2024-04-19T07:32:36.736Z

Vereinstreue

"Zusammenhalt war immer gut"

Heiko Deutschler immernoch beim SV Medard aktiv +++ Seit 41 Jahren für den Sportverein am Ball +++ Die ganze Familie unterstützt den Verein

MEDARD. Dass eine Familie zu einem Fußballverein eine enge Verbundenheit hat, ist sowohl im Profi- als auch im Amateursport häufig zu finden. Bei Heiko Deutschler und dem SV Medard ist es allerdings etwas ganz besonderes. Fast die gesamte Familie hat eine Aufgabe im Verein und Deutschler selbst spielt seit 41 Jahren für den Sportverein Medard 01.

Angefangen in der C-Jugend im Jahre 1974, bis heute, wo der 52-Jährige noch bei den Alten Herren und manchmal in der zweiten Mannschaft kickt. "Ich unterstütze die Mannschaft so gut ich kann", sagt Deutschler, dessen Spitzname "Mentor" ist. Die Mannschaft sei somit sehr jung und habe eine vielversprechende Zukunft vor sich.

"Verbissener" Libero

In seiner aktiven Zeit, nachdem er den Sprung in die erste Mannschaft mit 18 geschaftt hatte, spielte Deutschler anfangs im Mittelfeld und wurde dann zum klassichen Libero umgeschult. Bis er 38 Jahre alt war, konnte er sich als fester Bestandteil der ersten Mannschaft bezeichnen. Die ersten sportlichen Höhepunkte und auch Entäuschungen ließen in der Karriere von Heiko Deutschler nicht lange auf sich warten. Bereits Ende der 1980er Jahre hatte er den Aufstieg in die A-Klasse und den Abstieg in die B-Klasse miterlebt. "Von großen Verletzungen bin ich zum Glück verschont geblieben.", freut sich Deutschler. Ein großes Highlight, das er allerdings nicht als Spieler der ersten Mannschaft miterlebt hatte, war dann für ihn der Aufstieg des SV Medard 2010 in die Bezirksliga. Ganze vier Jahre hielt man sich als kleinster Ort der Bezirksliga bis man im vergangenen Sommer in die A-Klasse abstieg. Sich selbst beschreibt er rückblickend als "verbissen" und "unbeherrscht", vor allem gegenüber den Schiedsrichtern und Gegenspielern. "Ich habe dadurch damals viele unnötige rote Karten bekommen", gab Heiko Deutschler zu. "Heute muss man froh sein, dass es noch genügend Schiedsrichter gibt und vor denen sollte man den Hut ziehen."

Drei Brüder, eine Nichte und ein Neffe beim SV Medard

Sein einer Bruder, Bernd Deutschler, ist erster Vorsitzender des Vereins.Der dritte Bruder Jürgen ist für alles rum um den Platz, das Vereinsheim, die Internetseite und die Sponsoren zuständig. Die Nichte Maike Deutschler ist Geschäftsführerin und der Neffe Kai Deutschler ist als Co-Trainer der 1. Mannschaft aktiv. Geballte Familienpower beim Sportverein also. "Die Heimatverbundenheit, die Freunde und die familiäre Verbundenheit haben mich an den Verein gebunden", sagt Heiko Deutschler. Und lobt gleichzeitig: "Der Zusammenhalt war immer gut."

Rasenplatz, aber keine Jugend

Beim SV Medard stimmen zwar die Rahmenbedingungen rund um den Fußball. "Wir haben seit 1992 einen guten Rasenplatz.", erzählt Deutschler stolz. Trotzdem sei die Entwicklung des Vereins im 500-Seelenort insbesondere im Jungendbereich nicht zufriedenstellend. "Wir haben bis auf eine Spielgemeinschaft bei den Bambinins, keine Jugendteams. Dabei sieht er das Problem darin, dass die Jugendlichen viele Angebote neben dem Fußball nutzen und "einfach nicht mehr jeden Sonntag auf dem Platz stehen wollen."

"Langsam den Schlussstrich ziehen"

Dass in seinem Alter nicht mehr ewig weiter geht weiß Deutschler, der bei Niehoffs Vaihinger (Fruchtsaft GmbH) arbeitet, auch: "Das Kicken wird aufgrund der beruflichen Belastung und meiner Gesundheit immer schwieriger. Deswegen muss ich auch langsam den Schlussstrich ziehen." Trotzdem wird er die Bindung zum Verein - schon aufgrund seiner familiären Beziehungen - sowieso nie verlieren.





Aufrufe: 05.2.2015, 05:00 Uhr
Marco AumüllerAutor