchen"

Mitspieler Soufian Rami verpasste ihnen einmal den Spitznamen Kevenik Bolberg. Im Trainingslager des TV Jahn Hiesfeld im türkischen Lara war auch schon von Chip und Chap zu hören. Wenn Dominik Borutzki gesucht wird, dann kann Kevin Kolberg nicht weit entfernt sein und wenn Kevin Kolberg nicht zu finden ist, dann sollte am besten auch direkt nach Dominik Borutzki gefragt werden. Die beiden 24-Jährigen teilen sich in der Türkei nicht nur das Zimmer, in dem so mancher Mitspieler gerne auf eine Partie Fußball auf der Playstation vorbeischaut, sondern sind auch abseits des Fußballplatzes die besten Freunde.

Die beiden Defensivspieler lernten sich in der U14 von Rot-Weiß Oberhausen kennen, als Borutzki von Heimaterde Mülheim zu den "Kleeblättern" wechselte. Seitdem durchliefen sie alle Jugendmannschaften bei RWO gemeinsam und verfolgten den Traum, einmal Fußballprofi zu werden. Dafür sollte es dann aber doch nicht ausreichen und nachdem Kolberg 2012 nach Hiesfeld gewechselt war, folgte Kumpel Borutzki, der in Oberhausen zwei Jahre lang einen Profivertrag besaß, ebenfalls zum TV Jahn. "Ich wusste, dass ich nicht lange davon leben kann und eine Ausbildung brauchte. Deshalb wollte ich den Wechsel nach Hiesfeld, weil mir dort ein Job vermittelt wurde", erinnert sich Borutzki, aktuell im zweiten Ausbildungsjahr bei der Dinslakener Tischlerei Trenz.

Während Borutzki noch einen Vertrag bis 2016 im Mühlendorf besitzt, läuft der von Kolberg im Sommer aus. "Kolle" ist einer von zehn Spielern, dessen Zukunft noch ungewiss ist. Manager Harald Plank möchte aber im Trainingslager noch keine Gespräche für Vertragsverlängerungen führen und zunächst den weiteren Verlauf in der Oberliga abwarten. Wenn es jedoch nach Kolberg ginge, dann würde er gerne in Hiesfeld bleiben: "Mir gefällt es super und es macht mit der Truppe Spaß. Dass für mich auch der Weg zum Platz sehr kurz ist, kommt dann noch hinzu. Für mich passt alles, aber ich lasse die Dinge in Ruhe auf mich zukommen." Sollte der TV Jahn nicht mehr mit ihm für die neue Saison planen, dann sagt Borutzki: "Das wäre für mich auch enttäuschend. Und es wäre schwer, für mich einen neuen Zimmernachbarn zu finden."

Kolberg möchte in der Rückrunde aber alles in die Waagschale werfen, damit einer Vertragsverlängerung bald nichts mehr im Wege steht. Die Vorbereitung verlief allerdings nicht optimal, denn nach einer Schulterblessur noch in Dinslaken musste er in der Türkei wegen Leistenproblemen das Training abbrechen: "Ich werde aber weiterhin mein Bestes geben und dann muss der Trainer die Entscheidung fällen, wer spielt." Borutzki und Kolberg sind auch mit 24 Jahren schon wie ein altes Ehepaar - und dann gibt es noch zwei weitere Personen, die nicht möchten, dass sich ihre Wege vielleicht nach der Saison trennen: Die Freundinnen Tina und Maike kennen sich noch länger als das Duo und sind treue Stammgäste bei den Hiesfelder Spielen.