„Es ist der Wunsch und das Ziel, so etwas erleben zu dürfen.“ Der 42-Jährige hat damit die Erfolgsgeschichte des Vereins fortgeschrieben. Von der Kreisklasse aus ging es seit 15 Jahren immer aufwärts, seit 2008 spielt der FC Pegnitz in der Landesliga - und jetzt in der Bayernliga.
„Das zu schaffen, ist für uns ein Riesenerfolg“, sagt Bauerschmitt. „Wir sind ein Breitensportverein, Vollamateure, trainieren zweimal pro Woche.“ Mit dem Aufstieg in Bayerns höchste Leistungsklasse soll sich das nicht ändern. Das Ziel, der Klassenverbleib, ist allerdings ein schwieriges Unterfangen. „Die letzten Drei steigen ab. Wir werden wohl 20 oder 22 Punkte brauchen.“ Druck verspürt dennoch niemand. „In Pegnitz gab es noch keine Mannschaft, die höher gespielt hat.“ Zwei Abgänge hat das Team zu verkraften: Die bisherigen Stammspielerinnen Martina Nögel und Simone Konieczny haben sich gegen den hochklassigen Fußball entschieden. Aufgefangen wird der Verlust durch die eigene Jugend. „Zwar sind manche erst 16 Jahre alt, dafür aber schon seit acht Jahren im Verein.“ Die mannschaftliche Geschlossenheit sei groß und das Spielsystem perfekt eingeübt.
„Wir müssen sicher mehr auf die Defensive achten“, sagt der Trainer. Er hat schon einige Ideen im Kopf. „Aber es kann auch hohe Niederlagen geben.“ Anders als in der Vorsaison, als Pegnitz zuhause ungeschlagen blieb. Die Bayernliga schätzt Bauerschmitt extrem ausgeglichen ein. Der 1. FFC Hof hat das Ziel Aufstieg bereits öffentlich ausgegeben. „Auch die Spielvereinigung Greuther Fürth schielt nach vorne.“ Es werde körperbetonter, aber sauberer Fußball gespielt. „Robust, aber nicht unfair. Das wird die größte Herausforderung für uns“, sagt Bauerschmitt. „Gut kicken können meine Spielerinnen alle.“ Angeführt von der Top-Angreiferin und Kapitänin Conny Huehn wollen sie das nun gegen die Besten in Bayern beweisen. Los geht’s am 4. September gegen den TSV Frickenhausen. Zuhause.
Die Spieli tritt künftig in der Landesliga an. F: privat
Abgeschlossen mit dem Fußball Zirkus hatte Thomas Hertwich schon vor zehn Jahren. Er trainierte die Fußballerinnen der Spielvereinigung Erlangen. „Der Zeitaufwand war extrem.“ Im Moment des Triumphs, das Team war 2006 gerade in die Landesliga aufgestiegen, musste er aus beruflichen Gründen Schluss machen. Für immer ist aber nicht gleich für immer.
Kommende Saison wird der 51-Jährige wieder an der Seitenlinie stehen, wenn die „Spieli“- Frauen ihr nächstes Landesliga-Abenteuer meistern wollen. „Wenn ich etwas mache, dann richtig“, sagt Hertwich. Akribisch hat er sich bereits auf die neue Spielklasse vorbereitet.
Bange wird ihm nicht. In der Bezirksoberliga (BOL) ist die „Spieli“ souverän Meister geworden. „Ich habe eine starke, gut organisierte Truppe von Trainer Olaf Müller übernommen.“ Die Einzelspielerinnen seien bereit. „Wir können den Klassenverbleib schaffen.“ Nur die Kadergröße macht dem Coach sorgen. „Bei uns spielen viele Studentinnen, die sind auch mal weg.“ Das beginnt bereits am ersten Spieltag, am 3. September, zuhause gegen den Vorjahres-Dritten SV Reitsch. Da fehlen schon ein paar Spielerinnen, weil Semesterferien und sie noch nicht wieder in Erlangen sind.
Im Wesentlichen ist das Team zusammengeblieben. „Die wenigen Abgänge könnten aber schmerzhaft werden“, sagt Hertwich. Tamara Strauß beginnt ihr Referendariat und weiß noch nicht, wo. Teresa Hünten muss sich ebenfalls auf ihren Beruf konzentrieren. Zudem wird Co-Trainer Dursun Aydin aus gesundheitlichen Gründen fehlen. Neu dazu kommen Anette Schmitt, die in Thüringen bereits Landesliga gespielt hat, Jessica Schmidt und Miriam Baron. Eine starke Torfrau suchen die Erlanger noch. Im ersten Vorbereitungsspiel gegen den Landesliga-Absteiger Post SV Nürnberg gewann die „Spieli“ mit 6:2. „Im Angriff sind wir stark“, sagt Hertwich. Wie schon in der BOL: Da gelangen in der Meistersaison 82 Tore. „Ich möchte nun verschiedene Systeme einüben, damit wir uns defensiv dem Gegner anpassen können“, sagt Hertwich. Reitsch, den SV 67 Weinberg II, den FC Karsbach und den SV Frensdorf schätzt der Trainer stark ein. „Bei allen anderen gibt es etwas zu holen.“ Wobei: Das gelte auch für die Auftaktpartie gegen Reitsch.