Als Sieger dürfte sich zudem auch die Viktoria Goch selbst bezeichnen, die es wieder mal geschafft hat, eine reibungslos verlaufende Stadtmeisterschaft zu veranstalten, auch wenn in diesem Jahr weniger Zuschauer kamen als im Vergangenen. "Da hatten wir einen Zuschauerrekord von 600 Besuchern. In diesem Jahr sind wir leider nur bis 500 Zuschauern gekommen", sagt Egbert Brenker, unter anderem verantwortlich für die Pressearbeit bei der Gocher Viktoria. "Allerdings schwanken die Zuschauerzahlen in jedem Jahr", meint Brenker. Ein Grund dafür sei unter anderem die oftmals zeitgleich zu den Finalspielen anfangenden Karnevalsveranstaltungen in der Umgebung.
Die Viktoria Goch versuchte indes trotz Schwierigkeiten das Bestmöglichste aus dem Hallenturnier rauszuholen und ließ sich dafür auch etwas einfallen. Da bereits seit mehreren Jahren die Anzeigentafel in der Sporthalle der Gesamtschule in Goch defekt ist, mussten die Verantwortlichen vor allem bezüglich der Zeitmessung improvisieren. "Sonst haben uns ja immer die Basketballer des TV Goch ausgeholfen, aber die brauchten ihre Anzeigentafel dieses Mal für ein eigenes Match selber", berichtet Brenker. Also positionierte die Turnierleitung einen Flachbildschirm-Fernseher in Richtung des Spielfeldes, an dem ein Tablet-PC angeschlossen war, womit zumindest die Zeit gemessen werden konnte. "Die Zuschauer konnten diese zwar leider nicht sehen. Aber immerhin die Spieler und Schiedsrichter hatten was davon", so Brenker. Das Zählen der Tore wurde dagegen ganz klassisch mit einer Tafel vorgenommen, auf der ganz manuell die Spielstände aufgezeigt werden konnten, wie man es beispielsweise vom Tischtennis kennt.
Beeindruckt von diesem Einfallsreichtum zeigte sich auch Viktoria Gochs neuer Trainer Wim Wouterse. Der Niederländer war zum ersten Mal bei den Hallenstadtmeisterschaften zu Gast. "Es ist wirklich schön. So wie hier kenne ich ein Hallenfußball aus den Niederlanden gar nicht", sagt Wouterse am Rande des Turniers. Der Neu-Trainer lobte auch die Zuschauer für ihre Stimmung und lernte nebenbei schon ein paar Viktoria-Fans kennen, die ihn auf der Tribüne ansprachen. Ihnen konnte er bereits von seinen ersten Trainingseindrücken berichten. "Die Spieler sind alle sehr diszipliniert. Das gefällt mir", sagt der Ex-Profi, der einen großen Unterschied zwischen dem deutschen und dem niederländischen Fußball sieht.
"Der deutsche Fußball hat wesentlich mehr Tempo", so Wouterse. Für ihn stehe zudem die Mannschaft als Gesamtgefüge im Fokus. "Was der eine nicht kann, kann der andere. Auf dem Platz müssen die Spieler sich ergänzen", meint Wouters. Außer im Finalspiel klappte dies bei den Gocher Stadtmeistermeisterschaften jedoch schon ganz gut.